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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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»Aaaaah!«
    »So ist’s gut«, sagte Rachel. »Pressen. Pressen.«
    »Nicht keuchen«, sagte Edmund, als der Schmerz und der Druck nachließen. »Regelmäßig atmen. Du musst Luft in deine Lungen bekommen.«
    »Denkt ihr, DAS MACHT MIR SPASS!«, schrie sie, verlangsamte aber zugleich ihre Atemzüge, um für sich und
ihr Baby lebenswichtigen Sauerstoff in die Lungen zu pumpen. »O nein«, sagte sie, als sie erneut das Gefühl überkam.
    »So ist’s gut!«, rief Rachel. »DRÜCKEN! Dad, du musst auf ihren Bauch drücken!«
    Daneh presste und spürte ein Zerren und Dehnen, das sich anfühlte, als würde sie entzweigerissen, und dann ein überwältigendes Gefühl der Erleichterung. Einen Augenblick lang war Ruhe, dann ertönte ein schriller Schrei, als das erste seit tausend Jahren von einer Frau zur Welt gebrachte Baby seinen Protest über dieses unwürdige Geschehen hinausbrüllte.
    »Es ist ein Junge«, sagte Rachel.
    Eine der Schwestern klammerte die Nabelschnur und schnitt sie ab. Rachel wischte dann das Baby ab und reichte es Daneh. Die Mutter hielt ihr Kind und griff nach seinen winzigen Fingern. Sie berührte die kleine Nase und sah dann die Ohren an. Und wurde blass.
    »O nein«, flüsterte sie.
    »Was ist?«, fragte Edmund und sah dann dorthin, wo ihr Finger hinwies; die Ohren waren eindeutig zugespitzt. Edmund betrachtete sie noch einen Augenblick lang und zuckte dann die Achseln. »Ist mir egal. Also ist er zur Hälfte dieser Mistkerl. Aber die andere Hälfte bist du, meine Liebste. Und ich liebe ihn ganz, als ob er mein Kind wäre.«
    »Danke«, seufzte sie und hatte jetzt kaum mehr die Kraft, das Kind zu halten. Die Augen des Babys waren noch geschlossen, aber jetzt hob er den Kopf, wie um sich umzusehen, und griff dann nach ihren Fingern. Sie hob ihn an ihre Brust, und er klammerte sich fest, als ob er noch nie etwas anderes getan hätte.
    Sie legte sich zurück, als ihr Baby zu saugen begann, und sah Edmund an. »Bist du sicher? Es gibt Leute … Leute, die ihn nehmen würden. Und es wird Gerede geben.«

    »Ja, Liebste, ich bin sicher«, sagte Edmund. »Er ist unsere Zukunft. Die Zukunft. Und die werden wir so nehmen, wie sie kommt. Einen Tag nach dem anderen.«
     
    Chansas Avatar tauchte vor dem Ratsgebäude auf und sah sich um. Wenn man von dem verspäteten Schneefall im Frühling absah, sah es genauso aus wie am Tag jener letzten schicksalhaften Ratsversammlung. Und der andere Unterschied waren natürlich die Wachen.
    Äußerlich betrachtet waren sie menschlich, aber sehr große Menschen. Und ihre Augen waren absolut tot, wie die Augen von Haien. Sie sahen Chansa an und sahen dann wieder weg, hielten ihre Gewehre in der Hand und sahen sich nach Gefahren um. Die Gewehre waren eine Konstruktion Pauls, Luftgewehre, die die Luft bis knapp unter dem Punkt komprimierten, wo Mutters Protokolle anfangen würden, Interesse zu zeigen. Aber wenn ihre Reichweite auch geringer war als ein altes, chemisches Gewehr und wesentlich geringer als die Gauss-Karabiner der KI-Kriege, machten ihre Projektile sie in einer Hinsicht viel tödlicher; jeder kleine Bolzen im Magazin trug einen Tropfen Säure. Wer von einer dieser kleinen Kugeln getroffen wurde, würde nicht nur eine Schussverletzung haben, sondern auch feststellen, dass die Säure sich in seinen Körper fraß.
    Chansa machte sich wegen der Wachen per se keine Sorgen. Der Avatar war ein Geschöpf aus Energiefeldern, Hologrammen und Nanniten, kein menschliches Wesen mit den Schwächen von Fleisch und Blut. Darüber hinaus war selbst der Avatar von einem Feld geschützt, das ihn gegenüber den Bolzen der Wachen sicherte. Trotzdem hatten sie etwas an sich, das ihm jedes Mal einen Schauer über den Rücken jagte.
    Er betrat den Ratssaal und blieb stehen, betrachtete, was an der hintern Wand hinzugekommen war.

    »Gefällt es dir?«, fragte Paul über die linke Schulter.
    Chansa schüttelte den Kopf über den Wasserfall und den Strom, der jetzt die Hälfte des Saals einnahm.
    »Ich weiß nicht«, gab er zu. » Hübsch ist es ja.«
    »Ich habe es nicht aufgerufen, weil es hübsch ist«, schnarrte Paul.
    Chansa drehte sich um, um den Führer des Neuen Aufbruchs anzusehen, und gab sich Mühe, sich seinen Schrecken nicht anmerken zu lassen. Paul sah aus wie ein Skelett. Er trug nur Lumpen und war ohne Schuhe. Sein Haar hatte er wachsen lassen, sodass es ihm jetzt in fettigen Strähnen über die Augen hing. Seine Fingernägel waren ebenfalls gewachsen, und in seinen

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