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Die Liebesangst - Ragde, A: Liebesangst

Die Liebesangst - Ragde, A: Liebesangst

Titel: Die Liebesangst - Ragde, A: Liebesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne B. Ragde
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die Mundspülung«, sagte er.
    »Tina hat die auch, ich kann was von ihr bekommen.«

87
    »Du hast also gelogen«, sagte sie.
    »Das ist einfach so passiert. Ich wollte dich ja auch nicht nerven. Wegen Freitag, Samstag, bla, bla, bla. Wollte erst sehen, ob du überhaupt kommen würdest.«
    »Das hatte ich Emma doch versprochen. Aber ich kann nicht so lange bleiben.«
    Er stand auf und räumte den Tisch ab, blieb mit dem Rücken zu ihr an der Anrichte stehen.
    »Kannst du nicht?«
    »Nein. Das wird einfach … zu viel für mich.«
    »Ich habe sonst nie einen Babysitter oder frage Freunde, wir sind so gut wie immer zusammen, wenn sie nicht bei einer Freundin übernachtet, meine Eltern wohnen in Fredrikstad, und Emmas Oma, die Mutter von … Elise, wohnt in Los Angeles. So ein Abend allein …«
    »Ich verstehe, aber.«
    »Wovor hast du Angst?«
    Er drehte sich zu ihr um.
    »Möchtest du noch Wein?«
    »Ja, bitte. Es tut mir leid.«
    Er kam an den Tisch, als würde er sich zu ihr setzen, stellte die Flasche hin und ging auf sie zu und zog ihren Kopf an seinen Brustkasten, drückte sie an sich, streichelte ihre Haare, sie schloss die Augen.
    »Ich hab die ganze Woche nur an dich gedacht«, sagte er. »Du hast mir so gefehlt. Als ich aufgewacht bin und du weg warst …«
    Sie gab keine Antwort, schlang ihre Arme um ihn, verschränkte in seinem Kreuz die Finger, roch ihn, spürte, wie sein Herz in ihr Ohr hämmerte.
    »Wovor hast du denn Angst?«, fragte sie.
    »Vor fast allem. Dem hier. Ich habe nicht gewagt, dich auch nur eine Sekunde lang zu nerven. Anzurufen oder zu mailen. Du bist wie ein Iltis, ein Hermelin, du schlüpfst weg, aber ich beiße nicht, weißt du.«
    »Aber ich. Ich bin nicht zahm.«
    »Ich habe auch nicht vor, dich zu zähmen. Oder das auch nur zu versuchen.«
    Er ließ sie los und ging in die Hocke, sie ließ ihre Hände zu seinem Hals hochwandern, seine Augen waren so blau und glänzend, sie schaute ihm ins Gesicht, sah seinen Mund an, sie wollte sagen, dass sie Ratten in der Wohnung habe, aber da küsste er sie, alles wurde unmöglich, das hier war unmöglich, sie war so erregt, dass sie sich fast in seinen Mund erbrochen hätte, er zog ihr den Pullover und den BH aus, und der Stuhl drohte umzukippen, er leckte sie, bis alles brannte. Hob sie auf die Beine, zog ihr die restlichen Kleider aus, stellte ihren einen Fuß auf den Stuhl und war fast gleichzeitig in sie eingedrungen, glühend, hart und pochend.
    Ihr erster Gedanke danach war, dass sie zum ersten Mal einen Orgasmus ohne Musikbegleitung bekommen hatte, abgesehen davon, wenn sie sich in grauen stillen Morgenstunden mit dem Vibrator vergnügte.
    »Du gehst nicht«, flüsterte er in ihre Haare, sie standen noch immer so da, sie spürte, wie eine heiße Flüssigkeit an ihrem Oberschenkel hinunterlief.
    »Tu ich das nicht?«
    »Nein.«
    »Muss ich wieder mit dem Krokodil auf dem Sofa schlafen?«
    »Nein.«

88
    Emma kam nach Hause, als sie beim Kaffee saßen und auf das Popquiz warteten. Er hatte sie damit beruhigt, dass Emma an den Wochenenden immer lange schlief, Tina auch, sie hatte schon mehrmals bei Emma übernachtet.
    Emma setzte sich an den Tisch und legte die Ellbogen auf die Tischplatte, seufzte. Glücksstern jagte zu zwei winzigen Fressnäpfen in der Ecke der Küche und machte sich über trockene braune Kugeln her, das nannte man wohl Trockenfutter, dachte sie, es sah jedenfalls sehr trocken aus.
    »Wie war es?«, fragte er.
    Emma seufzte noch einmal.
    »Hast du etwas gegessen?«
    »Ja. Hast du bei uns übernachtet, Ingunn?«
    »Ja, auf dem Sofa, ich war so müde.«
    »Was habt ihr gemacht?«, fragte er.
    »Tinas Mutter hat ein Loch gegraben, und da haben wir das Paket mit Paula reingelegt, mit einer rosa Schleife, und dann haben wir es zugemacht und Herr, es will Abend werden gesungen, das haben wir in der Schule gelernt, und Tinas Mutter hat ein paar Katzenlieder gesungen, über Miezemauz, die vier Kleine hatte, und über zwei Katzen, die von einem Tisch gesprungen sind und dabei quirriwirrewitt gesungen haben, und dann haben wir Pizza gegessen, aber dann wollte Tina doch lieber weinen, und da haben wir uns mit Glücksstern ins Bett gelegt, wir haben uns nicht die Zähne geputzt oder so. Und Glücksstern hat nur einmal Pipi ins Zimmer gemacht.«
    »Das ist gut«, sagte er und streichelte ihr über die Haare.
    Sie sah die Zärtlichkeit in seinem Blick, als er die Hand auf den kleinen Kopf seiner Tochter legte, und spürte eine

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