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Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Titel: Die Liebe kommt auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Folk
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Die Liebe kommt auf leisen Pfoten
     
     
    Nicole lag in ihrem Bett und fror. Sie zog die Knie an und versuchte, die Decke noch enger um sich zu wickeln. Aber es half nichts. Schließlich gab sie auf und ging ins Bad, um sich eine Wärmflasche zu machen. Mit schnellen Schritten eilte sie zurück in ihr Schlafzimmer. Die warme Gummiflasche an sich gepresst krabbelte sie wieder unter die Decke.
    Flecki, ihre Katze, hob nur kurz den Kopf und rollte sich dann wieder auf dem Kissen zusammen. Sie war es schon gewohnt, dass ihr Frauchen sich erst noch lange hin und her wälzte, bevor sie schlafen konnte.
    Langsam nahm Nicoles Körper die Wärme der Bettflasche an. Es war ein wohltuendes Gefühl. Trotzdem sehnte sie sich in diesen Augenblicken wieder nach Susanne. Es war zwar schon ein halbes Jahr her, dass Susanne ausgezogen war und sie hatten sich auch im Guten getrennt, aber an manchen Tagen fühlte sie sich einfach nur so unglaublich einsam. Und besonders dann, wenn sie wie heute Abend alleine im Bett lag, wünschte sie sich, wieder jemand Vertrautes an ihrer Seite zu haben.
    Wenigstens hatte sie noch Flecki. Sie war ihre treue Begleiterin seit nun mehr fünfzehn Jahren. Es war damals Liebe auf den ersten Blick gewesen, als sie das kleine Bündel auf dem Bauernhof ihrer Tante zwischen den Strohballen mit der Katzenmama und drei Geschwisterchen gefunden hatte. Sie musste ihre Mutter damals überreden, weil sie noch zu Hause wohnte, aber sie konnte sich durchsetzen. Als sie sich dann nach der Ausbildung eine eigene Wohnung gesucht hatte, konnte sie Flecki mitnehmen.
    Die Wohnung war ein Glücksfall gewesen. Sie hatte zuvor ihrer Oma gehört. Als die Oma nach einem Schlaganfall nicht mehr alleine zurecht kam, ging sie in ein Wohnheim mit Altenbetreuung. Die Wohnung schenkte sie Nicole, quasi als vorzeitiges Erbe. Nicole hatte sich sehr darüber gefreut. Nicht nur über die unerhoffte Finanzspritze, sondern auch, weil sie schon als Kind immer gern in der Wohnung ihrer Oma gewesen war. Das sechs Parteien Haus hatte einen schönen großen Garten nach hinten raus und war nicht weit von einem kleinen Wald entfernt. Außer ihr wohnte noch eine ältere Dame in einer Eigentumswohnung. Die anderen vier Wohnungen im Haus waren vermietet. Hier gab es ab und zu mal einen Wechsel in der Nachbarschaft, aber bis jetzt hatte sie immer Glück mit ihren Nachbarn. Die Atmosphäre im Haus war freundlich. Es störte auch niemanden, dass sich ein Loch in der Kellertür befand, durch welches ihre Katze jederzeit die Möglichkeit hatte, rein und raus zu gehen. Ein weiterer Vorteil ihrer Eigentumswohnung war, dass sie sich nicht erst lange mit einem Vermieter rumschlagen musste, bevor sie eine Katzenklappe in ihre Wohnungstür eingebaut hatte. Flecki hatte es in den letzten Monaten zwar vorgezogen, lieber auf dem Bett oder Sofa zu schlafen, als raus zu gehen, aber es war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass ihre Katze Zugang zur Wohnung hatte, auch wenn sie nicht da war. Zur Arbeit konnte sie bei gutem Wetter mit dem Fahrrad fahren. Der Buchladen, in dem sie angestellt war, befand sich in der Innenstadt, nur ein paar Kilometer entfernt.
    Alles in Allem konnte sie es also gar nicht besser treffen. Und trotzdem, es fehlte einfach etwas. Besser gesagt fehlte jemand. Sie wollte morgen früh nicht schon wieder alleine aufwachen, den Samstagseinkauf alleine tätigen und sich dann überlegen, bei welchen Freunden sie sich für den Samstagabend einladen könnte oder wer vielleicht Zeit haben könnte, den Sonntag mit ihr zu verbringen.
    Traurig kraulte sie noch einmal über Fleckis Kopf und schlief dann endlich ein.
     
    Am nächsten Morgen wachte sie auf, weil etwas Raues, Feuchtes ihre Nase ableckte. Noch mit geschlossenen Augen versuchte sie sanft, das Fellbündel aus ihrem Gesicht zu schieben. „Hm, Flecki, das hast Du ja schon ewig nicht mehr gemacht.“  Nicole drehte ihren Kopf zur Seite und wollte ihre Nase noch einmal ins Kissen vergraben, um sie in Sicherheit zu bringen. Aber die Schleckangriffe auf die Nase wurden hartnäckig fortgeführt. „Du hast es nicht anders gewollt“, murmelte Nicole ins Kissen und wollte nun ihrerseits einen kleinen Schmuseangriff starten. Sie staunte nicht schlecht, als sie die Augen öffnete und statt einer schwarzweiß gefleckten eine kleine, rotgetigerte Katze auf sich liegen sah. „Nanu, wer bist Du denn?“ Nicole setzte sich auf, was den kleinen Kater nicht daran hinderte, weiter auf ihr herum zu turnen. Flecki

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