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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Intensität dieses Mannes ließ Tuon zögern. Ja, die Letzte Schlacht war nahe, vielleicht so nahe, wie er behauptete. Das machte es noch viel wichtiger, dass sie diese Länder unter ihrem Banner vereinigte.
    »Ihr müsst einsehen, warum das so wichtig ist«, sagte der Wiedergeborene Drache. »Warum kämpft Ihr gegen mich?«
    »Wir sind die Wiederkehr«, erwiderte Tuon. »Die Omen besagten, dass für uns die Zeit zum Aufbruch gekommen war, und wir rechneten damit, ein vereintes Königreich zu finden, das bereit war, uns zu ehren und Armeen für die Letzte Schlacht zur Verfügung zu stellen. Stattdessen fanden wir ein zerbrochenes Land, das seine Eide vergessen und sich auf nichts vorbereitet hatte. Wieso könnt Ihr nicht verstehen, dass wir kämpfen müssen? Es macht uns keine Freude, Euch zu töten, so wie es geduldigen Eltern keine Freude macht, ein Kind zu bestrafen, das den rechten Pfad verlassen hat.«
    Al’Thor hörte ungläubig zu. »Wir sind Kinder für Euch?«
    »Das ist nur eine Metapher«, sagte Tuon.
    Einen Moment lang saß er da und rieb sich das Kinn. Machte er sie für den Verlust seiner Hand verantwortlich? Falendre hatte davon gesprochen.
    »Eine Metapher«, sagte er dann. »Vielleicht trifft sie sogar zu. Ja, dem Land fehlte die Einheit. Aber ich habe es zusammengeschmiedet. Der Lötzinn mag schwach sein, aber er wird lange genug halten. Euer Krieg für die Einheit wäre durchaus lobenswert, gäbe es mich nicht. So seid Ihr eine Störung. Wir müssen Frieden haben. Unser Bündnis muss nur so lange Bestand haben, bis mein Leben endet.« Ihre Blicke trafen sich. »Ich versichere Euch, das wird nicht mehr lange dauern.«
    Sie saß an dem breiten Tisch, die Arme gefaltet. Hätte al’Thor den Arm ausgestreckt, hätte er sie nicht berühren können. Darin lag eine Absicht, auch wenn diese Vorsichtsmaßnahme im Nachhinein lächerlich war. Sollte er sie töten wollen, würde er nicht seine Hand brauchen. Es war besser, nicht darüber nachzudenken.
    »Wenn Ihr den Wert der Wiedervereinigung erkennt«, sagte sie, »dann solltet Ihr Eure Länder vielleicht unter dem Banner von Seanchan vereinen, Eure Völker die Treueide leisten lassen und…« Die Frau hinter al’Thor, die Marath ‘damane, riss die Augen weit auf, als sie das hörte.
    »Nein«, unterbrach al’Thor Tuon.
    »Aber sicherlich könnt Ihr doch einsehen, dass ein alleiniger Herrscher …«
    »Nein«, wiederholte er leiser und doch energischer. Gefährlicher. »Ich werde nicht zulassen, dass auch nur noch eine Person an Eure abscheulichen Leinen gelegt wird.«
    »Abscheulich? Sie sind die einzige Möglichkeit, um die Machtlenker zu kontrollieren!«
    »Wir haben Jahrhunderte ohne sie überlebt.«
    »Und ihr habt…«
    »Bei diesem Punkt mache ich keine Zugeständnisse«, sagte al’Thor.
    Tuons Wächter - Selucia eingeschlossen - knirschten mit den Zähnen, und die Männer ließen die Hände auf die Schwertgriffe fallen. Er hatte sie jetzt zweimal hintereinander unterbrochen. Die Tochter der Neun Monde. Wie konnte er nur so unverschämt sein?
    Er war der Wiedergeborene Drache. Darum. Aber seine Worte waren blanker Unsinn. Er würde sich vor ihr verneigen, sobald sie die Kaiserin war. Die Prophezeiungen verlangten es. Sicherlich bedeutete das, dass sich seine Königreiche dem Kaiserreich anschlossen.
    Sie hatte zugelassen, dass die Unterhaltung ihrer Kontrolle entglitt. Marath’damane waren auf dieser Seite des Ozeans für viele ein heikles Thema. Sicherlich verstand man die Logik, warum man diese Frauen an die Leine legte, aber es fiel ihnen schwer, ihre Traditionen aufzugeben. Zweifellos bereitete es ihnen deshalb so großes Unbehagen, über diese Dinge zu sprechen.
    Sie musste das Gespräch in eine andere Richtung lenken. Auf ein Gebiet, das den Wiedergeborenen Drachen aus dem Gleichgewicht brachte. Sie musterte ihn. »Ist das alles, worum es bei unserem Gespräch gehen wird?«, fragte sie. » Wir sitzen uns gegenüber und sprechen nur von unseren Unterschieden?«
    »Worüber sollten wir sonst sprechen?«
    »Vielleicht über etwas, das wir gemeinsam haben?«
    »Ich bezweifle, dass es da etwas Relevantes gibt.«
    »Ach?«, fragteTuon. »Und was ist mit Matrim Cauthon?«
    Ja, das erschütterte ihn. Der Wiedergeborene Drache blinzelte, sein Mund öffnete sich leicht. »Ihr kennt Mat? Aber wie …«
    »Er hat mich entführt«, erklärte Tuon. »Und mich fast durch ganz Altara gezerrt.«
    Der Wiedergeborene Drache starrte sie an, dann schloss er

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