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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Identität ebensogut bei Lloyds in London versichert sein könnte.«
    »Ich habe immer noch meine Kontakte bei Lucifer. Ich weiß immer noch, auf welchen Knopf man drücken muß, an wen man sich wenden muß.« Die letzten Worte von Sparrow endeten mit einem Seufzer. Müdigkeit und Anspannung zeichneten sein Gesicht. Er wirkte völlig erschöpft.
    »Ich würde empfehlen, Sie ruhen sich ein bißchen aus, ehe Sie sich auf den Weg machen«, schlug der Präsident vor.
    »Das habe ich auch vor.« Sparrows Blick war leer, weit weg. »Aber ich habe hier in Washington Familie. Ich denke, es wird Zeit, daß ich ihr einen Besuch abstatte.«

25
    Renaldo Black war nicht glücklich. Ein perfekter Plan war in Washington gescheitert. Er hatte Pech gehabt, sonst nichts. Sparrow war bei der Explosion davongekommen, unverletzt.
    Sparrow, der berühmte israelische Terroristenjäger, der Löwe der Nacht, war hinter ihm her. Irgend etwas, was Black nicht erfassen konnte, hatte sich zwischen ihnen ereignet. Er hatte das zornige Aufblitzen in den Augen des alten Mannes am Flughafen gesehen, den Zorn der Rache, der ihm sagte, daß Sparrow ihn um jeden Preis töten wollte. Woraus sich die einfache Schlußfolgerung ergab, daß er den Löwen der Nacht vorher töten mußte. Das durfte nach allem Ermessen nicht zu schwierig sein. Sparrow war fast sechzig und hatte dazu noch ein schlimmes Bein. Aber Black wußte, daß all dies nicht viel zählte, wenn es zum Todesduell kam. Die Regungen des Körpers waren nichts im Vergleich zu denen des Verstandes, und da war Sparrow ebenso schnell und scharf wie früher. Selten war Black eine solch ehrenvolle Herausforderung zuteil geworden. Er freute sich bereits darauf, sich ihr zu stellen – viertausend Meilen entfernt in Spanien.
    Es war heiß in Madrid, und er verfluchte sich, ein Taxi ohne Airconditioning genommen zu haben. Geöffnete Fenster können kaum für Durchzug sorgen und die Hitze verteilen, wenn der größte Teil der Strecke vom Flughafen in die City im Schleichtempo oder Stau zurückgelegt wird.
    »Sorry, Señor«, sagte der Fahrer immer wieder und betrachtete seinen Fahrgast furchtsam im Rückspiegel. Diese Geste war überflüssig. Die Leute neigten zu überflüssigen Gesten, wenn sie in Renaldo Blacks Nähe waren.
    Das Taxi bog links ab, dann rechts. Spanische Jugendliche spielten auf der Straße Ball. Das Taxi schlängelte sich zwischen sie hindurch. Black beobachtete erregt ihre Bewegungen. Wenn er seinen Job hier erledigt hatte, würde er sich einen besorgen.
    Das Taxi kam vor einem kleinen Geschenkartikelladen im Geschäftszentrum von Madrid zum Stehen. Black bezahlte den Fahrer, betrat den Laden und ging zur Theke.
    »Kann ich Ihnen behilflich …«, begann eine Verkäuferin, hielt aber inne, als ein Schimmer des Erkennens in ihre Augen trat, »ich werde Mr. Gaxiola holen.«
    Black sparte sich die Mühe, ihr zu danken.
    »Gut, Sie wiederzusehen«, bellte eine heisere Stimme, ehe der zu ihr gehörende Mann aus dem Hinterzimmer erschien. »Wollen wir nach oben gehen?« fragte er lächelnd.
    Black nickte und gestattete, daß der Mann vor ihm die Treppe hinaufstieg. Der erste Stock des Geschenkeladens diente als Unterschlupf des spanischen Flügels des internationalen Terrornetzes, der ETA-Militar. Vom Treppenabsatz aus wandten sie sich nach rechts und betraten das Büro von Juan-José Gaxiola, einem ihrer Anführer. Gaxiola verschloß hinter ihnen die Tür.
    »Hatten Sie eine gute Reise, amigo?« fragte der Spanier.
    Er war ein schwabbeliger Mann Ende der Dreißig. Seine Backen begannen herunterzuhängen, und sein Körper nahm zunehmend die Form eines Bowling-Kegels an.
    Black unterdrückte einen Seufzer. Es war unverzeihlich, wie manche Leute sich gehenließen. »Es ging so«, sagte er nur. »Sie wissen natürlich, weshalb ich hier bin.«
    »Ich kann es mir denken, amigo. Sie sind hier, um sich von dem spanischen Part Ihres Plans ein Bild zu machen.«
    »Sie haben recht. Wie läuft es?«
    »Wie geschmiert, amigo, wie geschmiert. Der Jet ist auf einer geheimen Airbase in der nordöstlichen Provinz Katalonien nahe der Stadt Cassa. Von der Position aus sind es knapp siebenhundertfünfzig Meilen bis zu seinem Bestimmungsort in Frankreich.«
    »Exzellent«, grinste Black. »Jetzt erzählen Sie mir noch mal alles über den Plan von Ihrer Seite aus.«
    Gaxiola setzte sich an den Schreibtisch. Er zündete sich eine Zigarre an und schüttelte das Streichholz aus. Dem stehenden Black bot er erst

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