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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Patrolman Warren Christie hob das Sprechfunkgerät an den Mund. »Bei mir hier oben ist alles bestens«, sagte er, während er seinen wachsamen Blick über jenen Etagensektor schweifen ließ, den er überschauen konnte.
    Hinter ihm dudelte fernöstliche Musik aus einem Teppichgeschäft. Gegenüber war Hochbetrieb in einem Schallplattenladen. Heimwerker schleppten in Richtung Garage ab, was sie gekauft hatten.
    Ein gewohntes Bild, friedlich in seiner Art und ereignislos wie jeden Tag.
    »Bei mir ist auch alles in Butter«, gab Christies Kollege, George Waite, zurück.
    Durch Christies schlanken Körper ging ein Ruck. »Weißt du, was du bist, Freund? Ein Blinder mit Krückstock!«
    »Du hast sie wohl nicht alle!« begehrte Waite auf.
    Christie trat vor und schaute über das Geländer ins Erdgeschoß. »Da ist ein Mann bei den Rolltreppen«, sagte er hastig. »Den würde ich mir an deiner Stelle etwas genauer ansehen. Mit dem scheint irgend etwas nicht zu stimmen.«
    »Wieso?« fragte Waite. »Siehst du ihn?«
    »Ganz genau, George, und ich muß gestehen, irgend etwas an dem Burschen gefällt mir nicht«, antwortete Christie.
    »Wie sieht er aus?« wollte Waite wissen.
    Warren Christie beschrieb den Mann. »Mit dem stimmt was nicht, das sagt mir meine Nase!« behauptete er. »Er wankt…«
    »Vielleicht ist ihm schlecht«, sagte Waite.
    »Ich habe noch nie im Gesicht eines Menschen soviel Haß und Aggression gesehen«, sagte Warren Christie, den Mann nicht aus den Augen lassend.
    George Waite trat in sein Blickfeld. Christie beugte sich über das Geländer und wies mit dem ausgestreckten Arm auf den Mann, den er meinte.
    »Ich hab' ihn schon im Visier«, kam George Waites Stimme durch das Walkie-talkie.
    Jetzt fuhr sich der Mann an die Kehle.
    Warren Christie erschrak. »Verdammt, sei vorsichtig, George!« rief er ins Gerät. »Der Kerl hat auf einmal 'ne Pranke mit langen Krallen!«
    Im selben Moment brach in dem Einkaufszentrum, das seit seinem Bestehen nur friedliche Tage erlebt hatte, die Hölle los!
    Einer Frau, die einen Kinderwagen vor sich herschob, fiel die Monsterklaue als erster auf. Sie stieß einen grellen Schrei aus und stürmte mit dem Wagen an den Rolltreppen vorbei.
    Die Leute, erschreckt durch den Schrei, blickten der Frau nach. Sie rammte mit dem Kinderwagen einen jungen Mann zur Seite und stieß in ihrer Panik eine alte Frau nieder.
    Man nahm an, sie habe den Verstand verloren, aber dann sahen auch andere die Horrorklaue, und jeder versuchte sich vor dem furchterregenden Kerl in Sicherheit zu bringen.
    Die Angst griff mit der Schnelligkeit eines Lauffeuers um sich. Sie steckte jeden an.
    Warren Christie und George Waite hatten ihre Waffen gezogen. Sie alarmierten ihre Kollegen. Das Einkaufszentrum verwandelte sich in einen Hexenkessel.
    Der Mann mit der Höllenpranke lief zu den Rolltreppen.
    »Halt! Stehenbleiben!« schrien ihm die uniformierten Polizisten nach.
    Neugierige traten aus den Geschäften. Die Menschen, die sich auf den Rolltreppen befanden und auf den Dämon zubefördert wurden, stiegen rückwärtsgehend die Stufen hoch.
    Einige stürzten, die anderen ließen ihnen keine Zeit zum Aufstehen. Frauen kreischten, Kinder weinten. Der Dämon erreichte eine der Rolltreppen.
    Die Polizisten konnten nicht schießen. Sie hätten zu viele Menschen gefährdet.
    Die Rolltreppe bewegte sich nach unten. Der Unheimliche stolperte die Stufen hinauf. Er schien einen Schwächeanfall erlitten zu haben. Ein junger Mann, der nicht zurückweichen konnte, weil hinter ihm eine weinende Frau auf der Treppe lag, warf sich dem Dämon entgegen.
    Er packte den furchterregenden Kerl und wollte ihn die Stufen hinunterstoßen, aber da traf ihn die Todeshand. Blitzschnell ging das. Der junge Mann brüllte auf, und plötzlich waren die Krallen der Monsterhand voll Blut.
    Tödlich verletzt brach das Opfer zusammen. Der Dämon wirkte zwar schwach, aber er war immer noch stärker als die Menschen, die er in Angst und Schrecken versetzt hatte.
    Immer mehr Uniformen tauchten auf.
    »Zurück!« brüllte Warren Christie. »Weg von diesem Mann! Er ist ein Killer!«
    Jedermann versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Kein Mensch nahm auf den anderen Rücksicht. In ihrer Angst dachten die Leute nur noch an sich selbst, und damit verschlimmerten sie die Situation.
    Der Dämon rammte alle, die ihm im Wege waren, zur Seite. Er packte eine Frau und warf sie auf die Nachbarrolltreppe hinüber.
    Brutal verschaffte er sich Platz. Das

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