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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickinson
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Flugzeugs vollpumpten. Sie prüfte ihre Stoppuhr und wartete auf das dumpfe »Wumm«, das anzeigen würde, dass die Zündung stattfand. Als es ertönte, beobachtete sie die Abgastemperaturanzeige, um sicherzustellen, dass die korrekte Feuerung eingehalten wurde. Dann schaltete sie die Stoppuhr aus.
    »Motor stabilisiert.«
    »Start Nummer eins.« Der Backbordmotor feuerte, als der Schubwagen abgekoppelt wurde. Der Bodeningenieur trat an die Seite des Flugzeugs und gab Tina mit erhobenem Arm das Signal: Okay. Tina schaltete das Funkgerät noch einmal ein:
    »Skybird Vier-Neun-Zwei auf die Zufahrt.«
    »Skybird Vier-Neun-Zwei, Zufahrt klar. Folgen Sie Virgin Atlantic 747 auf der Parallelzufahrt nach Zwei-Sieben links. Rufen Sie Tower eins eins acht dezimal fünf.«
    Tina schob die Druckhebel nach vorn, und das Flugzeug bewegte sich nun mit eigener Kraft vorwärts, während der Kopilot eine neue Frequenz einstellte.
    »Tower, hier ist Skybird Vier-Neun-Zwei.«
    »Guten Tag, Skybird Vier-Neun-Zwei. Sie sind Nummer vier auf dem Rollfeld Zwei-Sieben links.«
    Das Flugzeug ruckte die Zufahrt entlang, und während Tina das Ruder mit der linken Hand steuerte, behielten die beiden Piloten den übrigen Verkehr genau im Auge.

121
    Landebahn von Chinchewe, Malawi, Ostafrika
    Richard Nyambose drosselte die Fluggeschwindigkeit und wendete die Cessna zum Anflug auf Chinchewe. Die Landebahn war völlig unauffällig   – nicht viel mehr als ein Streifen roten Staubes, an dessen einem Ende eine Windhose flatterte, während am anderen eine Hütte mit ein paar Fässern Flugbenzin stand.
    Kaum war er gelandet, begrüßte ihn Martins Fahrer, und zusammen schnallten sie die Cessna an und sicherten sie. Sie trugen die Kühltasche und weitere medizinische Güter in den Jeep und fuhren los in Richtung Klinik. Bei ihrer Ankunft wartete Martin bereits vor der Tür auf sie.
    »Sie kommen im letzten Augenblick«, berichtete ihnen der Arzt und nahm ihnen die Kühltasche mit dem Blutplasma ab. »Kommen Sie herein, Sie können mir bei der Transfusion helfen.«
    Im Behandlungsraum bereitete Martin die Beutel mit je einem halben Liter Blutkonzentrat vor, befestigte den ersten von ihnen am Zulieferschlauch und übergab Richard den Katheter, damit er die Nadel setzen konnte.
    Kamuzus Mutter sah den beiden Ärzten bei der Arbeit zuund streichelte dabei Kamuzus Stirn. Auf einmal wandte sie sich ihnen voll Entsetzen zu: Ihr war plötzlich eingefallen, in welcher Gefahr ihr jüngerer Sohn in gerade diesem Augenblick schweben mochte.
    »Mein anderer Sohn! Bakili! Mir fällt gerade ein, dass er auf demselben Feld ist. Wir müssen gehen und ihn finden, bevor er genauso verletzt wird wie Kamuzu.«
    »Ihr anderer Sohn ist auf demselben Feld, auf dem die Paviane Kamuzu angegriffen haben?«, fragte Martin. »Wie alt ist er?«
    »Sechs.«
    Entsetzt sahen Martin und Richard einander an. »Wir müssen ihn von dort wegholen«, sagte Richard zu Martin. »So schnell, wie wir können.«

122
    Vergnügungspark Six Lakes, nahe Windsor, Vereinigtes Königreich
    Der Ballonverkäufer dachte ein paar Augenblicke lang darüber nach und rechnete sich aus, dass es insgesamt etwa fünfzig Ballons sein mussten.
    »Für hundert können sie sie alle haben«, sagte er.
    »Dean!«, rief Shelley ihn zur Ordnung. »Das kannst du dir nicht leisten.«
    »Ich habe gerade tausend Pfund gewonnen, Schatz, ich kann mir alles leisten, was mir gefällt.« Dean zwinkerte Sophie zu.
    »Mach’s, Dad!«, feuerte Sophie ihn an. »Mach schon.«
    »Hier, nehmen Sie.« Dean prüfte seine Brieftasche und stellte fest, dass er gerade genug Bargeld bei sich trug. »Für meine Prinzessin ist an ihrem Geburtstag nichts zu gut.«
    Dean gab dem Ballonverkäufer das Geld, und dieser knotete die Schnüre zu einem Knäuel zusammen und beugte sich vor, um sie Sophie zu übergeben.
    »Pass auf, dass sie nicht mit dir abheben«, sagte er.
    Sophies Hand vollführte eine kleine, unbeholfene Rückwärtsbewegung, als sie die Worte erfasste. In diesem Bruchteil einerSekunde, die sie brauchte, um zu begreifen, dass es nur ein Scherz war, waren ihr die Schnüre bereits durch die Finger geglitten und die Ballons stiegen in die Höhe. Dean und der Ballonverkäufer machten Riesensprünge und taten ihr Bestes, um die Situation zu retten, aber sie verfehlten die baumelnden Enden der Schnüre um Haaresbreite.
    »Ich kann’s nicht fassen.« Dean war außer sich. Sophie liefen wieder die Tränen übers Gesicht, während

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