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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Ich falle auf die Knie.
    »Es ist lange her«, sagt er.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, erwidere ich in einer Sprache, die ich noch nie zuvor gesprochen habe.
    Ich will diesen Ort sofort verlassen, wo auch immer ich mich gerade befinde. Ich versuche aufzustehen, doch es ist, als würde ich plötzlich am Boden kleben.
    »Wirklich nicht?«, fragt er.
    »John!«, höre ich wieder jemanden am Rand meines Bewusstseins rufen. Der Mogadori scheint es nicht zu bemerken, sein Blick hält meinen gefangen. Ich kann nicht wegsehen.
    »Ich habe hier nichts zu suchen«, sage ich. Meine Stimme klingt dünn. Alles verdunkelt sich, bis nur noch wir beide übrig sind.
    »Ich kann dich verschwinden lassen, wenn es das ist, was du willst«, erwidert er, schwingt das Schwert in einer schnellen Bewegung über den Kopf und hinterlässt mit der Klinge einen leuchtend weißen Streifen in der Luft. Dann greift er an, hält das vor Energie vibrierende Schwert empor. Er holt aus, das auf meine Kehle gerichtete Schwert saust wie eine Kugel herab, undich weiß, dass ich nichts tun kann, um den Schlag aufzuhalten und meiner Enthauptung zu entgehen.
    »John!«, schreit die Stimme wieder.
    Meine Augenlider klappen auf. Zwei Hände halten mich fest an der Schulter. Ich bin schweißüberströmt und völlig außer Atem. Mein Blick fokussiert zuerst Sam, der über mir steht. Dann sehe ich Sechs, mit ihren haselnussbraunen Augen, die manchmal blau und manchmal grün wirken, neben meinem Bett knien. Sie wirkt müde und erschöpft, so als hätte ich sie gerade aufgeweckt – was ich zweifellos auch getan habe.
    »Was ist denn los?«, fragt Sam.
    Ich schüttele den Kopf, lasse meine Vision verblassen und nehme die Umgebung in mir auf. Das Zimmer ist dunkel, die Vorhänge sind zugezogen. Ich liege in demselben Bett, in dem ich seit anderthalb Wochen liege, um meine Kampfverletzungen verheilen zu lassen. Sechs hat sich ebenfalls langsam erholt, und seit unserer Ankunft haben weder sie noch ich diesen Ort verlassen, sondern nur auf Sam vertraut, der uns mit Lebensmitteln und allem Möglichen versorgt.
    Ein heruntergekommenes Motel mit zwei Doppelbetten abseits der Hauptstraße von Trucksville/North Carolina. Um das Zimmer zu mieten, hat Sam einen der siebzehn verschiedenen Führerscheine benutzt, die Henri vor seinem Tod für mich angefertigt hat. Glücklicherweise war der alte Mann an der Rezeption viel zu beschäftigt mit dem Fernseher, als dass er sich das Foto genauer angesehen hätte. Das Motel befindet sich am nordwestlichen Rand des Bundesstaats und ist fünfzehn Autominuten sowohl von Virginia als auch von Tennessee entfernt. Wir sind hierher gekommen, weil wir angesichts unserer Verletzungen nicht viel weiter hätten fahren können. Doch nun sind unsere Wunden nach und nach verheilt und unsere Kräfte kehren endlich zurück.
    »Du hast in einer Sprache gesprochen, die ich noch niemals gehört habe«, sagt Sam. »Du hast sie sicher erfunden, oder?«
    »Nein, er hat Mogadorisch gesprochen«, korrigiert ihn Sechs. »Und sogar ein bisschen Lorienisch.«
    »Echt?«, frage ich. »Das ist wirklich sehr seltsam.«
    Sechs geht zum Fenster und zieht den rechten Vorhang beiseite. »Wovon hast du geträumt?«
    Ich schüttle den Kopf. »Ich weiß nicht genau. Ich hab zwar geträumt, aber nicht richtig. Ich glaube, ich hatte Visionen und es ging um sie. Wir standen kurz vor einer Schlacht, aber ich war, ich weiß nicht, zu schwach oder zu verwirrt oder irgendwas.« Ich schaue zu Sam, der auf den Fernseher guckt und die Stirn runzelt. »Was?«
    »Schlechte Nachrichten.« Er seufzt und schüttelt den Kopf.
    »Was ist denn?« Ich setze mich auf und reibe mir den Schlaf aus den Augen.
    Sam deutet auf die andere Seite des Zimmers und ich richte meinen Blick auf den leuchtenden Fernseher. Mein Gesicht nimmt die gesamte rechte Hälfte des Bildschirms ein, während auf der linken Seite eine Phantomzeichnung von Henri prangt. Die Zeichnung ähnelt ihm überhaupt nicht: Sein Gesicht wirkt spitz und verhärmt, beinahe ausgezehrt, was ihm ein Aussehen verleiht, bei dem er zwanzig Jahre älter erscheint, als er ist. Oder war.
    »Terrorist oder Bedrohung für die nationale Sicherheit war wohl als Beschreibung nicht schlimm genug«, meint Sam. »Jetzt setzen sie sogar ein Kopfgeld aus.«
    »Auf mich?«, frage ich.
    »Auf dich und Henri. Hunderttausend Dollar für jede Information, die zu eurer Ergreifung führt. Zweihundertfünfzigtausend für denjenigen, der euch

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