Die Macht Ihres Unterbewusstseins
frei. Ihre Beweise sind überwältigend, und da es nur einen einzigen, allen Menschen gemeinsamen Allgeist gibt, werden sich Ihre Überzeugungen auf den Patienten übertragen und ihre heilsame Wirkung entfalten. Diese Behandlungsmethode entspricht in ihren Hauptzügen der von Dr. Quimby in den Jahren 1849-1860 angewandten Therapie.
Die absolute Methode
Viele Menschen in aller Welt wenden diese Form der Gebetstherapie mit hervorragendem Erfolg an. Der Behandelnde nennt den Namen des Patienten und gibt sich der Betrachtung Gottes und der göttlichen Eigenschaften hin. Er hält sich also zum Beispiel vor Augen: »Gott ist die Quelle aller Seligkeit, Gott ist die unendliche Liebe, Einsicht, Allmacht, Weisheit, die vollkommene Harmonie, Gott ist vollkommen!« Die Kraft dieser stillen Meditationen hebt sein Bewußtsein auf eine neue Ebene und stellt seinen Geist auf eine andere Wellenlänge ein. Er fühlt, wie die göttliche Liebe alles mit ihr Unvereinbare im Geist und Körper des Patienten löscht, wie alles Böse und Negative weicht und Leid und Sorgen schwinden.
Diese absolute Gebetsmethode läßt sich mit der mir kürzlich von einem berühmten Arzt in Los Angeles vorgeführten Ultraschall-Therapie vergleichen. Er besitzt ein Gerät, das ungeheuer rasche Schwingungen erzeugt, deren Wellen sich auf jeden gewünschten Körperteil richten lassen. Er hatte diese Ultraschallwellen mit außerordentlichem Erfolg eingesetzt, um arthritische Kalkablagerungen aufzulösen und andere Schmerzzustände zu beseitigen.
Je höher die Bewußtseinsebene ist, zu der uns die Betrachtung Gottes emporträgt, um so zahlreicher und stärker sind die geistigen Wellen, mittels derer wir Harmonie, Gesundheit und Frieden ausstrahlen. Diese Gebetstherapie führte zu vielen außergewöhnlichen Heilungen.
Eine verkrüppelte Frau kann wieder geben
Dr. Phineas Parkhurst Quimby, von dem in diesem Kapitel bereits die Rede war, setzte die absolute Methode insbesondere in den letzten Jahren seiner Tätigkeit ein. Er war der eigentliche Begründer der psychosomatischen Medizin und der erste Psychoanalytiker. Er besaß die Fähigkeit, die den Krankheiten, Schmerzen und Leiden seiner Patienten zugrunde liegenden Ursachen hellseherisch zu diagnostizieren.
Der folgende gekürzte Bericht von der Heilung einer verkrüppelten Frau ist den Quimby-Memoiren entnommen:
Dr. Quimby wurde in das Haus einer gelähmten, bettlägerigen alten Frau gerufen. Er betrachtete ihr Leiden als die Auswirkung eines äußerst engstirnigen Glaubens, der ihren Körper im Bann hielt und sie am Aufstehen und Gehen hinderte. Sie fristete ihr Dasein in Furcht und Unwissenheit. Darüber hinaus ängstigte sie sich infolge allzu wörtlicher Auslegungen der Bibel. »Der Geist und die Macht Gottes«, so sagt Dr. Quimby wörtlich, »versuchte, diese Fesseln zu sprengen, den Stein von diesem Grab abzuheben und gleichsam von den Toten aufzuerstehen.« Wenn diese Frau andere um die Erklärung einer Bibelstelle bat, so wurde ihr diese nicht zum fruchtbaren Saatkorn, sondern nur Anlaß tiefsten Kummers. Gleichwohl hungerte sie nach dem Brot des Lebens. Dr. Quimby diagnostizierte einen umnachteten, verkümmerten Geist, dessen Erregungs- und Angstzustände auf die Unfähigkeit der Patientin zurückgingen, eine bestimmte Bibelstelle zu verstehen. Körperlich äußerte sich diese Geistesverfassung als ein Gefühl der Schwere und Trägheit, das sich zu Lähmungserscheinungen steigerte.
An diesem Punkt seiner Einsicht fragte Dr. Quimby die Kranke, was ihrer Meinung nach die Bibelstelle bedeute: »Noch kurze Zeit bin ich bei Euch; dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen, jedoch nicht finden, und wo ich hin, dahin könnt Ihr nicht kommen.« Johannes 7,33 - 34. Sie antwortete, diese Stelle berichte von Christi Himmelfahrt. Darauf gab ihr Dr. Quimby eine sehr persönliche und auf die augenblickliche Situation zutreffende Interpretation und erklärte, »Noch kurze Zeit bin ich bei Dir« bedeute nichts anderes als die Dauer, die er der Untersuchung der Ursachen ihrer Krankheitssymptome und Gefühle widme - mit anderen Worten: Er fühle jetzt Mitleid mit ihr, könnte aber nicht lange in diesem Zustand verharren. Der nächste Schritt würde darin bestehen, zu dem zu gehen, der ihn gesandt habe, was nichts anderes bedeute als die allen Menschen innewohnende schöpferische Kraft Gottes.
Im gleichen Augenblick vergegenwärtigte sich Dr. Quimby im Geist das göttliche Ideal, das
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