Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

schwanken – wie ein Bild, das sich auf dem Wasser spiegelte. Paige musste mehrmals blinzeln, bis sie ihn klar erkennen konnte.
    „Hm“, sagte sie wieder. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und beugte sich nach vorn, sodass ihre Stirn seinen Kopf berührte. „Du verstehst es wirklich, eine Lady zu verwöhnen.“
    Er hob ihr Kinn an, damit sie ihm ins Gesicht sah. „Hör mir zu“, forderte er sie auf.
    „Ich … höre dir zu“, sagte sie.
    Austin hielt ihr Gesicht in beiden Händen, berührte ihre Nasenspitze mit seiner und sah ihr tief in die Augen.
    „Ich liebe dich.“ Seine Stimme war ernst, genau wie seine Miene. Der Ausdruck in seinen klaren blauen Augen brach ihr fast das Herz. „Du hast vielleicht Schwierigkeiten, mir das zu glauben. Aber es ist wahr.“
    Tränen des Glücks traten Paige in die Augen. „Oh Austin“, flüsterte sie.
    „Ich liebe dich“, wiederholte er, als befürchte er, den Mut zu verlieren, wenn er nicht weitersprach. „Und ich bitte dich, meine Frau zu werden. Ich will Kinder mit dir haben und mit dir von jetzt an für immer auf dieser Ranch leben. Willst du das?“
    „Natürlich will ich“, antwortete sie mit sanfter Stimme. „Ich liebe dich auch, Austin. Und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen.“
    Seine Augen weiteten sich – war es möglich, dass er mit einer Abfuhr gerechnet hatte? Tatsächlich, seine nächsten Worte bestätigten das. „Ist das dein Ernst?“
    „Ja, das ist mein Ernst“, bekräftigte sie.
    Seine Miene hellte sich auf, und er stieß einen Freudenschrei aus. „Dann lass uns ins Haus gehen. Ich will dir den Ring geben.“
    Paige lachte und weinte gleichzeitig. „Du hast einen Ring?“, fragte sie.
    Austin tat empört. „Selbstverständlich habe ich einen Ring. Wofür hältst du mich?“
    „Für einen Mann, der dringend Sex braucht?“
    „Das trifft wohl auf mich zu“, entgegnete er. „Aber zuerst gehen wir ins Haus. Ich bin mit dir hierhergegangen, weil ich mir über das, was ich dir gerade gesagt habe, die ganze Nacht den Kopf zerbrochen habe. Ich habe es einfach nicht länger ausgehalten und musste es dir sagen.“
    Vor der Tür fing Shep an zu jaulen.
    Austin half Paige beim Aufstehen und legte ihr den Arm um die Taille, damit sie zu ihren Krücken hüpfen konnte.
    Shep freute sich, wieder in menschlicher Gesellschaft zu sein, und trottete glücklich neben ihnen her.
    Unten am Haupttor verrieten zwei Paar Scheinwerfer, dass Garrett und Julie und Tate und Libby zusammen mit den drei Kindern nach Hause kamen.
    Austin und Paige waren auf halbem Weg vom Stall zum Haus, als sie einen ohrenbetäubenden Knall hörten. Er war so laut, dass sie ihn körperlich spürten und er sie beinah zu Boden geworfen hätte.
    „Das Ölfeld“, sagte Austin leise. Er hatte beide Arme um Paige gelegt, als wollte er sie vor jeder Gefahr, von wo auch immer, schützen.
    Als Paige zum Ölfeld blickte, sah sie genau das, was Austin schon gesehen hatte.
    Eine Flammensäule erhob sich fast hundert Meter hoch in die Luft. Selbst aus dieser Entfernung konnte man die Hitze spüren.
    Paige schlug die Hand vor den Mund und klammerte sich entsetzt an Austin.
    Tate und Garrett sprangen aus ihren Autos und rannten zu ihnen.
    „Ist alles in Ordnung mit euch?“, schrie Garrett.
    Paige glaubte zumindest, dass es Garrett war, der dieseWorte schrie. In der Dunkelheit und dem Durcheinander war sie sich nicht ganz sicher.
    Austin antwortete seinem Bruder nicht direkt. Stattdessen wandte er sich an Libby, die Paiges Krücken aufhob und sie ihr gab. „Pass auf sie auf und sorg dafür, dass sie hierbleibt“, bat er.
    Libby versprach es.
    In der Ferne heulten Sirenen. Der Nachthimmel färbte sich orange.
    Tate, Garrett und Austin rannten gemeinsam los und rasten in Tates Pick-up davon. Gott allein wusste, welches Schicksal sie erwartete.

19. KAPITEL
    D ie brennende Ölquelle strahlte die Hitze eines Hochofens aus. Sosehr die drei Brüder sich auch beeilt hatten, um an die Unglücksstelle zu gelangen, sie kamen nicht dichter heran.
    „Wo zur Hölle sind die Sicherheitsleute?“, schrie Garrett.
    „Woher soll ich das denn wissen?“, brüllte Tate zurück.
    Austin schützte seine Augen mit der Hand, wie er es bei grellem Sonnenlicht getan hätte, und versuchte irgendetwas zu erkennen. So wie das Feuer aussah, konnten die Sicherheitsleute die Explosion kaum überlebt haben.
    Eine Bewegung rechts von ihm weckte seine