Die Nacht der Weisswurst-Vampire
hastig: “Wir sind auf einer heißen Spur, Klaus-Jürgen. Aber wir wollen auf Nummer Sicher gehen. Dazu möchten wir gerne mit Natascha persönlich reden. Wo wohnt sie?”
“Beim Valentinsbrunnen, zweimal ums Eck, in einem rosa Haus mit grünen Fensterläden”, beschrieb der Onkel die Adresse. Als er die ratlosen Gesichter der Knickerbocker sah, erklärte er es ihnen näher. “Karl Valentin kennt ihr doch. Das war ein berühmter Münchner Volkskomiker. Ihm ist sogar ein Museum gewidmet worden. Dort könnt ihr zum Beispiel eine seiner Erfindungen bestaunen: den Winterzahnstocher.”
Dominik blickte Schweinchen Schlau fragend an. Was sollte ein Winterzahnstocher sein?
“Das ist ein Zahnstocher mit Pelz hinten dran, damit man sich im Winter die Finger wärmen kann”, lachte Herr Bienenstadt. “Karl Valentin hat sich andauernd so witzige Dinge ausgedacht. Im Museum ist auch der Nagel ausgestellt, auf den Karl Valentin das Tischlerhandwerk gehängt hat!” Klaus-Jürgen mußte jedesmal grinsen, wenn er an dieses Ausstellungsstück dachte. “Der Karl Valentin hat in einem seiner Kabarett-Programme gesagt, es sollte nicht Semmelknödel heißen, sondern Semmeln-Knödeln! In jedem Knödel sind schließlich mehrere Semmeln drinnen.
Am Valentinsbrunnen seht ihr eine Statue von ihm, und sie hält immer Blumen im Arm. Die legen Fans hinein. Denn auch heute noch hat der Karl Valentin Fans, obwohl er schon lange tot ist!”
Die Knickerbocker-Bande wurde langsam ungeduldig. Die vier Junior-Detektive wollten so schnell wie möglich herausfinden, ob Natascha nach Hause zurückgekehrt war. “Wenn sie nicht da ist, dann ist sie diesem Vampir in die Zähne gefallen”, überlegte Lilo. “Was wir dann unternehmen, das weiß ich allerdings nicht!”
Klaus-Jürgen hatte ihnen den Weg gut beschrieben, und so standen sie bereits kurze Zeit später vor Nataschas Wohnungstür. Lilo war ziemlich unruhig, als sie den Klingelknopf drückte.
Es dauerte fast eine Minute, bis die Wohnungstür geöffnet wurde. Eine junge Frau mit nassen Haaren blickte die Knickerbocker-Bande fragend an.
“Guten Tag”, sagte Axel und versuchte ruhig zu klingen, “ist Natascha da?”
“Ja ... nein ... was weiß ich!” rief die Frau verärgert. “Schaut selbst nach, ob sie in ihrem Zimmer ist. Ich muß zurück ins Bad. Ihr habt mich beim Haarewaschen überrascht.”
Es war nicht zu übersehen, welches Zimmer das Mädchen bewohnte. NATASCHA war mit Nagellack auf die Tür gepinselt.
Lilo klopfte an.
“Laß mich in Frieden”, kam eine mißmutige Stimme von drinnen.
“Das heißt eindeutig ,herein'!” erklärte das Superhirn den anderen und drückte die Klinke nieder. Lieselotte war augenblicklich erleichtert. Immer wieder war der Gedanke in ihrem Kopf aufgetaucht, daß dem Mädchen etwas zugestoßen sein könnte. Natascha war aber zu Hause, und sicherlich konnten sie ihr jetzt eine Erklärung entlocken.
“Ich habe gesagt, laß...!” schnauzte das Mädchen. Als es die Knickerbocker erblickte, blieb ihm vor Überraschung allerdings der Mund offen stehen.
“Wer seid ihr? Was wollt ihr hier? Verschwindet aus meiner Bude”, knurrte Natascha und widmete sich wieder ihrem Computer. Sie kämpfte gerade verbissen gegen Roboter, die ständig auf ihre Männchen feuerten.
Ein greller Blitz zuckte über den Monitor.
“Verdammter Mist, jetzt haben mich die Biester gekillt”, fluchte Natascha. “Alles nur eure Schuld, weil ihr mich abgelenkt habt.”
Lieselotte wußte, daß sie nur durch geschickte Fragen aus Natascha etwas herauskitzeln konnte.
“Wir sollen dir schöne Grüße von Klaus-Jürgen ausrichten”, begann sie.
Natascha verstand ein paar Sekunden lang nicht, wen sie damit meinten.
“Ach, von Schweinchen Schlau!” lachte sie dann. “Ihr hättet nicht extra kommen müssen, um mir das zu sagen.”
“Was hast du mit dem Vampir im Keller zu tun?” platzte Axel plötzlich heraus.
Dominik, der ein extrem guter Beobachter war, erkannte ein winziges Zucken im Gesicht des Mädchens. Doch Natascha hatte sich sofort wieder im Griff und sagte spöttisch: “Vampir im Keller? Ich glaube, du guckst zu viele Nachtkrimis an und kriegst dann Alpträume davon.”
Energisch sprang sie von ihrem Sessel und drängte die vier Knickerbocker zur Tür hinaus. “Haut ab! Zieht Leine! Ich will meine Ruhe!” schrie sie. “Und Schweinchen Schlau soll sich in Zukunft jemand anderen suchen, der ihm hilft. Das könnt ihr ihm ausrichten!”
Sie schlug
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