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Die Mordaugen von Brüssel

Die Mordaugen von Brüssel

Titel: Die Mordaugen von Brüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Welt gingen, nach interessanten Dingen suchten und die Informationen anschließend, wenn sie etwas gefunden hatten, an die Presse verkauften.
    Bill Conolly gehörte zu den Menschen, die in vielen Städten ihre
    »Spitzel« sitzen hatten, weil auch er stets auf der Suche nach Neuigkeiten war. Er arbeitete als freier Reporter für viele Magazine und Zeitschriften auf der gesamten Welt und kümmerte sich zumeist um die Dinge, die einen mystischen, okkulten oder dämonischen Hintergrund hatten.
    Auch mir hatte er so manchen Tip gegeben. Wir kannten uns schon seit einer Reihe von Jahren, waren gut aufeinander eingespielt und hatten so manches Mal den Teufel geärgert.
    Was mich oder uns in Brüssel erwartete, wußte ich nicht genau. Bill hatte nur von gewissen Tafeln, alten Fundstücken, gesprochen, die eine bestimmte Bedeutung besaßen. Mehr wußte er auch nicht, und Maurice Reuven konnte auch nichts Genaues sagen. Dennoch glaubte Bill dem Mann. Dessen Stimme hatte am Telefon sehr aufgeregt und hektisch geklungen. Er hatte auch davon gesprochen, daß nicht mehr viel Zeit blieb.
    Momentan hatten wir Zeit.
    »Gefällt dir Brüssel?« fragte Bill.
    »Ich habe noch nicht viel von der Stadt gesehen.«
    »Das wird sich bestimmt ändern.«
    »Dann könnten wir eigentlich den Rest zu Fuß gehen«, schlug ich vor.
    »Sehr weit ist es nicht mehr.« Bill grinste mich an und holte bereits seine Geldbörse aus der Tasche. »Meister«, sagte er zu dem Fahrer, »wir haben es uns anders überlegt und wollen aussteigen.«
    »Merde! Und ich hänge hier fest.«
    »Das ist Ihr Pech.« Um es einigermaßen erträglich zu machen, gab der Reporter ein gutes Trinkgeld. Das hellte die Miene des Taxifahrers wieder auf.
    »Dann schönen Tag noch, die Herren.«
    »Danke gleichfalls«, sagte ich beim Aussteigen.
    Wir gingen auf den schmalen Gehsteig und spürten den Westwind, der den Stoff unserer Mäntel knattern ließ.
    Beide stellten wir die Kragen hoch, blickten über die Dächer der abgestellten Wagen hinweg und sahen schon das Gerüst der Baustelle unweit der Kirche. Man war zwar tief in die Erde gegangen, aber die Baustelle selbst wuchs auch über das gewaltige Loch hinweg. Westlich der Kirche erstreckte sich eine große Grünfläche, der Cimetiere de Lacken, der größte Brüsseler Friedhof. Dichter Baumbestand bildete eine grüne Lunge, und Bill meinte: »Da sind wir ja richtig. Der Friedhof, der Fund…«
    »Hängt er denn mit dem Friedhof zusammen?«
    Bill stieß einen kleinen Stein zur Seite. »John, ich weiß so gut wie nichts. Ich habe mich nur auf die wenigen Worte des Maurice Reuven verlassen.«
    »Hoffentlich bist du da nicht verlassen.«
    »Nicht bei Reuven.«
    »Kennst du ihn so gut?«
    Wir gingen während unseres Gesprächs weiter. »Nein, eigentlich nicht, aber trotzdem ist er kein Spinner. Ich war mal Vorjahren mit ihm zusammen in Singapore. Da haben wir einen Bericht über Firmen geschrieben, die sich, um Steuern und Löhne zu sparen, dort niederlassen. Reuven war dabei ein guter Rechercheur, kein Spinner oder Phantast, obwohl er, wie auch ich, stets an die Story dachte.«
    »Und jetzt hat er die Tafeln gefunden?«
    »John, das glaube ich nicht. Er wird davon gehört und nachgeschaut haben.«
    »Ich laß mich überraschen.«
    Wir hatten die Baustelle inzwischen erreicht. Der Verkehr wurde an einem hohen Bretterzaun vorbeigeleitet. Einspurig floß er über die schmale Straße, wo es immer wieder zu kleinen Staus kam. Der Wind ließ Wimpel und Bänder flattern. Wamleuchten glotzten uns an wie künstliche Augen. Gewaltige Baukräne stachen wie Skelette aus der Grube hervor. Eine Auf-und Ausfahrt war ebenfalls geschaffen worden. Aus ihr rollten die Lastwagen, beladen mit Lehm und Steinen, denn die Ungetüme von Baggern wühlten sich stündlich tiefer in die Boden hinein. Die Arbeiter trugen gelbe Helme. Kommandos erschallten. Wir sahen auch die Vorgesetzten, zu erkennen an ihren roten Helmen. Sie schrien ihre Anordnungen in Megaphone und gaben Zeichen mit den Armen. Aufgereiht standen die Bauwagen hintereinander. Dort saßen die Überwacher vor ihren Monitoren und schauten zu, ob auch nichts schieflief.
    Der Lärm hatte sich gesteigert. Das Quietschen der Kräne, der Krach der Bagger, wenn ihre Schaufeln in das Erdreich hieben, und das Dröhnen der schweren Lastwagenmotoren vermischten sich zu einer nie abreißenden Geräuschorgie. Wenn wir uns verständigen wollten, mußten wir schreien. Bill hatte sowieso keine Zeit für mich, er

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