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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickinson
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ein Mann namens Shelton Marriner auf dem Rand seines Bettes und beschloss, dass dies der Tag war, an dem er sterben würde.
    Er befand sich in seinem Landhaus, einer vernachlässigten, von Ratten bevölkerten Rumpelkammer von einem Haus, das in der Nähe der Stadt Champlain und des Flusses Rappahannock lag. Dies war die vierte Nacht in Folge, die er ohne Schlaf verbracht hatte.
    Zuerst würde er seine Söhne sehen. Und das würde dann das Ende sein.
    Die Jungen würden natürlich sterben müssen, und diese Verräterin von einer Exfrau, die versucht hatte, ihn in eine Anstalt für Geisteskranke einweisen zu lassen, nachdem er seinen ersten Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Shelton hatte einen Privatdetektiv bezahlt, um sie ausfindig zu machen. Die ganze Nacht hindurch hatte er auf das Stück Papier mit ihrer Adresse gestarrt.
    Shelton gähnte. Er war fürchterlich müde, sogar noch müder als damals, als er aus dem ersten Golfkrieg zurückgekehrt war, an Körper und Geist vergiftet von den Gräueln, die er miterlebt hatte.
    Er zog den Vorhang ein kleines Stück zurück und sah mit blutunterlaufenen Augen aus dem dunklen Raum hinaus auf den Pinienwald, der das einsame Haus umgab. Ein paar lange Minuten starrte er in die finstersten Schatten und hielt Ausschau nach einem verräterischen Zeichen, dem Glanz einer Waffe oder dem roten Glimmen einer leichtsinnig gerauchten Zigarette.
    Der Feind war dort draußen. Daran hegte er keinen Zweifel. Er hatte die Markierungen an den Bäumen gesehen. Es konnte sich um den neuen Partner seiner Frau handeln, der Shelton während der Gerichtsverhandlung einen ›Clown‹ genannt hatte. ›Mr   Familienglück‹ nannte Shelton ihn.
    Er würde nicht mehr sehr lange Mr Familienglück sein, dachte Shelton. Denn jetzt war es an der Zeit, die Bombe vorzubereiten.

39
    Chinchewe, Malawi, Ostafrika
    Bakili verließ die Straße und ging den staubigen Pfad hinunter, der ins Dorf Chinchewe führte.
    Das Haus der Familie war bescheiden, selbst gebaut aus sonnengetrockneten Tonziegeln und einer rostenden Wellblechplatte als Dach. Drinnen bemühte Bakilis Mutter sich um ein kleines, rauchiges Feuer. Darüber kochte ein Topf mit Wasser, aber es war kein Mais darin.
    »Hast du uns Fisch mitgebracht?«, fragte der Großvater.
    »Nein.« Bakili lächelte triumphierend. »Ich habe Geld.«
    Bakilis Familie starrte voller Verwunderung auf den Hundert-Kwacha-Schein.
    »Eine weiße Dame mit einer Kamera hat mit mir gesprochen. Und dann hat sie mir das hier gegeben.«
    »Dann werden wir heute Abend gut essen«, sagte seine Mutter mit einem Lächeln zu ihm. »Ich werde später auf den Markt gehen. Sie steckte sich den kostbaren Geldschein in eine Falte ihres Kleides.
    »Was ist mit dem Fisch?«, wiederholte der Großvater.
    Bakili öffnete den Deckel seines Topfes.
    »Sie haben aus diesem See schon zu viel herausgeholt«, murmelte der Großvater und betrachtete die kleine Sprotte mit Widerwillen. »Als ich ein Kind war, wimmelte es darin von Fischen, so dick wie dein Arm.«
    »Es ist nicht der See, der mir Sorgen macht«, erwiderte Bakilis Mutter. »Es ist die Ernte.«
    »Ohne Regen?« Der alte Mann spuckte aus. »Da gibt es keine Ernte.«
    Jetzt sagte seine Mutter zu ihm: »Bakili, du musst gehen und das Feld bewachen. Dein Bruder war die ganze Nacht hindurch da draußen.«
    Bakili sank das Herz. Er hasste es, das Feld zu bewachen, vor allem, weil er furchtbare Angst vor den Rudeln von Pavianen hatte, die in regelmäßigen Abständen über das Getreide herfielen. Einige dieser Kreaturen waren größer als er.
    »Geh jetzt«, befahl ihm seine Mutter. »Und sag Kamuzu, er soll sofort hierher zu mir kommen. Ich brauche ihn, um ihn nach Feuerholz zu schicken.«
    Bakili trottete den Pfad seiner Vorfahren entlang, auf die Höhe zu, die über dem Dorf lag.

40
    Galopprennbahn von Newbury, Berkshire, Vereinigtes Königreich
    In Newbury fuhren Keiron und Gary den Pferdetransporter auf den Parkplatz für die Rennteilnehmer und parkten in einer der letzten freien Lücken. Die meisten Pferde waren längst ausgeladen und wärmten sich auf, und die beiden Jockeys wussten, dass sie sich beeilen mussten, wenn sie Mazarine Town für die Inspektion um elf Uhr, die sie für das Rennen um zwölf Uhr dreißig qualifizieren würde, noch fertig bekommen wollten.
    »Habt ihr Burschen etwa heute Morgen verschlafen?«, rief ihnen ein Jockey-Kamerad vom Rücken seines Pferdes aus zu. »Ein bisschen fixer auf den Beinen müsst ihr

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