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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickinson
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bis zum Startzeichen auf.
    Tina führte die letzten Prüfungen der Instrumente durch, und dann erwachte das Funkgerät krächzend zum Leben:
    »Skybird Vier-Neun-Zwei, Sie können starten. Wind zwei drei null bei vierzehn.«
    Vorübergehend herrschte eine Pause, während Tina und ihr Kollege die letzten Prüfungen beendeten. »Alles klar«, bestätigte sie ihm.
    Dann wurden die Bremsen gelöst und die Druckhebel nachvorn geschoben. Das Flugzeug glitt reibungslos auf die Rollbahn, genau in der Mitte der Fluglinie, und gewann mit einer Leichtigkeit und einer Grazie an Tempo, die Tina noch immer in Begeisterung versetzte, obwohl sie es schon tausendmal erlebt hatte.
    Das Flugzeug beschleunigte auf dem Rollfeld und erreichte seine Startgeschwindigkeit von hundertsechzig Knoten.
    »Rotieren.« Tina zog die Kontrollsäule zurück und brachte das Flugzeug mit der Nase um zwölf Grad in die Höhe. Sie genoss den weichen Übergang, als die Maschine den Asphalt von Heathrow verließ und sich gen Himmel aufschwang.

126
    Klinik von Chinchewe, Malawi, Ostafrika
    Bakilis Mutter flehte die beiden Ärzte an. »Lassen Sie uns gehen, wir müssen Bakili holen, bevor es zu spät ist, bitte kommen Sie jetzt mit mir.«
    »Sie hat recht«, sagte Richard. »Wir sollten diese Räuber aufhalten, bevor jemand zu Tode kommt, und sie falls nötig erschießen.«
    »Wir haben hier in der Klinik eine Schusswaffe«, ließ Martin ihn wissen. »Wir benutzen sie, um Hunde mit Tollwut zu töten. Wissen Sie, wie man schießt?«
    »Nein.« Der Pilot schüttelte den Kopf. »Wie steht es mit Ihnen?«
    »Ja, schon«, erwiderte Martin. »Aber ich sollte den Patienten jetzt nicht allein lassen.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, ich kümmere mich um ihn«, versicherte ihm Richard.
    Martin ging in sein Büro und öffnete das Schloss des Schranks, in dem das Gewehr der Klinik verstaut war. Augenblicke später kehrte er in den Behandlungsraum zurück und lud die Waffe.
    »Haben Sie sie schon einmal benutzt?«, fragte ihn der malawische Pilot.
    »Ein- oder zweimal.« Martin legte sich das Gewehr an die Schulter, er war sichtlich mit der Waffe vertraut. Zwei Schachteln mit Munition steckte er sich in die Tasche seiner Jacke.
    »Wenn ich Sie wäre«, sagte Richard zu ihm, während die beiden Männer mit Bakilis Mutter die Klinik durch den Vordereingang verließen, »dann würde ich mich auf das Alphatier konzentrieren. Wenn Sie den Anführer ausschalten, nehmen Sie dem Rest des Rudels den Mut.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Richard sah zu, wie Martin sich zu Bakilis Mutter in den Isuzu setzte. »Passen Sie auf sich auf«, rief Richard den beiden hinterher. »Und vergessen Sie nicht   – nehmen Sie sich das Alphatier vor.«

127
    An Bord des Fluges 492 nach Moskau
    Sobald sie in der Luft waren, aktivierte Tina die Gangschaltung. Ihre Ohren vernahmen das vertraute Aufheulen des Getriebes, als die Räder in ihre Öffnungen eingezogen wurden, und gleich darauf erfolgte der scharfe Knall, mit dem die Türen vor den Öffnungen sich wie vorgesehen schlossen.
    Tina sah, wie die Nadel am Höhenmesser auf fünfhundert Fuß hinaufschoss.
    Nach den Aufregungen des Vormittags fühlte es sich befreiend an, endlich in der Luft zu sein. Hier hatte sie alles unter Kontrolle, hatte das Gefühl, die Welt liefe nach unabänderlichen Regeln ab. Es gab das beruhigende Geräusch der Motoren, die sie dem Himmel entgegentrieben, das fachmännische Gerede der Luftverkehrs-Kontrolleure über die Kopfhörer und den immer wieder magischen Anblick der Straßen, Häuser und Fahrzeuge unter ihnen, die rasch immer kleiner wurden.
    Was für ein fürchterlicher Morgen, dachte Tina und trank einen Schluck aus einer kleinen Flasche Mineralwasser. Bei Gott, es war ein gutes Gefühl, das alles hinter sich zu lassen.
    Auf siebenhundert Fuß Höhe stießen sie auf leichte Turbulenzen, als Seitenwinde auf das Flugzeug trafen. Tina prüfte den vertikalen Flugrichtungsbalken auf der Anzeigetafel vor ihr, richtete das Flugzeug um ein paar Grad nach dem Wind aus und nahm an Quer- und Hauptruder ein paar kleinere Korrekturen vor.
    »Klappe eins grün«, bestätigte der Kopilot, dass die Klappen eingezogen wurden.
    »Klappen drin.«
    Die Verbindungslinie zum Tower summte. »Skybird Vier-Neun-Zwei, bitte Abflugmeldung auf eins zwei drei dezimal neun.«
    »Danke Tower, Skybird Vier-Neun-Zwei bestätigt Abflugmeldung.«
    Sie flogen über die Autobahn M25, auf der sich dicht der Verkehr

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