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Die Lichtfaenger

Die Lichtfaenger

Titel: Die Lichtfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmar Bereuter
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Elmar Bereuter

    DIE
    LICHTFÄNGER

    Roman

    Langen
    Müller

    Besuchen Sie uns im Internet unter
    www.langen-mueller-verlag.de
    © 2005 by Langen Müller in der F. A. Herbig
    Verlagsbuchhandlung GmbH, München
    Alle Rechte vorbehalten

    Schutzumschlag: Wolfgang Heinzel
    Motiv: Bridgeman, London
    Herstellung und Satz:
    VerlagsService Dr. Helmut Neuberger
    & Karl Schaumann GmbH, Heimstetten
    Druck und Binden: GGP Media GmbH, Pößneck
    Printed in Germany
    ISBN 3-7766-2985-8

    1590: Der Hexenwahn hat halb Europa erfasst. Der
    niederländische Theologe Cornelius Loos erlebt in Trier den Prozess gegen Dietrich Flade, der auf
    Aussagen von Kindern beruht und weitere,
    ähnliche Prozesse nach sich zieht. Inzwischen ist es lebensgefährlich geworden, Zweifel am
    Hexenglauben zu äußern. Dennoch versucht Loos
    eine Schrift gegen die Hexenverfolgung zu
    veröffentlichen, doch noch in der Druckerei wird
    das Buch konfisziert. Über dreihundert Jahre später findet der amerikanische Historiker George
    Lincoln Burr durch Zufall einen Teil der verloren geglaubten Akten des Flade-Prozesses und begibt
    sich auf eine abenteuerliche Suche nach der
    Wahrheit, die ihn quer durch Europa treibt und zu einem der profundesten Kenner der Hexenprozesse
    werden lässt. Doch die Zeit drängt. Vieles ist
    bereits verschwunden, Archive gesäubert. Die
    Hinweise verdichten sich und er findet die Spuren der Lichtfänger, die Europa Schritt für Schritt aus der Dunkelheit führten.
    Profund recherchiert und nah an der historischen
    Wirklichkeit entlang, nimmt Elmar Bereuter die
    Leser mit in eine faszinierende Zeit.

    Vorwort

    Es gibt keine Wissenschaft, keine Kunst,
    keine Erfahrung, nichts, was geholfen hätte,
    die menschliche Zivilisation und den
    Charakter mehr zu formen als das Wissen
    und Verstehen um unsere Vergangenheit.

    George Lincoln Burr

    Der vorliegende Roman beruht auf seltenen authentischen Berichten von Menschen, die direkt in die Hexenverfolgungen als Befürworter, Jäger, Richter, Beichtväter, als Täter und/oder Opfer eingebunden waren. Erst der unmittelbare Blick von innen her ließ einige wenige von ihnen unter Einsatz ihres Lebens zu erbitterten Gegnern und Kämpfern wider die allgemeine Hysterie werden. Wie schon im »Hexenhammer«
    habe ich versucht, mich möglichst eng an die historischen Fakten zu halten. Des leichteren Verständnisses der Zusammenhänge und der Lesbarkeit wegen erschienen mir auf der Zeitschiene ein paar kleine Vorwegnahmen nötig. Ein Anliegen ist mir auch das Sichtbarmachen von im Grunde einfachen Mechanismen, die schon vor Jahrhunderten Menschen zermalmten und es bis heute noch tun.
    Mein besonderer Dank gilt Rita Voltmer/Trier, die mich auf George Lincoln Burr hingewiesen, mir mit ihrem profunden Wissen zur Seite gestanden und mich über weite Strecken kritisch begleitet hat. Liebe Rita, danke für deine Geduld – ich hoffe, »Poppy« schmunzelt ein wenig!
    Weiter zu Dank verpflichtet bin ich Christian Kummer/Wien sowie den vielen, die mich mit ihrem Wissen unterstützt und oftmals auch nur mit einem kleinen Hinweis weiter geholfen haben.

    Elmar Bereuter

    Prolog

    Langsam schob sich der riesige Rumpf dem tintenschwarzen Himmel entgegen, Verharrte für einen Moment zitternd, bevor er kopfüber in die dunkle, brodelnde Tiefe stürzte.
    Schaumkronen tanzten über die Wellen, ein schwerer Wind von Osten riss den dunklen Qualm förmlich aus den Schloten und blies ihn in die Düsternis. Vom Heck her dröhnte der anschwellende und zunehmend höher werdende Ton der Schiffsschraube, die sich hoch über dem Wasser leer in der Luft drehte. Mit einem Ächzen, das beinahe wie ein gequältes Aufstöhnen klang, schlingerte der eiserne Leib auf den Fuß der nächsten gewaltigen Mauer zu und bohrte sich mit dem Bug in den turmhohen Wasserberg. Fast schien es, als würden die herabstürzenden Massen das Schiff verschlingen.
    George Lincoln Burr stand auf dem Vorderdeck und krallte sich mit aller Kraft an der Reling fest, sodass die Knöchel seiner Hände weiß hervortraten. Wie eine undurchdringliche Decke rauschten die Wasser hoch über ihn hinweg und ein kalter, feiner Sprühregen rieselte auf den rutschigen, genoppten Stahlboden. Stampfend und fauchend trieben die Dampfmaschinen dem nächsten Gipfel zu.
    Burr hatte es schon längst aufgegeben, Haltung bewahren zu wollen. Eine Dame, die sich offensichtlich als Einzige außer ihm an Deck gewagt hatte und deren Kleid auf der Vorderseite mit gelb schimmernden

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