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Die Meerjungfrau

Die Meerjungfrau

Titel: Die Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ist
Ihnen doch recht? Es kommt bald eines.«
    Er hatte recht. Fünf Minuten
später erschien ein Mann mit einem Aufnahmegerät. »Wer ist hier der Boß?«
fragte er.
    »Ich«, sagte ich. »Zumindest
war ich’s.«
    »Entscheiden Sie sich, Freund«,
sagte er energisch.
    Er hielt einen rosafarbenen
Zettel in der Hand. Ich schnappte ihn mir und kritzelte meinen Namen darauf.
    Gegen halb sieben hatte Baxter
das Mikrofon an die Vermittlung und eine Leitung an das Tonbandaufnahmegerät
angeschlossen.
    »Wir können das Aufnahmegerät
vierundzwanzig Stunden am Tag laufen lassen«, sagte er. »Was Hackett entweder an seinem Telefon zu Hause oder an dem im
Büro sagt, wird aufgenommen. «
    »Wissen Sie«, sagte ich
beglückt, »das war eine verdammt gute Idee.«
    »Ja«, sagte Farley langsam.
»Und es steht eine verdammt hohe Strafe drauf, wenn es rauskommt.«
    Am nächsten Morgen fuhren
Baxter und ich ebenso früh munter — oder jedenfalls früh — zu Hacketts Bürogebäude.
    »Sein Büro liegt im zwölften
Stock«, sagte ich. »Was uns vor ein oder zwei Probleme stellt.«
    »Nämlich?« fragte Baxter.
    »Wir wollen mal sehen«, sagte ich.
»Hm — das Gebäude dort drüben steht genau gegenüber und dürfte hoch genug sein,
um bis zu Hacketts Büro hinaufzureichen. Ich möchte
gern etwas sehen.«
    Ich stieg aus dem Wagen und
ging über den Gehsteig hinweg zum Eingang des Hauses. Joe folgte mir, und wir
fuhren im Aufzug zum zwölften Stock. Dann gingen wir ein paar Meter weit den
Korridor entlang.
    Wir blieben vor einer Tür
stehen, auf der in goldenen Buchstaben Verlag
Jones geschrieben stand. Darunter stand mit kleinerer Schrift: Bitte eintreten. Da wir dies ohnehin
vorgehabt hatten, folgten wir der Aufforderung.
    Drin saß ein blondes Mädchen
hinter einem Schreibtisch und hackte offensichtlich gelangweilt auf ihrer
Schreibmaschine. Sie trug eine Dirndlbluse, und ihr Inhalt entsprach durchaus
bäuerlichen Ansprüchen. Sie lächelte freundlich und erkundigte sich, was wir
wünschten.
    Ich warf ihr einen finsteren
Blick zu. »Polizei«, sagte ich.
    Sie war angemessen beeindruckt
und schob ihren Stuhl zurück. »Ja, Sir. Ich werde Mr. Jones gleich Bescheid
sagen.« Sie stand auf und stürzte auf eine Tür mit der Aufschrift Privat zu.Es war schwer zu entscheiden, wo sie anziehender wackelte —
hinten oder vorn. Sie streckte den Kopf in die Tür und murmelte etwas. Dann zog
sie den Kopf zurück und winkte uns, einzutreten.
    Der Mann im Privatbüro war ein
kleiner, fast kahlköpfiger Bursche, der aussah, als ob er zusammen mit dem
Verlag auch die Magengeschwüre seines Vaters und Großvaters geerbt hätte. Er
sah ganz und gar nicht wie ein Typ aus, der über ausreichend Initiative verfügte,
selber welche zu entwickeln.
    »Lieutenant Deane —
Polizeidepartement«, sagte ich ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Setzen Sie sich, setzen Sie
sich«, sagte er nervös. »Was kann ich für Sie tun, Gentlemen?«
    »Ich möchte gern einen Blick
aus Ihrem Fenster werfen«, sagte ich gelassen.
    Seine Augen traten hervor, und
er fummelte an den auf seinem Schreibtisch liegenden Papieren herum.
    »Sie — Sie meinen«, stotterte
er, »Sie wollen hier aus dem Fenster sehen?«
    »Haben Sie eine Privataussicht?«
erkundigte ich mich.
    »Nein.« Er schluckte. »Bitte,
Lieutenant! Es ist ein ziemlich großes Fenster — sehen Sie hinaus.«
    »Danke«, sagte ich und ging zum
Fenster.
    Ich stellte fest, daß man von
hier aus einen unwahrscheinlich guten Einblick in Hacketts Büroräume auf der anderen Seite der Straße hatte. Ich prägte mir so viel wie
erforderlich von der Außenseite des Gebäudes ein — wie zum Beispiel das
Aussehen der Fenster. Sie hatten Aluminiumrahmen, und die großen Doppelfenster
von Hacketts Büro standen offen, um die Morgensonne
einzulassen. Für das, was ich vorhatte, war ein geöffnetes Fenster unerläßlich .
    Um in dem Verleger nicht den
Gedanken aufkommen zu lassen, ich sei wirklich so verrückt, wie ich wirkte,
begann ich sorgfältig die Fensterrahmen zu überprüfen. Schließlich drehte ich
mich um. »Genau wie ich gedacht habe«, sagte ich ernst. »Dieses Gebäude hat
Termiten.«
    Es war schwer zu entscheiden,
wer überraschter dreinblickte — Baxter oder Mr. Jones. Baxter betrachtete mich
stirnrunzelnd, und der Verleger mit so weit geöffnetem Mund, daß ich den hinteren Teil seiner Zunge sehen konnte.
    »Termiten!« wiederholte ich.
»Das mußte dem Gesundheitsdepartement gemeldet werden. Aber das wissen

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