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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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Er grinste schwach.
    »Was für ein Aufwand für einen harmlosen Bürger!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Irrtum, Crack! Sie sind kein harmloser Bürger wie Miller oder Smith. Der Mann namens Bob Crack war immerhin drei Jahre lang — im Krieg — einer der besten und gefürchtetsten Agenten der amerikanischen Abwehr. Sie haben unglaubliche Bravourstücke vollbracht, sind ein paarmal hinter den feindlichen Linien abgesprungen. Sie sollten einmal von den Gegnern standrechtlich erschossen werden und brachten es — der Himmel mag wissen wie — in letzter Minute fertig, zu entkommen, wobei Sie kaltschnäuzig gleich noch ein paar wichtige Geheimpapiere des Gegners mitgehen ließen. Sie haben nach dem Krieg zwanzig Jahre lang als ziviler Agent der amerikanischen Gegenspionage in der ganzen Welt gearbeitet, Sie waren in Hongkong, in Neu-Delhi, auf Taiwan, in Belgrad, in Berlin, in Paris und in wer weiß wieviel Städten auf der ganzen Welt tätig. Ein solcher Mann ist nicht so ohne weiteres ein .harmloser Bürger, wie Sie uns gern einreden möchten.« Cracks Augen verrieten etwas von Überraschung. Er runzelte das bißchen Stirn, das man unter seinem Verband noch sehen konnte, und dachte eine Weile nach. Wir ließen ihm Zeit.
    »Aber ich habe meinen Abschied genommen«, versicherte er nach einer Weile.
    »Stimmt«, sagte Phil. »Sie wurden am 16. März 1968 auf eigenen Wunsch aus den Diensten der amerikanischen Gegenspionage im Range eines Majors entlassen. Die Entlassungspapiere sind von einer amerikanischen Heeresdienststelle in Heidelberg ausgestellt worden, der Sie dem Namen nach unterstanden. Gleichzeitig erhielt das Bundesschatzamt vom Verteidigungsministerium Anweisung, auf ein Konto der Trade National Bank Inc. in New York den nicht unbeträchtlichen Betrag von 26 413 Dollar zur freien Verfügung Ihrerseits einzuzahlen.«
    »Donnerwetter!« Crack grinste. »Sie haben saubere Arbeit geleistet, Gents. Für so genau hielt ich Sie gar nicht unterrichtet.«
    Ich griff in meine innere Rocktasche. Langsam war es doch wohl Zeit, die Katze aus dem Sack zu lassen. Ich zeigte ihm meinen Dienstausweis.
    »Ich bin Spezialagent Jerry Cotton, das ist mein Kollege Phil Decker. Beide, wie Sie sehen, Beamte des Federal Bureau of Investigation«.
    »FBI!« sagte Crack anerkennend. »Allerdings.«
    »Na, dann sind wir ja gewissermaßen Kollegen«, meinte Crack. »Das hätte ich mir im Schlaf nicht einfallen lassen, daß man um meine Wenigkeit so ein Aufhebens macht.«
    »Der Befehl, daß wir uns um Sie kümmern sollten, kam direkt aus Washington, Crack«, bestätigte ich. »Sie sehen also, daß man an höchster Stelle ernstlich um Sie besorgt ist.«
    »Finde ich reizend von den Bürokraten in Washington«, knürrte Crack. »Aber es ist vergebliche Liebesmühe. Wenn die vielleicht glauben, jemand hätte mich wegen meiner früheren Tätigkeit bei der Abwehr oder bei der Gegenspionage umlegen wollen, dann sind Sie auf dem Holzweg.«
    »Woher wollen Sie das wissen, Crack? Kannten Sie die Täter?«
    »No. Nicht dem Namen und der Person nach, wenn Sie das meinen. Aber es waren ganz gewöhnliche Berufsgangster, das können Sie mir glauben. Solche Burschen kennt einer, der wie ich in den Slums der Bronx groß geworden ist, auf den ersten Blick.«
    »Schön«, sagte ich. »Es waren Berufsgangster. Dafür spricht allein die Tatsache, daß man mit vier oder fünf Mann auf Sie eingeschossen hat. Gewöhnliche Menschen drehen vielleicht mal durch und knallen dann plötzlich in der Gegend herum. Aber bei normalen Menschen passiert das im Einzelfall und nicht gleich bei sechsen gleichzeitig. Aber woher wollen Sie wissen, daß diese Leute nicht von irgend jemand dafür bezahlt wurden? Und daß dieser Jemand Sie vielleicht doch aus Motiven umlegen will, die in Ihrer früheren Tätigkeit zu suchen sind?«
    Crack schüttelte den Kopf, verzog dabei schmerzlich sein Gesicht und hörte sofort auf, den Kopf zu schütteln.
    »Ich habe eine Gehirnerschütterung«, erklärte er entschuldigend. »Tja, also, wo waren wir stehengeblieben?«
    »Bei der Vermutung, daß die Gangster von jemand bezahlt worden sein könnten, der Sie von früher her kennt«, wiederholte Phil geduldig. »Man kann sogar einen noch schlimmeren Verdacht in Erwägung ziehen! Sie haben als amerikanischer Agent die Arme bis zu den Ellenbogen im Geschäft der Welt gehabt: in der Spionage und Gegenspionage. Warum sollte nicht irgendein anderer Geheimdienst sich jetzt an Ihnen rächen wollen,

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