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Die Luna-Chroniken: Die Armee der Königin (German Edition)

Die Luna-Chroniken: Die Armee der Königin (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken: Die Armee der Königin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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paarmal siegreich verteidigt hatte, hatten es alle in seinem Rudel begriffen.
    Er vermied es jedoch immer noch, Alpha Brocks Wut auf sich zu ziehen, obwohl er mittlerweile größer war und Brock es seit einiger Zeit nicht mehr darauf anzulegen schien, mit ihm zu kämpfen. Er ließ seine Grausamkeit lieber an Ran aus, den er quälte und verhöhnte.
    Vielmehr an Omega Kesley.
    Von Anfang an war klar gewesen, dass Ran der Schwächste war. Z hatte gehofft, dass es nur eine Frage des Alters und der Körpergröße war, doch wurde bald deutlich, dass sein Bruder einfach nicht die innere Kraft besaß, um sich im Rudel Respekt zu verschaffen.
    Ran begriff nicht, warum er der Prügelknabe war, und das machte alles noch schlimmer. Er vergötterte Brock, ahmte seine Art zu sprechen nach und versuchte seine Kampftechnik zu kopieren, obwohl er für die meisten Griffe einfach zu schwach war. Seit Neuestem feilte er sich sogar spitz zulaufende Nägel.
    Z wurde schlecht davon. Manchmal überkam ihn der Impuls, seinen Bruder beiseite zu nehmen und durchzuschütteln, um ihm zu erklären, dass er sich keinen Gefallen damit tat. Wenn Ran sich von Brock einschüchtern ließ, war er ein noch leichteres Opfer.
    Aber Ran hatte nie auch nur angedeutet, dass er Zs Hilfe wollte, und so hatte Z seinen Bruder in Ruhe gelassen. Hatte mit angesehen, wie erbärmlich dieser – immer in der Hoffnung auf Anerkennung – vor Brock herumkroch. Und nur die Reste abbekam.
    Z sah zu Ran hinüber, der einen weggeworfenen Knochen abnagte. Vom Essen waren nur noch Blutlachen und verkohlte Fleischstücke über. Da witterte er etwas.
    Viele Menschen. Jaels Geruch war dabei, die anderen kannte er nicht. Vierzig, vielleicht fünfzig Menschen …
    Mit gerunzelter Stirn sah er zur großen Tür des Speisesaals.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann verstummte das Geschrei und das barbarische Gelage war zu Ende. Ein kurzes Zögern – Thaumaturgen betraten den Speisesaal grundsätzlich nicht –, dann schoben die Soldaten die Stühle zurück, wischten sich das Blut vom Kinn, drängelten und schubsten sich, bis sie in Reih und Glied standen.
    Jael kam in einem Pulk von fünfzig schwarz gekleideten Thaumaturgen herein. Sie stellten sich in zwei gegenüberliegenden Reihen am Eingang auf. Als Jael zu seinem Rudel hinübersah, verengten sich seine Augen zu Schlitzen. Eine unterschwellige Warnung.
    Z nahm die Schultern zurück, bis seine Muskeln protestierten.
    Nach der wüsten Mahlzeit hatte sich eine erstaunliche Stille über den Speisesaal gesenkt. Zwischen Zs Backenzähnen steckte ein sehniges Stück Fleisch, und er versuchte es herauszubekommen, ohne den Kiefer zu offensichtlich zu bewegen.
    Sie warteten.
    Und dann wehte ein neuer Duft herein. Ein blumiger, warmer, der ihn an seine Mutter erinnerte.
    Eine Frau in einem hauchdünnen Kleid, das ihr locker bis auf die Füße fiel, betrat den Saal. Ihr Gesicht war unter einem gazeartigen Schleier verborgen. Auf dem Kopf trug sie eine feine Krone aus schimmerndem Regolithgestein.
    Zum Glück war Z nicht der Einzige, der vor Verblüffung japste. Doch dann riss er sich vom Anblick Ihrer Majestät los, starrte stur gegen die schwarze Höhlenwand und widerstand dem Bedürfnis, die feuchten Handflächen an der Hose abzuwischen oder sich noch einmal über das Kinn zu wischen.
    Endlich hatte er den Fleischbrocken aus der Zahnlücke gelöst und schluckte ihn hinunter.
    »Meine Herren«, sagte die Königin, »ich gratuliere Ihnen zu Ihren Fortschritten als Soldaten meiner hervorragenden Armee. Ich überwache Ihre Trainingsstunden seit einigen Monaten und bin sehr erfreut über das mir Dargebotene.«
    Eine kaum wahrnehmbare Bewegung ging durch die Reihen der Soldaten, nicht mehr als eine Andeutung von Unruhe. Z fragte sich, wie sie ihnen unbemerkt zugesehen haben konnte. Vielleicht waren die Trainingsstunden ja aufgezeichnet worden.
    »Ihnen allen ist bewusst«, fuhr die Königin fort, »dass Sie zu den Soldaten gehören, aus denen wir eine Elitetruppe bilden. Für die anstehende Mission auf der Erde suchen wir diejenigen Rudel, die sich über ihre Herkunft und körperlichen Grenzen hinwegsetzen und durch absolute Unerschrockenheit auszeichnen. Wir wählen die Soldaten nicht nur wegen ihrer Stärke und ihres Mutes, sondern auch wegen ihrer Intelligenz, ihrer Listigkeit und ihres Anpassungsvermögens aus. Meine Berater und ich werden diese Entscheidung in Kürze treffen.«
    Ihre Worte drangen kaum zu Z durch. Er konnte nur an

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