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Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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es wohl noch mehr als ein bloßes »Verstehen«, und sie bedauerte zutiefst die Notwendigkeit, ihren frischgebackenen Ehemann so unverhofft schon wieder verlassen zu müssen. Sie tröstete sich mit dem Wissen, daß es von Dauer sein würde, was zwischen ihnen war, auf dem Eis wie in der Hitze, komme, was da wolle.
    Zwei Stunden später waren die Botschafter abfahrtbereit.
    Clodagh verpaßte jedem von ihnen einen beinahe rituellen Kuß und eine ebensolche Umarmung, streifte auch jedem einen kleinen Lederbeutel am Band über den Kopf.
    »Was ist das denn?« wollte Yana wissen.
    »Erde«, erwidert Clodagh schlicht.
    »Erde?«
    »Ja. Petaybee möchte, daß ihr etwas dabeihabt, das euch an ihn erinnert. Die Erde stammt aus der Höhle.«
    Es war noch nicht allzu lange her, da hätte Yana auf eine derartige Erklärung mit großem Befremden reagiert, doch nun erwiderte sie die Bemerkung, indem sie Clodagh selbst aufs liebevollste umarmte.
    »Da fühle ich mich aber schon sehr viel besser!«
    Schließlich umarmte Sean sie noch zum Abschied, dann bestieg sie zusammen mit Bunny und Diego das Shuttlefahrzeug der Firma, das sie zu Marmions Direktionsraumkreuzer bringen würde, der im Orbit wartete. In Yanas Allzwecktasche befand sich als Schlafbegleitung Seans Hochzeitsweste sowie eine eilig zusammengestellte Aufnahme der Stadtbewohner mit Grüßen an ihre petaybeeanischen Verwandten im Firmendienst. Bunny hatte einen gefrorenen Fisch für ihren Vetter Charlie von seinen Eltern dabei sowie einen Korb Pemmican vom Hochzeitsessen für heimwehkranke Petaybeeaner. Diego hatte Briefe von seinem Vater für seine Mutter sowie einen Korb mit seinen petaybeeanischen Lieblingsspeisen dabei, dazu Nährstoffe, die ihn und Bunny während der Reise bei Gesundheit halten sollten.
    Als sie an Bord des Raumkreuzers waren, verstaute Sally Point-Jefferson, Marmions Assistentin, Charlies Fisch sorgfältig im Gefrierschrank. Bunny blieb wie angewurzelt an der Sichtscheibe und beobachtete, wie Petaybee im riesigen Nichts des schwarzen Raums zu einem winzigen Lichtpunkt wurde und schließlich verschwand. Immer wieder krümmte und streckte sie die Finger zum Abschied in Richtung Luke, als ihre Heimat sich schließlich vollends in der Ferne auflöste.

2. KAPITEL
    Bunny wandte sich von der Sichtluke ab, und ein leiser Ausruf der Bestürzung entrang sich ihrer Kehle; in den Augen schimmerten unterdrückte Tränen.
    »Ich hätte nie gedacht, daß ich mal Abschied von Petaybee nehmen würde«, sagte sie bekümmert. Diego umarmte sie zärtlich und murmelte ihr einige der albernen Namen ins Ohr, die er für sie erdacht hatte.
    »Komm schon, gatita«, sagte er - der Name bedeutete >Kätzchen<.
    »Es ist doch nicht so, als würdest du nie wieder zurückkehren dürfen.
    Es ist ja nur für kurze Zeit. Und ich wette, daß noch niemand aus Kilcoole jemals Petaybee so aus dem Raum hat sehen können wie du gerade eben. Sieht aus wie einer von diesen Steinen, die Aisling aufpoliert - die bläulichen mit den weißen Streifen.«
    »Ja, das stimmt wohl«, meinte Bunny und schniefte so lange, bis Marmion ihr ein Papiertaschentuch reichte. »Oh, tut mir leid. Habe nichts mitgebracht, um mich zu schnauzen.«
    »Das gehört zu den Dingen, über die ein gut organisiertes Schiff in rauhen Mengen verfügt - Dinge, die man mitzubringen vergessen hat«, erwiderte Marmion gütig. »Ich vergesse immer, wie schwer es einem doch fällt, einen Ort zu verlassen, den man gern hat. Aber denken Sie doch mal daran, wie aufregend es erst sein wird, ihn aus der Rückseite in der Sichtluke zu erblicken. Der Anblick ist noch sehr viel schöner!«
    Als nächstes organisierte Marmion alle Anwesenden so, daß sie beschäftigt blieben. Sie richteten sich in ihren Kabinen ein, besorgten sich etwas zu essen, machten es sich bequem. »Ich habe Sally Kleidung besorgen lassen, denn dort, wo wir hinfliegen, wären Sie viel zu warm angezogen. Außerdem halte ich es für sehr wichtig, unserem Auftrag gebührend auszusehen.«
    »Was stimmt denn mit den Sachen nicht, die wir am Leib haben,«
    wollte Bunny wissen. Sie trug die wunderschöne Sammelbluse, die Aisling ihr aus dem von Yana geschenkten Stoff gefertigt hatte. In dieser Bluse fühlte sie sich sehr elegant und erwachsen, und Diego meinte, es sei das Schönste, was sie je getragen hatte.
    »Ich will ja nicht darauf hinaus, daß Sie Ihren Stil ändern sollen, meine Liebe«, sagte Marmion in beschwichtigendem Tonfall, »und diese Bluse ist ganz

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