Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks
fand. Balbok an seiner Seite hatte den Bogen weggeworfen und zu seinem saparak gegriffen, mit dem er reihenweise Angreifer erstach.
Auch die übrigen Orks schlugen sich wacker, aber die Masse der Gnomenkrieger, die auf die Lichtung drängte, setzte ihnen arg zu. Immer mehr Orkkämpfer sanken erschlagen zu Boden, in den blutbesudelten Morast, in den sich die Lichtung unter trampelnden Füßen verwandelt hatte. Anfangs war stets noch ein anderer Ork zur Stelle, um den Platz des gefallenen Kameraden einzunehmen, aber bald schon dünnten sich ihre Reihen, und obwohl auf jeden erschlagenen Ork zwei getötete Gnomen kamen, wurde die Übermacht der Angreifer immer erdrückender.
Es war ein gnadenloses Gemetzel. Der grüne Lebenssaft der Gnomen vermischte sich mit dem schwarzen Blut der Orks, tränkte den schlammigen Boden und würde dafür sorgen, dass in Jahrzehnten keine Pflanze auf dieser Lichtung mehr gediehe. Der Geruch von Schweiß und noch warmem Blut schwängerte die Morgenluft, während überall auf der Lichtung gekämpft, getötet und gemetzelt wurde.
Im Mittelpunkt der Schlacht stand Girgas. Er schlug einem Gnomenkrieger mit der Axt den rechten Arm ab und widmete sich sogleich zwei weiteren Angreifern, die er mit einem einzigen Hieb seiner mächtigen Waffe niedermachte. Auf den von ihm verstümmelten Gnom mit dem abgehackten Arm achtete er nicht mehr, doch dieser, obwohl schwer verletzt, kroch über die Leiber seiner erschlagenen Kameraden auf Girgas' Beine zu, einen Dolch in der verbliebenen Hand. Und während Girgas einem weiteren Gnom den Schädel spaltete, stieß der Einarmige zu.
Der Anführer der Orkmeute grunzte ebenso überrascht wie unwillig auf, blickte nach unten und sah den Gnomendolch in seinem Stiefel stecken. Seine Axt sauste hinab und tötete den Verstümmelten, der diese hinterhältige Tat begangen hatte; eine fast beiläufige Bewegung, so als wolle er ein lästiges Insekt verscheuchen. Dennoch war Girgas für einen Augenblick abgelenkt – und diese kurze Ablenkung nutzten die anderen Gegner, die ihn umstanden.
Als Girgas das Zucken an seiner linken Schulter bemerkte, begriff er zunächst nicht mal, was geschehen war. Erst als er den Arm heben wollte und es ihm nicht gelang, bemerkte er den Gnomenpfeil, der zwischen Harnisch und Schulterschutz eingedrungen war. Es genügte den Gnomen nicht, die Spitzen ihrer Pfeile mit Widerhaken zu versehen – sie pflegten sie auch in Gift zu tränken. Schon spürte Girgas dessen Wirkung, und seine Bewegungen wurden schwer und fahrig. Aber er kämpfte weiter, wild entschlossen, so viele Angreifer wie möglich mit sich in Kuruls finstere Grube zu reißen.
»Kommt nur her!«, rief er ihnen grollend zu. »Ein Warg und ein paar Pfeile? Ist das alles, was ihr zu bieten habt?«
Die Gnomen wurden darüber nur noch zorniger und drangen umso entschlossener auf ihn ein. Von irgendwo zuckte ein Speer heran und bohrte sich in Girgas' rechtes Bein, und noch während er in die Knie brach, sprang ihn ein weiterer Gnom an wie ein wildes Raubtier. Sich am Kopf des Orks festkrallend, sorgte der kleinwüchsige Krieger dafür, dass Girgas die Sicht genommen wurde und er nur noch blindlings um sich schlagen konnte.
»Helft mir!«, rief er seinen Kriegern zu. »Verdammt, ihr Maden, helft mir gefälligst!« Aber die anderen Orks, einschließlich Balbok, waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich ihrer eigenen Haut zu erwehren.
Girgas gelang es schließlich, sich den Gnom, der ihm die Sicht nahm, vom Kopf zu reißen; dass dessen Krallen tiefe, blutige Kratzer in seinem Gesicht hinterließen, nahm er gar nicht wahr. Er schleuderte den kleinen grünen Kerl den Angreifern entgegen, doch als er erneut die Axt hob, um damit den Schädel eines Feindes zu spalten, durchtrennte ein Säbel seinen Arm unterhalb des Ellbogens, und samt der Klaue, die den Schaft noch immer krampfhaft umklammerte, landete die Axt im Morast.
Girgas besah sich den blutigen Stumpf und brüllte auf vor Verärgerung und Wut – da fielen die Gnomen auch schon wie ein Schwarm Heuschrecken über ihn her, und der Anführer der Orkmeute ging fluchend und zeternd inmitten eines Knäuels grüner Leiber nieder.
Rammar sah es aus einiger Entfernung und beschloss, dass die Schlacht für ihn damit geschlagen war. Solange Girgas stand, hatte es eine (wenn auch geringe) Hoffnung gegeben, dass die Orks die Schlacht noch gewannen. Diese Hoffnung war ihm nun genommen, aber Rammar fühlte sich noch zu jung zum
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