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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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es nicht sein Zuhause.
    Der Laster holperte über die steinige Straße, da er zu schlecht für eine solche Wegstrecke gefedert und ausbalanciert war. Hinten purzelten die Männer gegeneinander. Dan prallte mit der Schulter gegen den Rahmen der Segeltuchplane, und der Schmerz schoß ihm bis in die Fingerspitzen. Er schluckte ihn wie eine faulige Frucht herunter und ließ sich nichts anmerken. Er blickte auf und sah, wie Felix ihm zulächelte.
    Der große Bastard kann meine Gedanken lesen, dachte Dan.
    Sparrow tat sein Bestes, um den Truck in der Spur zu halten. Er schwankte nur ein wenig, als Sparrow in eine andere, nicht gekennzeichnete Straße einbog, die zu der verlassenen Rollbahn führte, auf der er seinen Kibbuz und sein privates Paradies außerhalb der irdischen Hölle errichtet hatte. Nur jetzt hatte ihn die Hölle eingeholt. Er fuhr noch etwa eine halbe Meile weiter, bis von der zugewachsenen Zufahrtsstraße nichts mehr zu sehen war. Felix erwartete ihn bereits an der Wagentür. Die sieben handverlesenen Spezialisten sammelten sich am Heck des Trucks.
    »Wie viele haben Sie dort drüben entdeckt, Israeli?«
    »Zwei.«
    »Einen im Baum und einen hinter den Felsen?«
    »Genau.«
    Der Hüne lächelte. »Unsere Augen sind gleich scharf.«
    »Ich schätze, wir werden die Posten ausschalten müssen«, sagte Quinn, der sich zu ihnen gesellt hatte. »Und das muß leise geschehen, sonst können wir gleich zu Black spazieren und uns zum Abendessen einladen.«
    »Keine Bange«, beschwichtigte Sparrow ihn.
    Felix nahm den Seesack von seiner Schulter, zog den Reißverschluß auf und brachte eine Armbrust und einen Köcher mit spitzen Pfeilen zum Vorschein.
    »Wenn die schreien, dann wird man das höchstens in der Hölle hören.«
    »Wie geht's dann weiter?« fragte Quinn.
    »Wenn wir die beiden Posten am Wegrand ausgeschaltet haben, werden Felix und ich vorausgehen, sagen wir, rund hundert Meter vor Ihnen und dem Team. Wir kümmern uns um jedermann oder jedes Ding, was sonst noch im Weg steht. Wenn wir den Kibbuz erreicht haben, warten wir auf Sie. Der Rest ist nur Timing. Wir werden das Rollfeld vom Weg aus sehen können und nichts unternehmen, bis sie die F-16 aus der Scheune gezogen haben, die mir vor mehr als vierzig Jahren als Hangar gedient hat.«
    »Warum warten?«
    Sparrow warf einen prüfenden Blick auf seine Uhr. »Weil Black, wenn der Bomber erst aus der Scheune ist, die nukleare Ladung nicht mehr zünden kann. Die am Boden stationierten Zündungsmechanismen müssen deaktiviert werden, ehe der Jet bewegt werden kann. Das bedeutet, daß wir nur dafür sorgen müssen, daß er nicht startet, und dies ist die Aufgabe von Felix und mir. Sie und das Team sind dafür verantwortlich, uns die Männer von Black vom Leibe zu halten, bis wir den Bomber unschädlich gemacht haben.«
    »Unschädlich?« wiederholte Quinn gespannt.
    »Gesprengt. Keine Angst, der Fail-safe-Mechanismus der Bombe verhindert eine Detonation. Jetzt sehen wir aber besser, daß wir in Gang kommen. Geben Sie mir und Felix hundert Meter Vorsprung, ehe Sie mit den Jungs nachkommen.«
    Der Hüne warf sich den Sack über die Schulter. Offenbar war er ziemlich schwer und enthielt mehr als nur die Armbrust. Gemeinsam zogen die beiden Männer ab, wobei Sparrows Humpeln plötzlich kaum noch auffiel.
    Was ist mit mir? wollte Dan schreien. Aber er schwieg, denn er wußte, daß sein Platz jetzt bei Quinn war. Was immer später geschah, geschah eben. Er würde sich auf seine Instinkte verlassen und entsprechend reagieren.
    Sparrow und Felix huschten am Wegrand entlang, unsichtbar für jeden, der ihnen nicht direkt entgegenkam. Zwanzig Meter vorm Ende der Zufahrt befand sich eine Art Lichtung, und die beiden Männer spürten, daß jeder Schritt weiter sie ins Blickfeld der beiden Posten führen würde. Felix hob ein Fernglas an die Augen.
    »Noch da?« fragte Sparrow.
    Felix ließ das Fernglas sinken und griff nach seiner Armbrust. Jede Bewegung saß, obwohl sich weder sein lädierter Arm noch die Tatsache verleugnen ließen, daß er sich sehr wohl der Schwierigkeit der vor ihm liegenden Aufgabe bewußt war. Um die Wachen geräuschlos zu töten, mußte er auf ihre Kehlen zielen, wobei ihm auch nicht der geringste Fehler unterlaufen durfte. Schwierig genug, einen zu treffen, aber zwei innerhalb von Sekunden? Für jeden anderen wäre es unmöglich gewesen.
    So wie die Dinge lagen, war es auch für Felix kaum einfacher. Der eine im Baum wäre ein sauberer Abschuß.

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