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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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einige kritische Systeme wieder in Gang.
    Irgendwann fand er sich allein in Enshu Hatas Kabine wieder. Sie war bei Übernahme des Kommandos von dem auf der Insel Japan geborenen Captain spärlich, aber sehr geschmackvoll eingerichtet worden. Eines der Privilegien seines Ranges, die letztlich jedoch auch allesamt nicht vor dem Tod schützten.
    Mit seinem eigenen Login griff Maitland auf das wieder beschränkt arbeitende Schiffsnet zu. Der Computer wusste wie stets fast alles. Es war irgendwie viel zu einfach, den Captain für tot zu erklären.
    Vielleicht war das Netz intelligent und schloss aus den vielen zerstörten Sensoren, den gravierenden Strukturschäden und allem anderen schon von allein auf viele Tote unter der Crew. Maitland wusste es nicht, aber ihm fiel schwer, sich selbst zum Kommandanten zu erklären. Irgendetwas ließ ihn zögern, also begnügte er sich damit, vorerst auf die Datenbanken zuzugreifen. Die Schiffsbefehle interessierten ihn nicht, denn das Geschwader gab es nicht mehr. Nach und nach trafen die ersten Schadens- und Verlustmeldungen ein. Über zweihundert Tote, Tendenz steigend.
    In der Abgeschiedenheit der Kapitänskabine kam der Gefechtsschock und ließ ihm die Knie zittern. Er schloss die Augen, dankte Gott wie schon so oft für das heute gewährte Geschenk der Gnade und fragte sich im gleichen Atemzug, ob die Aufgabe, mit der er selbst sich vielleicht bald konfrontiert sah, überhaupt lösbar war.
    ‚Ich bin der Zweite Leutnant dieses Schrotthaufens, aber ich bin nicht du, Herr!’ Vielleicht hatte er vorhin gezögert, weil ihm vor der Verantwortung graute.
    ‚Hoffentlich ist in einer der Kapseln ein Offizier dabei, der mir das hier abnimmt!’ Bis heute früh war sein Leben einfach gewesen. Geradezu lächerlich einfach.
    Nun behelligten ihn fast alle Mann aus Unsicherheit und Angst mit jedem Furz. Sah Andreas Maitland als Leutnant etwa aus, als wäre er allmächtig und allwissend? Sie fragten ihn, was sie tun sollten. Genauso wie er es mit einem Enshu Hata oder Miguel Rey gemacht hätte.
    „Ich weiß jedenfalls, was ich nicht mache! Nach Orion fliegt keiner von uns weiter!“ Es war ironisch, dass diese Befriedung der unruhigen äußeren Grenzsysteme und der gefährlichen Sektoren hinter der fetten Demarkationslinie in den letzten zweieinhalb Jahren geradezu lächerlich simpel gewesen war. Diejenigen, die dieses Geschwader der Terranischen Föderation vernichtet hatten, waren keine Piraten gewesen, sondern…
    Nach einem hilflosen Schrei der Wut atmete der Leutnant tief durch.
    „Das hilft jetzt gar nichts!“, schalt er sich selbst laut. „Weder dir noch irgendwem sonst!“
    Es hatte aber dennoch gut getan, die Gefühle mal rauszulassen.
    Nach dieser Beruhigung rief er die Sektorkarte auf und studierte sie lange. Natürlich wusste er längst, was sie ihm sagte, aber er hatte gehofft, noch irgendeinen dritten Weg zu finden. Ein Wurmloch nach Hause, obwohl das nur immer Erfindungen alter terranischer Fernsehserien aus dem 20. Jahrhundert gewesen waren. So etwas gab es einfach nicht. Und doch hätte es jetzt erfunden werden sollen.
    Zumindest um die lange Reise abzukürzen, die der waidwunde Kreuzer kaum überstehen würde.
    Ein lautes Pochen an der Tür riss ihn aus diesen Überlegungen.
    „Komm…“ Beim Herrn des Himmels, jetzt benahm er sich schon wie der Captain, dem diese Kabine ja gehörte! Für einen Moment wurde Maitland rot vor Scham, weil er sich wie ein Leichenfledderer vorkam. Dies war nicht sein Quartier! Es gehörte einem Mann, der beim zweiten schlimmen Torpedoeinschlag trotz des bereits getragenen Raumanzugs vom Vakuum zerrissen worden war. Was nützte Schutzkleidung, wenn sie Löcher bekam? Von Enshu Hata war kaum noch genug übrig, um es zu bestatten, falls irgendwann so etwas wie eine Trauerfeier stattfinden würde. Nur der befleckte Raumanzug war noch da, und der Captain selbst konnte tröpfchenweise von der gesamten Brücke abgekratzt werden. Genauso wie von der Schutzkleidung der Überlebenden.
    „Ja?!“ Dieser Übelkeit erregende Gedanke hatte Maitland lauter werden lassen als angemessen.
    Herein trat ein blonder junger Mann mit seinem Helm unter dem Arm. Auf seiner Wange befanden sich Blutflecken. „Sie sind der Kommandant?“
    „Andreas Maitland, ehemals Zweiter Leutnant der Madagascar . Und Sie sind?“ Diese Frage ließ er sehr kühl und bedächtig klingen, denn er hatte bereits geschätzt. Gleicher Raumanzug, Borniertheit, Frechheit und junges

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