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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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würde die Bombe bei der leisesten Berührung hoch gehen.« Er lachte vor sich hin. »Wir werden es Gott überlas sen. Wenn der Aufzug rechtzeitig zurückkommt, werden wir verschwinden. Wenn nicht …«
      »Sie verdammter Wahnsinniger!« brüllte Meehan.
      Fallon sagte ruhig: »Übrigens, mir fällt gerade ein, daß ich etwas für Sie habe.« Er brachte eine zerknitterte schwarzum randete weiße Karte zum Vorschein und hielt sie ihm hin.
      Meehan fragte: »Was, zum Teufel, soll das denn sein?«
      »Eine Ruhe-sanft-Karte. So bezeichneten Sie sie doch? Für Billy. Nummer 582. Pine Trees.«
      »Sie lügen!«
      Fallon schüttelte den Kopf. »Ich tötete ihn letzte Nacht, weil er versuchte, Anna da Costa zu vergewaltigen. Dann brachte ich ihn ins Krematorium und ließ ihn den Prozeß durchma chen, den Sie mir am Morgen vorgeführt hatten. Als ich Ihren Bruder das letztemal sah, war er fünf Pfund graue Asche.«
      Meehan schien zu explodieren.
      »Billy!« schrie er und warf sich mit eingezogenem Kopf auf Fallon.
      Fallon zog den Abzug der Ceska durch. Meehan schmetterte ihn gegen das Geländer. Es splitterte und gab nach. Fallon stürzte in die Tiefe. Er landete auf der Zeltplane, die über das Loch im Kirchendach gespannt war, und segelte durch.
      Meehan wandte sich um und griff nach der Tasche. Als er sie hochhob und sich umdrehte, um sie in die Dunkelheit hinauszuschleudern, explodierte sie.
      Pater da Costa und Anna traten auf die Straße. Zwei Poli zeiwagen kamen angebraust. Miller hechtete aus dem ersten und stürmte auf sie zu. Als er den Fuß auf die erste Stufe zum Portal setzte, explodierte die Bombe. Die ganze Kirche begann in sich zusammenzufallen – fast im Zeitlupentempo.
      Miller packte Annas anderen Arm, und gemeinsam mit Pater da Costa zerrte er sie über die Straße. Als sie die Autos erreichten, prallte eine Gerüststange von der Wand des Lager hauses ab, und alle gingen zu Boden.
      Pater da Costa war als erster wieder auf den Beinen. Die Hände zu Fäusten geballt, blickte er zur Kirche empor. Als sich die Staubwolke setzte, sah er, daß die Wände zum großen Teil noch standen.
      Ein junger Polizist rannte aus einem der Polizeiwagen auf sie zu, eine Scheinwerferlampe in Händen haltend.
      Pater da Costa nahm sie ihm ab und wandte sich Miller zu. »Ich gehe hinein.«
      Miller hielt ihn am Arm zurück. »Sie müssen verrückt sein!«
      »Fallon war drinnen. Er hat uns gerettet. Vielleicht ist er noch am Leben. Ich muß es wissen.«
      »Fallon?« wiederholte Miller verblüfft. »Mein Gott, dann war es also Fallon die ganze Zeit!«
      Pater da Costa lief die Stufen zum Portal empor und stieß die Tür auf. Das Bild, das sich ihm bot, war niederschmetternd. Am zerstörtesten war der Turm. Pater da Costa schritt das Hauptschiff entlang. Vor dem Altar hatte sich ein Berg aus Backsteinen und Mörtel gebildet – die Überreste des Turms und des Daches. Das Scheinwerferlicht erfaßte etwas, das ein Gesicht sein konnte.
      Da Costa sank auf Hände und Knie und kroch durch eine Art Tunnel, der entstanden war. Er fand Fallon am Ende des Tunnels. Nur sein Kopf und seine Schultern lagen frei. Das große Kreuz Christi, das neben dem Altar gestanden hatte, war auf ihn gefallen und schützte ihn für den Moment.
      Pater da Costa kauerte sich neben ihn, und das Kreuz senkte sich etwas unter dem auf ihm lastenden Gewicht. Mörtel rieselte herab.
      »Martin? Können Sie mich hören?« fragte er.
      Hinter sich vernahm er scharrende Geräusche. Miller war ihm gefolgt.
      »Um Himmels willen, Pater, wir müssen hier raus! Der ganze verdammte Mist kann jeden Moment in sich zusam mensacken.«
      Pater da Costa ignorierte ihn. »Martin?«
      Fallon öffnete die Augen. »Haben Sie Anna hinausge bracht?«
      »Ja, Martin.«
      »Das ist gut. Es tut mir leid. Alles.«
      Das Kreuz senkte sich noch ein bißchen mehr. Steine und Geröll regneten auf da Costas Rücken. Er beugte sich schüt zend über Fallon.
      »Martin, können Sie mich hören?« Fallon öffnete wieder die Augen.
      »Ich möchte, daß Sie bereuen. Sprechen Sie mir nach: O mein Gott, der du endlich gut bist …«
      »O mein Gott«, wiederholte Fallon und starb.
      Aus irgendeinem seltsamen Grund hatte Miller plötzlich das Gefühl, kein Recht zu haben, hier zu sein. Er kroch zu rück.
      Hinter ihm begann Pater da Costa für die Seele des Mannes zu beten, der sich Martin

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