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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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Blick Menschen zu Stein verwandeln kann – , da wurde mir klar, wo Mr Dallstrom ursprünglich herkam. Vielleicht lag es an meinem Tourette, denn es platzte einfach so aus mir heraus: »Das muss Mr Dallstroms Ururururgroßmutter sein.«
    Alle lachten. Alle außer Mr Dallstrom, der genau diesen Moment abgewartet hatte, um in den Unterricht zu platzen. Ich musste eine Woche nachsitzen, was aber eigentlich gar nicht so schlecht war, weil ich dadurch wenigstens vor Jack und seinen Kumpeln sicher war, die irgendwie nie nachsitzen mussten, egal, wie viele Schüler sie in die Mülleimer der Cafeteria steckten oder in ihre Spinde sperrten. Auf jeden Fall hatte mich das offiziell auf Mr Dallstroms Störenfried-Liste gebracht.
    »Mr Vey, man kann jemanden nicht ohne sein Zutun in einen Spind sperren«, sagte Mr Dallstrom. Das war wohl das absolut Dämlichste, was jemals in einer Schule gesagt worden war. »Sie hätten Widerstand leisten sollen.« Das ist, als beschuldige man jemanden, der vom Blitz getroffen wurde, dass er im Weg gestanden hat.
    »Aber das habe ich versucht.«
    »Offensichtlich nicht hartnäckig genug.« Er holte einen Stift heraus. »Wer sind diese Jungs, die Sie angeblich in den Spind gesperrt haben?« Mr Dallstrom neigte den Kopf und fuchtelte mit seinem Stift ungeduldig vor sich herum. Ich starrte gebannt auf den Stift, der eine hypnotisierende Wirkung hatte.
    »Ich warte, Mr Vey. Ihre Namen?«
    Auf keinen Fall würde ich ihm sagen, wer das getan hatte. Erstens wusste er das doch sowieso, denn jeder wusste, dass Jack schon mehr Kinder als Bücher in Spinde gesteckt hatte. Zweitens, Jack zu verpfeifen war der direkte Weg in den Tod. Ich sah Mr Dallstrom an, meine Augen zuckten wie verrückt.
    »Hören Sie auf mit dem Zucken und beantworten Sie meine Frage.«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen«, brachte ich schließlich hervor.
    »Sie können nicht oder Sie wollen nicht?«
    Raten Sie mal , dachte ich. »Ich habe vergessen, wer es war.«
    Mr Dallstrom starrte mich weiter durch seine zusammengekniffenen Augen an. »Was Sie nicht sagen  … « Er hörte auf, mit dem Stift herumzufuchteln und legte ihn auf den Schreibtisch. »Tut mir wirklich leid, das zu hören, Mr Vey. Dann werden Sie eben deren Strafe auch noch auf sich nehmen müssen. Vier Wochen Nachsitzen. Ich schätze, Sie wissen, wo.«
    »Ja, Sir. In der Cafeteria.«
    »Gut. Sie werden keine Mühe haben, den Weg dorthin zu finden.«
    Wie ich schon sagte, übertraf Mr Dallstrom sich gern selbst bei der Bestrafung der Opfer. Er unterschrieb eine Entschuldigung wegen der Verspätung und reichte sie mir. »Geben Sie das Ihrem Lehrer. Sie können jetzt zurück in Ihre Klasse gehen, Mr Vey.«
    »Danke, Sir«, verabschiedete ich mich, wobei ich mir allerdings nicht ganz sicher war, wofür ich ihm dankte. Ich verließ das Büro und ging langsam den langen, leeren Flur entlang zum Biologieunterricht. Dort hatte unser Basketballteam, die Basketball-Boosters, überall Plakate aufgehängt. In greller Farbe waren darauf Sprüche zu lesen wie Auf Krieger, bringt die Vikings zu Fall .
    Ich holte meinen Rucksack aus dem Spind und ging in den Unterricht.
    Mein Biologielehrer, Mr Poulsen, war ein kleiner Kerl, der versuchte, seine Glatze zu verbergen, indem er seine vereinzelten restlichen Haare von einer Seite auf die andere über die kahle Stelle kämmte. Er hielt gerade einen Vortrag und hörte abrupt mitten im Satz auf, als ich zur Tür hineinkam. »Schön, dass Sie auch beschlossen haben uns zu beehren, Mr Vey.«
    »Tut mir leid. Ich war beim Direktor. Mr Dallstrom sagte, ich soll Ihnen das hier geben.« Ich reichte ihm den Zettel. Er nahm das Papier, ohne einen Blick darauf zu werfen. »Setzen Sie sich. Wir gehen gerade noch mal alles für den morgigen Test durch.«
    Alle Augen in der Klasse waren auf mich gerichtet und folgten mir auf dem Weg zu meinem Tisch. Ich saß in der zweiten Reihe von hinten, direkt hinter meinem besten Freund Ostin Liss, der zu den klügsten Kindern des Universums zählt. Ostins Name klingt irgendwie europäisch oder so, aber er ist es nicht. Seine Mutter hat ihm den Namen gegeben, weil er in Austin, Texas, geboren wurde. Die falsche Schreibweise war sein ganz persönlicher Fluch. Ich vermute, dass Ostin adoptiert wurde, denn ich kann nicht begreifen, wie ein so schlaues Kind von jemandem abstammen soll, der nicht mal fähig war, den Namen der Stadt zu buchstabieren, in der er lebte. Aber selbst wenn Ostins Mom nicht die Hellste war,

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