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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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haben?
    Warum?
    Alles war still. Trotz des Sturms, des tosenden Windes, des ohrenbetäubenden Donners. Alles war still.
    Warum?, dachte Rand ergriffen. Weil wir in jedem neuen Leben auch wieder neu lieben.
    Das war die Antwort. Alles schlug wie eine Woge über ihm zusammen, gelebte Leben, begangene Fehler, Liebe, die alles veränderte. Vor seinem geistigen Auge sah er die ganze Welt, die von dem Licht in seiner Hand erhellt wurde. Er erinnerte sich an Leben, an Hunderte von ihnen, Tausende, eine Zahl, die sich in die Unendlichkeit erstreckte. Er erinnerte sich an Liebe und Frieden, an Freude und Hoffnung.
    Und in diesem Augenblick kam ihm ein erstaunlicher Gedanke. Wenn ich wieder lebe, dann könnte sie das doch auch!
    Darum kämpfte er. Darum lebte er wieder, und das war die Antwort auf Tams Frage. Ich kämpfe, weil ich das letzte Mal gescheitert bin. Ich kämpfe, weil ich das in Ordnung bringen will, was ich falsch gemacht habe.
    Dieses Mal will ich es richtig machen.
    Die Macht in ihm erreichte ein Crescendo, und er richtete sie gegen sich selbst, trieb sie durch den Zugangsschlüssel. Das Ter’angreal war mit einer viel größeren Macht verbunden, einem massiven Sa’angreal im Süden, das man gebaut hatte, um den Dunklen König aufzuhalten. Zu mächtig, wie einige behauptet hatten. Zu mächtig, um es jemals zu benutzen. Zu furchteinflößend.
    Rand lenkte seine eigene Macht dagegen, zermalmte die Kugel in der Ferne, zersplitterte sie wie mit der Hand eines Riesen.
    Der Choedan Kai explodierte. Die Macht erlosch. Der Sturm endete.
    Und Rand öffnete zum ersten Mal seit langer Zeit die Augen. Er wusste, irgendwie wusste er, dass er nie wieder Lews Therins Stimme in seinem Kopf hören würde. Denn sie waren keine verschiedenen Männer, und sie waren es auch nie gewesen.
    Er betrachtete die Welt zu seinen Füßen. Die Wolken am Himmel hatten sich endlich voneinander gelöst, wenn auch nur genau über ihm. Das Zwielicht verschwand und gestattete ihm die Sonne zu sehen, die genau über ihm schwebte.
    Rand schaute zu ihr auf. Dann lächelte er. Und schließlich lachte er aus vollem Halse, ein unverfälschtes und echtes Lachen.
    Es war viel zu lange her.

EPILOG
    In Licht getaucht
    E gwene arbeitete im Schein zweier Bronzelampen. Sie waren geformt wie Frauen, die ihre Hände nach oben hielten, und aus jeder Handfläche erwuchs eine Flamme. Das warme gelbe Licht spiegelte sich auf den Kurven ihrer Hände, Arme und Gesichter wider. Stellten sie Symbole der Weißen Burg und der Flamme von Tar Valon dar? Oder waren sie Darstellungen von Aes Sedai, die Feuer webten? Vielleicht waren sie auch nur einfach Relikte des Geschmacks einer früheren Amyrlin.
    Sie standen auf beiden Seiten ihres Schreibtisches. Endlich ein vernünftiger Schreibtisch mit einem vernünftigen Stuhl davor. Egwene befand sich im Arbeitszimmer der Amyrlin, aus dem man alle Erinnerungen an Elaida entfernt hatte. Darum war es völlig kahl, die Wände waren nackt, die Holztäfelung war ohne jeden Schmuck wie Bilder oder Wandbehänge, auf den Beistelltischen standen keine Kunstwerke. Selbst die Bücherregale waren ausgeräumt worden, damit keine Spur von Elaida Egwene beleidigen konnte.
    Als Egwene gesehen hatte, was die anderen getan hatten, hatte sie sofort befohlen, dass man Elaidas sämtliche Habe sammelte und sicher verwahrte, bewacht von Frauen, denen Egwene vertraute. Unter diesen Dingen würden sich Hinweise auf Elaidas Pläne verbergen. Möglicherweise etwas so Einfaches wie zwischen die Seiten eines Buches gesteckte Zettel, auf die man später noch einmal zurückgreifen wollte. Oder möglicherweise so etwas Obskures wie die Verbindung zwischen den Büchern, die sie gelesen hatte, oder die Gegenstände, die sie in ihren Schreibtischschubladen aufbewahrt hatte. Aber Elaida konnten sie nicht befragen, und niemand vermochte zu sagen, welche ihrer Pläne zu einem späteren Zeitpunkt ihr hässliches Haupt erheben und die Weiße Burg beißen würden. Egwene würde sich diese Gegenstände alle ansehen, danach mit jeder Aes Sedai sprechen, die in der Weißen Burg gewesen war, und herausfinden, welche Hinweise sie verbargen.
    Im Augenblick hatte sie alle Hände voll zu tun. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder den Seiten von Silvianas Bericht zu. Die Frau erwies sich in der Tat als fähige Behüterin, weitaus kompetenter, als Sheriam je gewesen war. Die Loyalisten unter den Frauen respektierten Silviana, und die Rote Ajah schien Egwenes

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