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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Darum verlegt er den Angriff nach der südlichen Halbkugel, wo er sich vor der Macht der Drei sicher fühlt…«
    Lord Gashford unterbrach ihn. »Wenn Sie recht hätten, so wäre mir das Vorgehen des Diktators erst recht unerklärlich. Wie kann er sich in einen Krieg mit uns einlassen, wenn er die Macht der Drei wirklich fürchtet?«
    »Die Erklärung dafür ist in dem Wesen des Diktators zu suchen. Cyrus Stonard ist zweifellos ein großer Staatsmann. Ehrgeiz und Machthunger haben ihn verblendet. Aber er hält das amerikanische Volk, das an eine fast zweihundertjährige Freiheit gewöhnt war. Weiter unter einem schrankenlosen Absolutismus. Aber er sitzt auf einem Vulkan. Er braucht ständig neue Erfolge. Bleiben sie aus, so ist’s mit seiner Diktatur vorbei. Die Geschichte lehrte es uns hundertfach. Er spielt va banque und muß va banque spielen. Das amerikanische Freiheitsgefühl hat den Druck nur ertragen, solange die Erinnerung an die russisch-asiatische Bedrohung noch frisch war und solange Cyrus Stonard die Macht und den Reichtum Amerikas ständig gehoben hat. Selbst dann nur widerwillig. Einen Stillstand in seinen äußeren Erfolgen verträgt seine Herrschaft nicht.
    Nach der Niederringung des Bolschewismus bleibt das Commonwealth als einziger Rivale übrig. Wer die Persönlichkeit Cyrus Stonards kennt, mußte sich darüber klar sein, daß er es versuchen würde, diesen letzten Rivalen auszuschalten. Dann war der Gipfel erreicht. Amerika beherrschte die Welt. Cyrus Stonard beherrschte Amerika.
    Da stellt sich zwischen uns und ihn die geheimnisvolle Macht. Über deren Ziele möchte ich noch schweigen, weil ich nicht klar sehe. Er bringt es fertig, uns als Werkzeug zur Vernichtung dieser Macht zu benutzen. Der Streich ist mißlungen. Zum mindesten nicht sicher gelungen. Aber Cyrus Stonard kann nicht mehr zurück. Er schlägt los, wo er glaubt, nicht gehindert zu sein. Hätte er jetzt, nach monatelanger Kriegsvorbereitung, Frieden gehalten, so wäre es um seine Herrschaft geschehen.
    Er ist in den Krieg gegangen wie ein Feldherr, der am Erfolg zweifelt, aber lieber an der Spitze seiner Garden fallen als zurückweichen will. Cyrus Stonard steht auf der Grenze von Genie und Wahnsinn. Er hat die Grenze wohl schon nach der schlimmen Seite hin überschritten.«
    Die Worte Lord Maitlands hatten die Mitglieder des Kabinetts in ihren Bann geschlagen. Die Gestalt des Diktators stand in ihrer Größe, aber auch mit ihren Schwächen und Leiden vor ihnen.
    Eine Frage des Armeeministers führte die Mitglieder wieder in die reale Welt zurück.
    »Was sollen wir jetzt tun? Sollen wir uns nicht wehren? Sollen wir uns auf eine geheimnisvolle Macht verlassen, deren Existenz doch zum mindesten, ich will sagen, persönliche Ansichtssache ist? Es wäre unser unwürdig, wenn wir uns in der unsicheren Hoffnung auf eine übernatürliche Hilfe davon abhalten ließen, alles Notwendige für die Sicherheit des Commonwealth tun.«
    Sir Vincent Rushbrook sprach: »Unsere Islandflotte muß sich in geschlossenem Angriff sofort auf New York stürzen. Wir werden die Fünfzehnmillionenstadt in Asche legen. Das wird dem Diktator seine Gelüste auf Afrika und Australien am schnellsten austreiben.«
    Lord Horace nahm noch einmal das Wort: »Ich befinde mich hier in einer eigenartigen Lage. Ich habe mich mit diesen Fragen doch vielleicht mehr beschäftigt als ein anderes Mitglied des Kabinetts. Ich sage Ihnen heute… denken Sie an meine Worte, meine Herren… Wir werden das Eingreifen der Macht in kürzester Zeit zu fühlen bekommen. Ich halte es für richtig, daß wir uns nur auf die Verteidigung beschränken.«
    Die Worte Lord Maitlands vermochten das Kabinett nicht umzustimmen. Die bisherigen Erfolge der Amerikaner ließen jede abwartende Haltung als schädlich erscheinen. ---
    Der englische Premier gab seinem Sekretär gemessenen Auftrag. »Ich erwarte den Luftfahrtminister. Jeder andere Besuch hat zu warten.«
    Der Sekretär wunderte sich nicht über den Befehl. Lord Maitlands genaue Kenntnisse der amerikanischen Verhältnisse machten ihn zu einem der wichtigsten Mitglieder des Kabinetts. Darüber hinaus fand der alternde Lord Gashford in ihm eine wertvolle Hilfe, eine Persönlichkeit, die Entschlußkraft mit der abgeklärten Ruhe des gereiften Mannes verband, einen Mitarbeiter, der für sich selbst gar nichts erstrebte… wenigstens nichts zu erstreben schien, und ganz in den Fragen der großen Politik aufging.
    Lord Gashford hatte über die

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