Die Lucifer Direktive
Veranstaltung wie geplant ablaufen zu lassen.«
»Es sei denn, Lucifer oder Black merken, daß sie beschattet werden«, gab der Präsident zu bedenken.
»Ich werde garantieren, daß das nicht der Fall ist«, versprach Farminson. »Wir setzen nur die Spitzenleute ein, vielleicht leihen wir uns sogar welche von Bart hier.«
»Und wo wir schon dabei sind, Dan Lennagin aufzuspüren, wäre auch nicht das Schlechteste«, meinte Sparrow.
Der Präsident drehte sich zu Quinn um. »Paul?«
»Unsere Bemühungen in diesem Bereich kommen nicht recht voran, Sir. In Zürich sind wir leer ausgegangen. Allerdings wurde ein Waffenhändler, von dem Lennagin in Bathgates Unterlagen gelesen hat, ermordet.«
»Wollen Sie damit andeuten, daß Lennagin jetzt ein Mörder ist?«
»Durchaus nicht. Aber er könnte mit jemandem unterwegs sein, von dem er nicht weiß, daß der einer ist.«
»Erklären Sie das.«
»Die Sache ist die, daß Lennagin immer eine Leiche zurückgelassen hat, genau gesagt, drei. Der Mord an diesem Waffenhändler war stümperhaft und äußerst grob, aber die anderen zeigten eine völlig abweichende Handschrift. In einer Busstation in Providence fand man im Wartungsbereich eine Leiche, eine Stunde, nachdem der Junge unterwegs zum Logan Airport war – ein bekannter Mitarbeiter von Lucifer, dem man unglücklicherweise ein Stilett ins Herz gestoßen hat. Ein bemerkenswerter Treffer für einen Jungen, aus dessen Akten nicht hervorgeht, daß er irgendwelche Erfahrungen mit derartigen Waffen besitzt. Eine zweite Leiche fand sich an Bord der Maschine, mit der er nach Washington geflogen ist. Zunächst vermutete man eine natürliche Todesursache, aber eine gründliche Autopsie ergab einen feinen Nadelstich im Genick, der offenbar von einer Art Spritze herrührt. Im Körper des Mannes fand man Spuren eines schnell reagierenden Gifts. Auch er ein bekannter Mitarbeiter von Lucifer.«
»Sie wollen doch nicht sagen, daß Lennagin diese beiden Agenten umgebracht hat?«
»Wahrscheinlicher ist, daß sie ihn umbringen wollten, Sir. Irgend jemand hindert sie daran – andauernd. Und wer immer es ist, er ist verdammt gut.«
»Sie glauben, daß der Junge mit ihm unterwegs ist?«
»Wie herum auch immer. Er hat es vielleicht noch gar nicht bemerkt. Aber wer auch immer dieses Phantom sein mag, er scheint entschlossen, den Jungen am Leben zu halten, was ja auch nur gut ist, wenn man bedenkt, daß wir ihn nicht mal finden können.«
»Hmmm«, machte der Präsident.
Sparrow beugte sich vor. »Wenn Mr. Quinns Mutmaßung zutrifft, dann muß dieses Phantom einen sehr guten Grund für sein Handeln haben. Wer immer diese Person ist, Mann oder Frau, sie arbeitet weder für Sie noch für Lucifer. Das heißt, eine dritte Partei muß an dem Isosceles Projekt Interesse haben und arbeitet in gewisser Hinsicht für uns. Aber aus unbekanntem Grund halten sie sich bedeckt, benutzen wahrscheinlich Lennagin als Spielmacher, was bedeutet, daß er ihnen wichtig ist – und damit auch uns. Daher ist es um so vordringlicher, daß wir ihn finden.«
An dieser Stelle winkte Paul Quinn mit dem Buchungsheft. »Ich fliege heute nachmittag nach Zürich, um seine Spur aufzunehmen. Das ist nicht der schlechteste Ausgangspunkt. Ich werde ihn finden«, fügte er entschlossen hinzu.
Der Präsident seufzte. »Paul, ich bin immer noch nicht ganz davon überzeugt, daß Sie der richtige Mann für diesen Job sind.«
»Ich bin der einzige Mann für den Job.«
»Außer, daß Sie keine Außendiensterfahrung mitbringen.«
Quinn wollte gerade widersprechen, als Sparrows Stimme ihn innehalten ließ. »Felix soll ihn begleiten. Er kennt sich draußen besser aus als sonst jemand.«
»Und ich kenne Lennagin«, fügte Quinn dankbar hinzu.
»Ihr Mann hätte nichts einzuwenden?« fragte der Präsident Sparrow.
»Im Gegenteil, er würde die Gelegenheit begrüßen. Ich fürchte, ihm gefällt Ihr Land nicht im mindesten.«
Der Präsident nickte. »Well, ich muß zugeben, wenn irgend jemand Quinns Sicherheit gewährleisten kann, dann dieser Hüne. Und ich würde Lennagin gern um jeden Preis ausfindig und heimholen lassen, ohne irgend jemand anderen mit hineinzuziehen. Der Junge könnte der einzige Mensch außerhalb dieses Zimmers sein, der uns helfen kann, mit dem Schlamassel fertig zu werden.«
»Es gibt noch einen«, sagte Sparrow. »Der Kopf von Lucifer.«
Bart Triesdale hätte gelacht, wenn er sich noch hätte erinnern können, wie das ging. »Nur daß dessen
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