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Die Makler-Mafia

Die Makler-Mafia

Titel: Die Makler-Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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mit den Keksen auf einem antiken
Beistelltischchen ab.
    »Oben in ihrem Bett«, sagte
Frederike Dahlke mit belegter Stimme und schaute Klößchen an. »Dein Vater hat,
wie du ja weißt, seine Geschäftsreise unterbrochen und sie gestern aus dem
Krankenhaus geholt und hierhergebracht. Sie ist über den Berg, aber noch sehr
schwach.«
    »Können wir sie sehen?«, wollte
Tim wissen. Er fühlte sich elend, denn er konnte Oma Sauerlich sehr gut leiden.
Oskar winselte kurz auf, denn er spürte, dass TKKG traurig waren.
    »Natürlich. Sie wartet schon
auf euch.« Dabei lächelte die Haushälterin ein wenig.
    TKKG gingen in den ersten
Stock, wo sich das Schlafzimmer befand, und klopften vorsichtig an die Tür.
»Kommt herein«, hörten sie eine schwache Stimme sagen. Sie betraten das Zimmer.
Die Vorhänge waren zugezogen, bis auf einen Spalt, der etwas Licht hereinließ.
Rosalinde Sauerlich saß, gebettet auf zwei großen Kissen, und blickte
gedankenverloren aus dem Fenster auf einen Baum, dessen herbstliche Blätter
sich sanft im Wind wiegten. Sie sah nicht gut aus, sehr blass und ihre
ansonsten akkurat hergerichteten Haare waren zerzaust und standen in alle
Richtungen.
    Klößchen eilte zu ihr. Oskar
sprang hinterher und hüpfte am Bett hoch. Daraufhin drückte Rosalinde Sauerlich
ihren Enkel und tätschelte Oskar den Kopf.
    »Oma, geht’s dir gut?«, fragte
Klößchen mit besorgter Stimme.

    »Ja, ja, Willi. Eine alte Fregatte
wie mich bringt nichts so leicht vom Kurs ab.« Dabei lächelte sie müde. Oma
Sauerlich hatte trotz ihres vornehmen und aristokratischen Wesens eine gesunde
Portion Humor, die TKKG immer wieder zum Lachen brachte. »Ich habe für meinen
Lieblingsenkel extra besonders ausgesuchte Köstlichkeiten besorgen lassen. Sie
sind unten im Kühlschrank. Ich weiß doch, wie sehr du unter dem Gesundheitstick
deiner Mutter leiden musst!«
    Klößchen grinste seine Oma über
beide Ohren an. Dann wurde er wieder ernst. »Oma, was ist denn genau passiert?
Papa hat erzählt, dass du etwas Unheimliches gesehen hast.«
    Oma Sauerlichs fahle
Gesichtsfarbe wurde noch blasser. Sie machte ein sehr bedeutsames Gesicht. Man
konnte erkennen, dass sie immer noch Angst hatte. Sie räusperte sich und
erzählte dann die ganze Geschichte. Dabei kam sie mehrmals ins Stocken, weil
sie die Erinnerung daran stark mitnahm. TKKG hörten gespannt zu, und was
Rosalinde Sauerlich berichtete, ließ sie zutiefst erschaudern.

7. Das
Hexenbrett
     
    Das allwöchentliche Treffen der
alten Damen begann an diesem schicksalhaften Tag im Herbst vor vier Wochen, wie
sonst auch. Die Freundinnen trafen sich bei Oma Sauerlich in der Villa zum
Canasta-Spielen. Oma Sauerlich hatte wie immer Kekse gebacken und servierte
dazu Tee im Kleinen Salon. Die vier gruppierten sich um den antiken Tisch in
der Mitte des Raumes und legten ihre Karten.
    Kiki von Manteuffel sah im
Vergleich zu den anderen Damen, die in dezenten Farben elegant gekleidet waren,
in ihrem quietschbunten Walla-Walla-Kleid mit Blumenmuster und kleinen
Puffärmelchen wie ein exotischer Paradiesvogel aus. Sie hatte sich diese
Kreation aus Indien mitgebracht. Kiki liebte es, zu reisen und andere Kulturen
kennenzulernen. Seit ihr Mann gestorben war und ihr ein kleines Vermögen
vererbt hatte, zog es sie mindestens zwei Mal im Jahr auf andere Kontinente.
Sie hatte immer viel zu berichten und brachte ihren alten Freundinnen schöne
Geschenke mit.
    Isolde Mischok-Knechtmann saß
neben Kiki. Sie war in ihrem Leben wenig verreist. Nicht, dass sie es sich
nicht leisten konnte. Nein! Aber Isolde mochte ihre gewohnte Umgebung und
verbrachte die meiste Zeit in ihrem wunderschön angelegten Garten, den sie in
liebevoller Arbeit in ein buntes Blumenmeer verwandelt hatte. Isolde war im
Gegensatz zu Kiki ein ruhiger, in sich gekehrter Mensch. Sie hasste Trubel und
Menschenmassen. Deshalb zog sie sich am liebsten in ihr Blumenparadies zurück
und unterhielt sich mit ihren Pflanzen. Nachbarn, die das mitbekommen hatten,
erklärten sie für verrückt. Doch Isolde war sich sicher, dass ihre farbenfrohen
Lieblinge sie verstanden und genau wie die Menschen Gefühle hatten. Und sie
dankten ihr diese Zuwendung mit dem Gedeihen schönster Blüten und Blätter.
Isolde mischte die Karten, ließ Kiki abheben und teilte dann für das erste
Spiel aus.
    Elsbeth Trudemann, die ihr
gegenübersaß, musterte skeptisch ihr Blatt, sagte aber nichts. Trotz ihrer
Leibesfülle war sie keineswegs träge, sondern eher ein

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