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Die Magd von Fairbourne Hall

Die Magd von Fairbourne Hall

Titel: Die Magd von Fairbourne Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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nicht so über ihr Vermögen, wie sie erwartet hatte. Das lag zum Teil an der unerwünschten Aufmerksamkeit, die ihr von allen möglichen Möchtegern-Freiern zuteilwurde, vor allem aber am völligen Fehlen der Aufmerksamkeit des einzigen Freiers, den sie sich wünschte.
    Mr Ford begrüßte sie herzlich, doch mit einer Zurückhaltung, an der sie erkannte, dass die Auskunft auf die spezielle Bitte, die sie geäußert hatte, nicht günstig war.
    »Ich habe Nachforschungen in der Sache angestellt, wie Sie gewünscht haben, aber ich fürchte, ohne Erfolg. Wie es der Zufall will, hat Lime Tree Lodge tatsächlich vor Kurzem zum Verkauf gestanden. Mehrere interessierte Parteien haben Gebote abgegeben, darunter auch ein Geistlicher, der offenbar entschlossen war, es zu seinem neuen Pfarrhaus zu machen. Der Kauf wurde abgeschlossen, bevor ich ein Gebot für Sie abgeben konnte. Es tut mir sehr leid.«
    Sie war so nah daran gewesen. Tränen traten ihr in die Augen. »Nun gut. Danke, dass Sie es versucht haben, Mr Ford.«
    »Ich wünschte, ich hätte bessere Nachrichten für Sie an Ihrem Geburtstag.«
    Sie lächelte tapfer, doch dabei liefen ihr die Tränen über die Wangen.
    Er fragte: »Ich nehme an, es gibt keine anderen Anwesen, an denen Sie interessiert wären?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Im Moment nicht.«
    Danach zeigte er ihr, wo sie die restlichen Papiere unterschreiben musste, und versprach, sie zu benachrichtigen, sobald die Gelder auf ihren Namen eingezahlt waren. Als sie sich erhob, um zu gehen, gratulierte er ihr und wünschte ihr alles Glück der Welt.
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, antwortete sie, doch sie hatte noch immer einen dicken Kloß im Hals.

    In Berkeley Square kam Murdoch ihr mit einem weiteren Tablett voller Visitenkarten und Einladungen entgegen.
    Sie nahm ihren Hut ab und fragte: »Irgendetwas aus Maidstone?«
    »Ich fürchte, nein, Miss.«
    Sie seufzte. »Bitte sagen Sie den Gentlemen, dass ich heute keine Besucher empfangen kann. Es ist mir so unangenehm, sie abzuweisen, und ich habe keine Lust, das an meinem Geburtstag zu tun.«
    »Gern, Miss.«
    Sie dankte ihm und ging hinauf, ohne einen Blick auf die Karten zu werfen.
    Oben klopfte sie leise an Carolines Tür und trat ein, als ihre Schwester sie hereinrief. Caroline saß an ihrer Frisierkommode; das neue Mädchen bürstete ihr Haar.
    Margaret streckte die Hand aus. »Bitte, lass mich das tun.«
    Das Mädchen reichte ihr die Bürste, knickste und wandte sich zum Gehen.
    »Gott sei Dank«, schnaubte Caroline. »Das Mädchen ist völlig unfähig.«
    Das Hausmädchen stockte kurz und lief dann hinaus.
    »Caroline …«, mahnte Margaret ihre Schwester freundlich, »auch Bedienstete sind Menschen. Sie ist noch jung, sie wird lernen. Sei nett zu ihr.«
    »Ach was, schimpf nicht mit mir, Margaret. Ich glaube, sie hat überhaupt nicht verstanden, was ich gesagt habe.«
    »Ich weiß nicht … man kann sich in Menschen täuschen.« Und leiser fügte sie hinzu: »Wie du und ich erfahren mussten.«
    Caroline ließ den Kopf sinken. Einen Moment saß sie still da, dann flüsterte sie: »Ich wurde getäuscht. Ich dachte, dass Marcus mich liebt, aber er hat nur so getan. Er hat mir gestanden, dass er mich nur gebeten hat, ihn zu heiraten, weil er seinem Onkel einen Gefallen tun wollte. Sterling war sicher, dass du daraufhin nach Hause kommen würdest.«
    »Er hatte ja recht.« Margaret drehte Carolines Haar zusammen und steckte es fest. »Vielleicht glaubst du es mir jetzt noch nicht, aber es ist ein Segen, dass Marcus die Verlobung gelöst hat. Er hätte dir tausendmal das Herz gebrochen. Besser, vor der Heirat zu erfahren, dass alles nur gespielt war.«
    »Ich weiß, dass du recht hast. Aber es tut trotzdem weh.«
    »Ich weiß, meine Liebe, ich weiß.«
    Margaret ging in ihr Zimmer. Eigentlich hatte sie nach Miss Durand klingeln wollen, damit sie ihr beim Ankleiden fürs Dinner half, doch stattdessen stand sie am Fenster und fühlte sich matt und enttäuscht. Sie hatte so sehr auf eine Nachricht von ihm gehofft.
    Sie blickte aus dem Fenster auf den Park von Berkeley Square hinunter und befahl sich energisch, sich zusammenzureißen. Plötzlich fiel ihr auf der anderen Straßenseite eine Reisekutsche auf und sie überlegte, wer sie wohl bestellt hatte. Dann erkannte sie den Kutscher auf der Kutschbank und den jungen Pferdeknecht, der neben ihm auf die Bank kletterte. Clive! Es war die Upchurch-Kutsche! Nathaniel musste gekommen sein, während sie bei Caroline

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