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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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und es war ihm egal, dass dieses Schauspiel ein strahlendes Spektakel für alle Männer sein musste, die die Macht lenken konnten. Die Macht vermittelte ihm das Gefühl, hell zu strahlen, er kam sich vor wie eine Sonne für die Welt unter ihm.
    »NICHTS DAVON IST VON BEDEUTUNG! «
    Er schloss die Augen, zog immer mehr Macht in sich hinein, fühlte sich, wie er sich nur zweimal zuvor gefühlt hatte. Einmal, als er Saidin gereinigt hatte. Einmal, als er diesen Berg erschaffen hatte.
    Dann nahm er noch mehr in sich auf.
    Er wusste, dass ihn so viel Macht vernichten konnte. Es interessierte ihn nicht mehr. Die Wut, die sich viele Jahre lang in ihm aufgestaut hatte, wurde endlich entfesselt. Er breitete die Arme aus, den Zugangsschlüssel in der Hand. Lews Therin hatte das Richtige getan, als er sich umbrachte und den Drachenberg erschuf. Nur war er nicht weit genug gegangen.
    Rand konnte sich an diesen Tag erinnern. Der Qualm, das Grollen, der scharfe Schmerz der Heilung, die ihn in einem zerstörten Palast zurück ins Bewusstsein holte. Aber diese Schmerzen waren verblasst angesichts der Qual der Erkenntnis. Die Qual, die wunderschönen Wände vernarbt und zerbrochen zu sehen. Die Leichenstapel sehen zu müssen, die wie weggeworfene Lumpen auf dem Boden lagen.
    llyena ein kurzes Stück entfernt zu sehen, deren goldenes Haar auf dem Boden um sie herum ausgebreitet lag.
    Er konnte fühlen, wie der Palast durch das Schluchzen der Erde selbst um ihn herum erbebte. Oder war das der Drachenberg, der durch die gewaltige Macht pulsierte, die er in sich hineingezogen hatte?
    Die Luft roch nach Blut und Asche und Tod und Schmerz. Oder war das bloß der Geruch einer sterbenden Welt, die sich vor ihm ausbreitete?
    Die Winde peitschten ihn nun immer heftiger, die gewaltigen Wolken in der Höhe wanden sich wie uralte Leviathane, die in der undurchdringlichen Dunkelheit der Tiefe aneinander vorbeischwammen.
    Lews Therin hatte einen Fehler gemacht. Er war gestorben, aber er hatte die Welt verwundet am Leben gelassen, damit sie weiterhumpeln konnte. Er hatte zugelassen, dass sich das Rad der Zeit weiterbewegte, weiterdrehte, vermoderte und ihn wieder zurückbrachte. Er konnte ihm nicht entkommen. Nicht, ohne alles zu beenden.
    »Warum?«, fragte Rand flüsternd den fauchenden Wind. Die Macht, die durch den Zugangsschlüssel in ihn hineinströmte, war größer als die, die er bei der Reinigung Saidins gehalten hatte. Vielleicht größer, als je ein Mensch gehalten hatte. Groß genug, um das Muster selbst aufzulösen und den endgültigen Frieden zu bringen.
    »Warum müssen wir das alles noch einmal machen?«, flüsterte er. »Ich bin schon einmal gescheitert. Sie ist durch meine Hand gestorben. Warum musstest du mich wieder ins Leben zurückholen?«
    Blitze zuckten über das Firmament, Donner erschütterte ihn. Eingehüllt in einen eisigen Sturmwind, schloss Rand die Augen und beugte sich über die Felskante, die Tausende Fuß in die Tiefe führte. Durch die geschlossenen Lider konnte er das grelle Licht des Zugangsschlüssels spüren. Die Macht, die er in seinem Inneren hielt, ließ dieses Licht lächerlich klein erscheinen. Er war die Sonne. Er war Feuer. Er war Leben und Tod.
    Warum? Warum mussten sie das immer wieder durchmachen? Aber die Welt konnte ihm keine Antwort auf diese Frage geben.
    Rand streckte die Arme in die Höhe, ein Kanal für Macht und Energie. Eine Inkarnation des Todes und der Zerstörung. Er würde es beenden. Er würde allem ein Ende bereiten und die Menschen endlich von ihren Leiden erlösen.
    Ihnen ersparen, immer wieder aufs Neue leben zu müssen. Warum? Warum hatte der Schöpfer ihnen das nur angetan? Warum?
    Warum werden wir wiedergeboren?, fragte Lews Therin da plötzlich. Seine Stimme war klar und eigenständig.
    Ja, erwiderte Rand flehend. Verrate es mir. Warum?
    Vielleicht sagte Lews Therin schockierend klar und ohne eine Spur von Irrsinn. Er sprach leise, andächtig. Warum? Könnte es denn sein … Vielleicht, damit wir eine zweite Chance bekommen.
    Rand erstarrte. Der Wind prallte gegen ihn, konnte ihn aber nicht bewegen. Die Macht in seinem Inneren zögerte wie die Axt des Henkers, die zitternd über dem Hals des Verbrechers verharrte. Du kannst dir vielleicht nicht aussuchen, welche Pflichten du aufgetragen bekommst, sagte Tams Stimme als Erinnerung in seinem Verstand. Aber du kannst entscheiden, warum du sie erfüllst.
    Warum, Rand? Warum ziehst du in die Schlacht? Welchen Sinn soll das

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