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Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Titel: Die Nacht der Weisswurst-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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nochmals Geld gesprochen. Es hing mir zum Hals heraus, und ich wollte mich rächen. An allen Geldsäcken dieser Welt. Demnächst werden das auch hunderte Kids in Bayern - wahrscheinlich sogar in ganz Deutschland tun. In der Nacht der Weißwurst-Vampire!”
    “Was ist das?” wollte Dominik endlich erfahren.
    “Es ist nicht gut, immer wieder kleine Beträge per Computer zu ergaunern. Deshalb sollten wir gleichzeitig in einer bestimmten Nacht zuschlagen. Wir haben Bausätze bekommen, mit denen wir unsere Computer an das Telefonnetz anhängen können. Auf diese Art sollten wir in dieser Nacht Zugriff auf ein Spezial-Computersystem bekommen, das uns zu Banken und Unternehmen leitet. Dort sollten wir hacken und plündern!”
    Dominik war fassungslos. Er hatte mit vielem gerechnet, aber damit niemals. “Das ist doch alles nur ein Trick”, murmelte er vor sich hin. “Ihr seid benutzt worden, um die Drecksarbeit für Leute zu machen, die saubere Hände behalten wollen! Ich wette um eine Million, daß sie das Geld selbst einstreifen.”
    Natascha lachte auf. “Das wird mir jetzt auch langsam klar. Aber vorher bin ich nie auf die Idee gekommen. Der Ober-Vampir im Keller hat uns total cool im Griff gehabt und vom edlen Ziel der Operation überzeugt.”
    “Dabei ist alles nur ein genialer Plan, um Unmengen an Geld zu erbeuten”, überlegte Dominik laut. “Und unser Pech ist, daß wir das wissen.”
    Natascha stimmte ihm zu.
    “Wir müssen raus da!” rief Dominik. Bestimmt gab es eine Möglichkeit, aus diesem Verlies auszubrechen.
    Nachdem er die kalten Steinwände viermal abgetastet und sich siebenmal gegen die Tür geworfen hatte, gab er allerdings auf.
    “Ein echter Knickerbocker läßt niemals locker!” wiederholte er immer und immer wieder. Doch er glaubte selbst nicht mehr daran ...
     
    Touristen wanderten keine mehr durch den Park des Schlosses Linderhof, als das Filmteam eintraf. Das Gelände war bereits geschlossen, und so konnten die Filmleute in aller Ruhe die prachtvollen Räume des kleinen Schlosses besichtigen. Auch dieses Gebäude war von König Ludwig II. erbaut worden, und in ihm befand sich das berühmte Tischlein-deck-dich! Da der Bayernkönig sehr menschenscheu war, besaß er einen Tisch, der mit Hilfe eines Aufzuges in den Unterstock gelassen werden konnte. Die Diener hatten dann die Aufgabe, ihn zu decken und wieder nach oben zu ziehen. So blieb dem König der Kontakt mit den Bediensteten erspart, und er konnte ungestört speisen.
    Das Tollste im prachtvollen Park war allerdings die künstliche Grotte, die der Bayernkönig in den Hang bauen hatte lassen. In ihrem Inneren befand sich ein kleiner See, den man mit einem kunstvoll geschnitzten Boot befahren konnte. Außerdem war am Ufer des Sees eine Bühne errichtet worden, auf der der König Opernsänger auftreten hatte lassen.
    Zur Bewegung des Sees und zur Beleuchtung der Grotte hatte Ludwig bereits elektrischen Strom benutzt. Das war zu seiner Zeit eine Sensation.
    “Der Ludwig, das war wirklich ein ideenreicher Kopf, stellte Herr Schlamitzky fest, als er durch die Grotte schlenderte. Die Maskenbildnerin Wilma hatte sich bei ihm eingehängt und machte wie immer ein saures Gesicht.
    “Jetzt guck doch nicht so böse”, versuchte sie der Schauspieler aufzuheitern. “Du bekommst schon noch den Armreifen, den du gestern gesehen hast. Ich bin nur nicht dazugekommen, ihn zu besorgen!”
    Axel war von der Grotte total fasziniert und konnte sich nicht losreißen. Immer wieder drehte er sich im Kreis und bewunderte die bunten Lichter, die die künstlichen Felsen erhellten.
    “Pssst!” machte es da plötzlich hinter ihm.
    Der Junge wirbelte herum und erkannte auf einer Bank über sich einen hageren, schlaksigen Mann. Er hatte auf der Bank Platz genommen, von der aus Ludwig die kleinen Opernaufführungen verfolgt hatte, und wippte vergnügt mit den Füßen auf und nieder.
    “Da! Fang!” rief er dem Jungen zu und schleuderte ein zusammengerolltes Stück Pergament nach unten. “Das soll ich dir geben”, erklärte er. “Von einem geheimnisvollen Freund, der ziemlich blaß im Gesicht ist. Er sieht überhaupt sehr schlecht aus ... diese tiefen Ringe unter den Augen. Tststs ...” murmelte Ottokar. “Skandal total, kann ich da nur sagen.” Kichernd kletterte er von seinem hohen Sitz und hastete an Axel vorbei aus der Grotte.
    “He, Sie!” rief der Junge, der erst jetzt begriff, was sich gerade getan hatte. Was sollte das nun schon wieder? Axel

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