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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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zentrale Programmierung war eindeutig. Ihre Aufgabe bestand einfach darin, nach strikten Vorgaben das zu managen, was man Ihr gegeben hatte, und die Menschen sonst ganz nach deren Gutdünken leben oder sterben zu lassen. In dem Maße, wie Sie eine Gottheit war, war Sie ganz bewusst als gleichgültige Gottheit geschaffen worden.
    Im Rahmen dieser Parameter hatte Sie die letzten zweitausend Jahre damit verbracht, eine Welt zu schaffen, auf die der Begriff »Utopia« passte. Als fundamentaler Bestandteil
Ihrer Codierung verspürte Sie ein hohes Maß an Befriedigung darüber, wie die Dinge sich gefügt hatten. Dies zu bewirken erforderte andererseits eine Umgebung, die sich so wenig veränderte, dass es nachgerade langweilig war.
    Möglicherweise waren die Menschen tief im Innersten ebenso gelangweilt, wie Sie das war.
    Es sah so aus, als würden bald wieder interessante Zeiten über die Welt kommen. Und Sie wusste, was die Menschen über »interessante Zeiten« zu sagen pflegten. Natürlich. Sie wusste alles.

1
    »Und so etwas Schönes will Paul zerstören?«, fragte Ishtar und deutete in die von Wolken verhüllte Ferne.
    Es war nur mit Mühe möglich, die Frau als Mensch zu bezeichnen. Angefangen bei ihrer übermäßig in die Länge gezogenen Gestalt, die jetzt in Lotoshaltung auf einer schwebenden Scheibe zusammengefaltet war, über ihr schmales Gesicht, ihre goldenen Augen und bis hin zu ihrem silbernen, mit Diamanten durchsetzten, zwei Meter langen Haar, das wie das Rad eines Pfaus ausgebreitet war, schrie alles an ihr Xeno. Aber ihre DNA war ebenso menschlich wie die Frau, die neben ihr stand.
    Sheida Ghorbani war fast dreihundert Jahre alt und sah doch aus, als wäre sie beinahe noch ein Teenager, allenfalls Mitte der zwanzig. Ihre Haut war jugendlich glatt, das tizianrote, kurz gestutzte Haar glänzte gesund. Um ihren Hals schlang sich eine zwei Meter lange geflügelte Echse, halb in ihrem Haar vergraben, eine Echse mit regenbogenfarbener Haut wie eine Milliarde schimmernder Juwelen.
    Im Gegensatz zu ihrer, abgesehen von einem knappen goldenen Lendentuch völlig nackten Gefährtin, trug Sheida einen schlichten Overall aus Baumseide. Man hätte sie leicht für eine Studentin halten können, doch ihre Augen straften einen solchen Eindruck Lügen.
    Sheida seufzte, ließ den Blick über den kleinen Bergsee schweifen und streichelte die Echse. Das Wasser des Sees war so blau und unbewegt, dass man hätte meinen können,
Gott selbst hätte den Pinsel in königsblaue Farbe getaucht, um ihn zu malen. An drei Seiten umgaben den See schneebedeckte Berge, die steil ins Wasser abfielen, an der vierten Seite rauschte ein Wasserfall sechzig Meter in die Tiefe. Ein wuchtiger Säulenbau, der an einen griechischen Tempel erinnerte, vervollständigte das idyllische Bild. Die beiden Frauen waren oben an der Freitreppe stehen geblieben und blickten über die Wasserfläche hinaus.
    Sie – Sheida – lehnte sich an eine der Säulen und nickte, wies mit dem Kinn auf ihre Freundin.
    »Nun, ich glaube nicht, dass er den See zerstören möchte«, sagte Sheida schmunzelnd. »Aber vielem will er ein Ende machen, zumindest für die meisten Leute. Er möchte, dass die Menschen wieder lernen, ihre Beine zu benutzen«, fuhr sie fort. »Dass sie lernen, wieder ›stark‹ zu sein. Wieder Menschen zu sein.«
    »Wie Menschen geformt, meinst du«, verbesserte sie Ishtar. »›Mensch sein bezieht sich auf den Geist und die Seele, nicht den Körper und die Gestalt‹; die Philosophie Tzumaiyamas ist in dem Punkt immer noch unangreifbar. Aber wahrscheinlich gibt es keinen, der konservativer ist als er«, fügte sie trocken hinzu.
    »Du solltest dich auf die Zunge beißen«, erwiderte Sheida. »Um Paul zu definieren musst du in Daten wühlen, die so alt sind, dass sie praktisch schon vergessen sind. Ich sage, er ist ein Faschist, ob er es nun weiß oder nicht. Er selbst würde sich wahrscheinlich als Sozialisten bezeichnen , aber das ist er nicht.«
    »Als was?«, fragte Ishtar. Sie blinzelte ein paarmal, als sie die Daten aufrief und nickte dann. »Ah, jetzt verstehe ich, was du meinst. Das ist wirklich uralt. Aber zu seiner Persönlichkeit passt es.«
    »Er möchte die Kontrolle des Rats über die Energieverteilung dazu benutzen, Menschen unter Druck zu setzen«,
fuhr Sheida fort. »Deshalb hat er diese Sitzung einberufen. «
    »Und da bist du sicher?«, fragte Ishtar. »Mir gegenüber hat er davon nichts erwähnt.«
    »Wahrscheinlich meint er,

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