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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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alle Kleidung getragen ist.
    Die Jungs verkrümelten sich, und ich sah mir die letzten Nachrichten der CNN an. In Tel Aviv waren Scud-Raketen niedergegangen und hatten mindestens 24 Zivilisten getötet. Wohngebiete waren direkt getroffen worden, und als ich die Bilder von den zerstörten Wohnblocks und den Kindern in Schlafanzügen sah, erinnerte ich mich plötzlich an Peckham und meine eigene Kindheit. Als ich an jenem Abend versuchte einzuschlafen, sah ich vor meinem inneren Auge all die Orte von früher und dachte an meine Eltern und eine Menge anderer Dinge, an die ich schon lange nicht mehr gedacht hatte.

Zwei
    Meine richtige Mutter habe ich nie kennengelernt. Doch ich habe immer gedacht, sie muß wohl das Beste für mich gewollt haben, wer immer sie auch war, denn die Tragetüte, in der man mich auf den Stufen des Guy’s Hospital fand, stammte von Harrods.
    Bis ich zwei war, lebte ich als Pflegekind bei der Familie in Süd-London, die anschließend den Antrag stellte, mich zu adoptieren. Als ich erwachsen wurde, haben sie das vermutlich oft bereut. Ich ging mit gut 15 Jahren von der Schule ab und arbeitete für eine Spedition in Brixton. Schon seit einem Jahr hatte ich mir immer wieder »freigenommen«. Statt für meine Prüfungen zu büffeln, hatte ich im Winter Kohlen und im Sommer Getränke ausgeliefert. Seit ich nun ganz dort arbeitete, bekam ich acht Pfund am Tag, und das war 1975 eine schöne Stange Geld. Mit 40 Pfund in der Tasche konnte man freitagabends gut einen draufmachen.
    Mein Vater hatte seinen Militärdienst in einer Verpflegungseinheit abgeleistet und fuhr jetzt Taxi. Mein älterer Bruder war zu den Royal Fusiliers gegangen, als ich noch in den Windeln steckte, und hatte an die fünf Jahre dort gedient, bis er heiratete. Ich erinnerte mich, wie aufregend es immer war, wenn er von irgendwoher in der Welt nach Hause kam, die Taschen voller Geschenke. Meine frühen Jahre verliefen wenig bemerkenswert. Es gab nichts, was ich besonders gut konnte, und an einer Karriere in der Armee war ich sicherlich nicht interessiert. Mein größter Wunsch war, eine eigene Wohnung zu haben und zu tun und zu lassen, was ich wollte.
    Als Jugendlicher bin ich immer wieder von zu Hause weggelaufen. Manchmal fuhr ich mit einem Freund übers Wochenende nach Frankreich. Diese Expeditionen finanzierte er, indem er den Münz-Gaszähler seiner Tante leermachte. Auch ich hatte bald Probleme mit der Polizei, hauptsächlich wegen Sachbeschädigung in Zügen und Automatenknackerei. Es folgten Jugendgerichtsverfahren und Strafen, die meinen armen Eltern viel Kummer machten.
    Mit 16 hatte ich einen neuen Job: Verkäufer bei McDonald’s in Catford. Alles ging gut bis um die Weihnachtszeit herum. Da wurde ich mit zwei anderen Jungs verhaftet, als wir gerade eine Wohnung in Dulwich verließen, die uns nicht gehörte. Der Richter schickte die beiden anderen in eine Jugendstrafanstalt und ließ mich mit einer Verwarnung davonkommen. Ich mußte endlich was Vernünftiges tun. Am nächsten Tag schon saß ich in einem Rekrutierungsbüro der Armee. Sie gaben mir einen einfachen Intelligenztest, den ich nicht schaffte. Sie sagten, ich solle einen Monat später noch einmal wiederkommen, und diesmal gelang es mir, den Test knapp zu bestehen, weil es haargenau der gleiche war.
    Ich gab an, ich wollte Hubschrauberpilot werden, wie man immer so sagt, wenn man null Ausbildung und null Ahnung hat, was dazu gehört.
    »Absolut keine Chance für dich, Hubschrauberpilot zu werden«, erwiderte der Feldwebel. »Du kannst aber trotzdem zu den Heeresfliegern, wenn du willst. Da bringen sie dir vielleicht bei, wie man Hubschrauber auftankt.«
    »Okay«, antwortete ich. »Das klingt gut.«
    Dann wird man für drei Tage in ein Testzentrum geschickt, wo man weitere Prüfungen macht, ein bißchen herumrennt und ärztlich untersucht wird. Wenn man besteht und es freie Plätze gibt, darf man dann zu einem Regiment oder erhält einen Ausbildungsplatz nach freier Wahl.
    Bei meinem Schlußgespräch sagte der Offizier: »McNab, Sie haben eine größere Chance, vom Blitz getroffen zu werden, als jemals bei den Heeresfliegern zu einem höheren Rang aufzusteigen. Ich meine, Sie sind am besten für die Infanterie geeignet. Ich setze Ihren Namen mal auf die Liste der Royal Green Jackets . Das ist mein Regiment.«
    Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wer oder was die Royal Green Jackets waren oder was sie taten. Das hätte ebensogut eine amerikanische

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