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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Ausführungen Lord Maitlands in der letzten Kabinettssitzung nachgedacht. Als Lord Horace in sein Arbeitszimmer eintrat, ging er ihm entgegen. »Ihre Ansichten über die Beweggründe des amerikanischen Diktators sind richtig. Wenn seine Handlungen überhaupt logischen Gründen entspringen, können sie nur so erklärt werden, wie Sie es neulich taten. Ich möchte in Ihrer Gegenwart einen Besuch empfangen, dessen Absichten mir nicht klar sind. Doktor Glossin hat sich bei mir melden lassen.«
    Lord Horace konnte sein Erstaunen nicht verbergen.
    »Doktor Glossin hier? Sollte das ein Friedensfühler sein?«
    Dr. Glossin wurde von dem Sekretär ins Zimmer geführt. Er kam mit der Unbefangenheit des vielgereisten Weltmannes. Begrüßte Lord Horace herzlich als einen alten Bekannten, ohne sich durch die Gegenwart des Premierministers geniert zu fühlen. Er erkundigte sich eingehend nach dem Befinden der Lady Diana und führte die Unterhaltung mit einer Leichtigkeit, als befände er sich auf einem Fünfuhrtee und nicht bei den leitenden Ministern eines Weltreichs.
    Die beiden Engländer gingen auf die Tonart ein, obwohl sie innerlich vor Begierde brannten, dem Zwecke der Unterredung näherzukommen. Lord Horace schob dem Doktor Zigarren und Feuerzeug hin. Glossin bediente sich mit einer Gemächlichkeit, die den englischen Staatsmännern hart an die Nerven ging.
    Er hatte zweifellos viel Zeit. Aber schließlich hatten die Engländer noch mehr. Sie warteten ruhig, bis er das Schweigen brach.
    »Meine Herren, ich halte den Krieg für einen Wahnsinn. Nur der maßlose Ehrgeiz eines Mannes treibt zwei sprach- und stammgleiche Völker in den Kampf.«
    Die Engländer sprachen kein Wort. Nur ein leichtes Nicken verriet ihre Zustimmung. Der Doktor fuhr fort: »Ich möchte die Lage durch den Vergleich erklären. Die Welt gehört einer großen Firma, den Englishspeakers. Die Firma hat zwei Geschäftsinhaber. Es sind heute zwei feindliche Brüder, die zum Schaden des Hauses gegeneinanderarbeiten. Die Firma kann nur gedeihen, wenn ihre Leiter einig sind und einig handeln. Müßte nicht der eine der Inhaber die Führung haben?«
    Dr. Glossin schwieg und wandte dem Brande seiner Zigarre sehr eingehende Aufmerksamkeit zu.
    »Die feindlichen Brüder sind wohl in diesem Gleichnis England und Amerika?«
    Dr. Glossin bejahte die Frage Lord Gashfords durch ein leichtes Nicken.
    Der Premier sprach weiter: »Welcher von den beiden wird dem anderen weichen?«
    Glossin hatte wieder mit der Zigarre zu tun, bevor er die Antwort formulierte. Langsam, sorgfältig Wort für Wort wägend.
    »Im Geschäftsleben würde es der sein, der die geringere Erfahrung hat, der weniger tüchtige, meistens wohl der jüngere.«
    Lord Horace unterbrach ihn.
    »Glauben Sie, daß Cyrus Stonard jemals freiwillig weichen würde?«
    »Wenn nicht freiwillig, dann gezwungen!«
    »Das hieße Stonard stürzen! Freiwillig wird er nie nachgeben.«
    »Deswegen bin ich hier!« «
    Das Wort war heraus. Seine Wirkung auf den Premier war unverkennbar. Lord Horace blieb äußerlich unverändert. Nur sein Gehirn arbeitete fieberhaft und schmiedete lange Schlußketten… Er weiß, daß die geheimnisvolle Macht wirkt. Daß es vielleicht schon in nächster Zeit, vielleicht schon in wenigen Tagen nur noch eines leisen Anstoßes bedürfen wird, um den Diktator zu stürzen. Er wechselt beizeiten die Fahne… Lord Maitland empfand nur Abscheu vor derartigen Subjekten… Immerhin, seine Arbeit kann England jetzt nützlich sein…
    Lord Gashford fragte mit leicht vibrierender Stimme: »Wie sollte es geschehen?«
    »Das wird meine Sache sein!«
    »Sie wollen das vollbringen? Und wenn es Ihnen gelänge, was hat England dafür zu zahlen?«
    »Nichts!«
    »Und was verlangen Sie dafür?«
    »Englands Freundschaft!«
    Lord Gashford reichte dem Doktor die Hand.
    »Deren können Sie versichert sein. Für die Ausführung stehen Ihnen Mittel zur Verfügung. Lord Maitland wird die Einzelheiten mit Ihnen besprechen.«
    Sie hatten diese Besprechung im Stadthause von Lord Horace.
    Dr. Glossin verlangte von der englischen Regierung für sein Unternehmen keine materiellen Mittel. Nur ein paar Einführungsschreiben an einige amerikanische Vereinigungen. Das war alles. Lord Horace geriet in Zweifel, ob es dem Doktor jemals gelingen könne, mit solchen bescheidenen, fast kindlich anmutenden Hilfsmitteln einem Manne wie Cyrus Stonard gefährlich zu werden.
    »Das wäre alles, Herr Doktor?«
    »Alles, Mylord.«
    »So

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