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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Judd.
    »O ja«, strahlte sie. »Ich habe so lange keinen richtigen Wodka mehr gehabt. Aber warum trinken Sie nichts?«
    »Ich trinke nicht viel«, sagte er. »Wein und Bier, gelegentlich einem Scotch mit Wasser vor dem Essen.
    Das ist alles, was ich brauche. Alkohol deprimiert mich, und Depressionen kann ich mir nicht erlauben.«
    »Drogen?« fragte sie sachlich. »Manchmal.«
    »Marihuana, Kokain, Weckamine?« Ihr Blick war spöttisch. Er lächelte. »Dies und das.«
    »Typisch amerikanisch«, sagte sie. »Ich weiß noch, wie es war, als ich in Amerika an der Universität war.« Sie nahm Judds Glas, leerte es langsam und seufzte. »Das hier ist sehr europäisch.«
    »Andere Länder, andere Sitten«, lächelte er. Sofia kuschelte sich in ihren Sessel. »Mir ist so schön warm«, murmelte sie. »Ich glaube, ich bin schon ein bißchen betrunken.«
    »Gehen Sie ruhig schlafen, wenn Sie müde sind.« »Auf keinen Fall«, protestierte sie lächelnd. »Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert. Da unten sind alle Leute so schrecklich ernsthaft.« Sie schloß die Augen. »Haben Sie auch hier an Bord Kokain?« »Ja«, sagte er vorsichtig.
    »Ich würde es gern mal probieren.« Da Judd zögerte, fügte sie lächelnd hinzu: »Keine Sorge, ich bin volljährig.« Judd ging in seine Schlafkabine und holte die kleine Phiole. Geschickt drehte er die Flasche auf den Kopf und schüttelte sie, bis sich der Plastikverschluß mit dem weißen Kokainpulver füllte. »Das ist eine kleine Schneepumpe. Halten Sie die Düse an die Nase, drücken Sie auf den Boden der Flasche und atmen Sie tief durch die Nase.«
    »Das hört sich kompliziert an. Können Sie es mir machen?« Er hielt ihr die Phiole an einen der Nasenflügel.
    »Einsaugen«, befahl er und drückte den Kolben. Sie atmete ein und riß keuchend den Mund auf.
    Rasch hie lt er ihr die Flasche noch ein mal hin. »Jetzt die andere Seite!«
    Sie hielt still. Dann, als es vorbei war, wandte sie ihm das Gesicht zu. Ihre Augen waren groß und glä nzend geworden. »Es ist mir bis ins Gehirn hochgeschossen.«
    Er lachte. »Das kommt gelegentlich vor.«
    »Jetzt ist mir wirklich warm«, sagte sie. »Sogar meine Brüste sind plötzlich ganz heiß und fürchterlich spitz.« Judd sagte nichts, sondern sah sie nur aufmerksam an. »Sie glauben mir wohl nicht?« fragte sie.
    »Ich glaube Ihnen«, lächelte er.
    »Sie machen sich über mich lustig.« Beleidigt zog sie den Reißverschluß ihres Anzugs herunter. »Na, glauben Sie mir jetzt?«
    Ihre Brüste waren fest und rund, und ihre pflaumenfar-benen Brustwarzen stachen wie Kieselsteine heraus.
    »Na, glaubst du mir?« fragte sie herausfordernd.
    Judd sah ihr gerade ins Gesicht. »Du bist wunderschön.« »Faß mich an«, bat sie heiser. »Faß mich um Himmels willen an, sonst explodiere ich hier auf der Stelle. Ich kann einfach nicht länger allein sein. Die letzten fünf Jahre waren die Hölle.«
    Er zog ihren Kopf an seine Brust und streichelte sie. Ihr Körper zitterte leicht. Er fuhr ihr behutsam über die langen Haare, und nach einem Augenblick wurde sie ruhig. »Sind die drei Mädchen bei dir gewesen, die sie dir ins Hotel geschickt haben?« fragte sie mit belegter Stimme. »Nein, ich habe sie weggeschickt.«
    Sie schwieg einen Moment lang. »Da bin ich aber froh. Sie hatten über deinem Bett eine Kamera installiert.« »Wie albern«, sagte er. »Was hätten sie davon gehabt?« »Ich weiß nicht. Sie haben die ganze Suite mit Mikrophonen gespickt.«
    »Das ist wohl Routine bei denen, ich habe nichts anderes erwartet.« Er lachte. »Kindische Spiele, sonst nichts.« »Kindische Spiele?« fragte sie. »Drei Männer mußten ms Krankenhaus, und einer ist tot.
    Es ging irgendwas schief.«
    »Das tut mir leid«, sagte er. »Ich hatte ja keine Ahnung.« Sofia nieste. Er hob ihren Kopf und gab ihr ein Kleenex. »Das ist der Schnee«, erklärte er. »Spül deine Nase mit Wasser Als sie zurückkam, saß er in seinem Sessel und nippte an seinem Champagner. Sie hatte sich das Gesicht gewaschen und die Haare gebürstet. »Findest du, daß ich mich gräßlich benehme?« »Nein«, beruhigte er sie. »Du bist auch nur ein Mensch. Du bist eine tüchtige Ärztin, aber du bist auch eine Frau, sogar eine bildschöne Frau.«
    Sofia zögerte. »Ich glaube, ich gehe jetzt besser in meine Kabine.«
    Judd erhob sich. »Wenn du das willst. Wahrscheinlich bist du sehr müde.«
    Sie sah ihm direkt in die Augen. »Was möchtest du denn?« Er lächelte

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