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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Irgendjemand musste doch hart genug sein, um das Nötige zu tun, oder nicht?
    Ein Tor öffnete sich, und er kam mühsam auf die Füße, den Zugangsschlüssel fest an sich gedrückt. Er trat von der Gleitplattform auf eine leere Wiese. Der Ort, wo er einst mit Callandor gegen die Seanchaner gekämpft hatte. Und gescheitert war.
    Er starrte den Ort lange Zeit an, atmete ein und aus, dann webte er ein neues Wegetor. Es öffnete sich auf ein verschneites Feld; eiskalter Wind wehte ihm entgegen. Er trat hindurch und ließ es sich schließen. Seine Füße versanken im tiefen Schnee.
    Hier erstreckte sich die Welt vor ihm.
    Warum sind wir hergekommen?, dachte Rand.
    Darum, erwiderte Rand. Weil wir das hier erschaffen haben. Hier sind wir gestorben.
    Er stand auf der höchsten Stelle vom Drachenberg, dem einsamen Gipfel, der in die Höhe geschossen war, als sich Lews Therin vor dreitausend Jahren umgebracht hatte. Auf der einen Seite konnte er Hunderte von Fuß nach unten in einen aus der Bergseite herausgesprengten Abgrund sehen. Die Öffnung war gewaltig, viel größer, als der Anblick im Profil aus der Tiefe erahnen ließ. Ein riesiges Oval aus rotem, flammendem, brodelndem Felsen. Es sah aus, als würde einfach ein Stück vom Berg fehlen, das man herausgerissen hatte, und so ragte der Gipfel noch viel höher in die Luft, während die ganze Bergseite fehlte.
    Rand schaute in den brodelnden Abgrund. Er war wie der Rachen einer Bestie. Hitze strömte aus der Tiefe und blies Ascheflocken in den Himmel.
    Der Himmel über ihm war wolkenverhangen. Der Talboden erschien gleichermaßen fern und war kaum sichtbar, wie eine mit Mustern versehene Steppdecke. Hier ein grüner Flicken, der ein Wald war. Dort eine Naht, die ein Fluss war. Im Osten befand sich ein winziger Flecken in dem Fluss, der an ein in der Strömung stecken gebliebenes Blatt erinnerte. Tar Valon.
    Rand setzte sich. Der Schnee gab ächzend unter seinem Gewicht nach. Er stellte den Zugangsschlüssel vor sich in einer Schneewehe ab und webte Luft und Feuer, um sich warm zu halten.
    Dann stemmte er die Ellbogen auf die Knie und stützte den Kopf auf die Hand, um die kleine Statue des Mannes mit der Kugel anzustarren.
    Um nachzudenken.

KAPITEL 25
    Goldadern
    R and saß oben auf der Welt, und um ihn herum pfiff der Wind. Sein Gewebe aus Luft und Feuer hatte den Schnee geschmolzen und eine etwa drei Schritte breite Fläche aus zerklüftetem schwarzgrauen Felsen zum Vorschein gebracht. Der Gipfel war wie ein abgebrochener Fingernagel, der in den Himmel ragte, und Rand saß auf seiner Spitze. Soweit er feststellen konnte, handelte es sich genau um die Spitze des Drachenberges. Vielleicht die höchste Stelle auf der Welt.
    Er saß auf seiner kleinen Felszunge, der Zugangsschlüssel stand auf dem Stein vor ihm. Hier war die Luft sehr dünn, und das Atmen war ihm schwergefallen, bis er eine Möglichkeit gefunden hatte, Luft so zu weben, dass sie sich um ihn herum etwas verdichtete. Genau wie bei dem Gewebe, das ihn wärmte, war er sich nicht sicher, wie er das geschafft hatte. Er erinnerte sich vage daran, dass Asmodean versucht hatte, ihm ein ähnliches Gewebe beizubringen, aber er hatte es nicht richtig hinbekommen. Jetzt war es die natürlichste Sache auf der Welt. Handelt es sich um Lews Therins Einfluss, oder wurde ihm die Eine Macht nur vertrauter?
    Der zerklüftete offene Rachen des Drachenberges befand sich links von ihm mehrere Hundert Fuß in der Tiefe. Der Geruch nach Asche und Schwefel war selbst noch aus dieser Distanz durchdringend. Der Rachen war schwarz vor Asche und rot von geschmolzenem Stein und lodernden Flammen.
    Rand hielt noch immer die Quelle fest. Er wagte es nicht, sie loszulassen. So schlimm wie beim letzten Mal, als er sie ergriffen hatte, war es noch nie gewesen, und er befürchtete, bei einem erneuten Versuch endgültig von der Übelkeit überwältigt zu werden.
    Nun saß er schon seit Stunden hier. Trotzdem verspürte er keine Müdigkeit. Er starrte das Ter’angreal an. Dachte nach.
    Was war er? Was war der Wiedergeborene Drache? Ein Symbol? Ein Opfer? Ein Schwert, das vernichten sollte? Eine schützende Hand, die bewahren sollte?
    Eine Marionette, die immer wieder die gleiche Rolle spielte?
    Er war wütend. Wütend auf die Welt, wütend auf das Muster, wütend auf den Schöpfer, dass er es den Menschen überlassen hatte, ohne Anweisungen gegen den Dunklen König kämpfen zu müssen. Welches Recht hatte auch nur einer von ihnen, Rands Leben zu

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