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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Geschöpfe, die da unten im Meer emsig einen Kern mit all dem himmlischen Perlmutt überziehen, damit diese glänzenden, dicken, runden Schönheiten entstehen. Eine jede ist einzigartig, etwas Besonderes, finden Sie nicht?«
    »Wie viel kostet diese Halskette?« Sie deutete auf eine Kette mit großen glänzenden Perlen.
    Bertrand blieb das Herz stehen, er musste kurz die Augen schließen. »Welch sicherer Geschmack. Sind sie nicht einfach überwältigend?«
    »Ja. Wie viel, Bertrand?«
    Er senkte die Stimme. »Gleichmäßig große Goldene wie die hier sind nicht leicht zu finden. Und die Schließe – rosafarbene Kimberley-Diamanten …«
    »Wollen Sie sie nun verkaufen, oder nicht?«, unterbrach sie ihn mit dünnem Lächeln.
    »Vierhunderttausend, Eleanor. Das ist ein traumhaftes Stück.«
    »Das sehe ich. Legen Sie sie mir zurück.« Sie reichte ihm ihr leeres Champagnerglas. Bertrand machte dem Kellner ein Zeichen und hoffte, dass seine Hände nicht zitterten. Die millionenschwere Bauunternehmerin aus Perth verlagerte ihre Aufmerksamkeit vom Schmuck auf die Gäste. »Gott segne dich, Eleanor De Linde, du alter Drachen«, murmelte Bertrand leise, »du hast den Abend für mich gerettet.«
    Mit Champagnergläsern in den Händen bewegten sich Lily und Dale ungezwungen durch das Gemisch aus vornehmer Broomer Gesellschaft und hochrangigen Besuchern aus anderen Bundesstaaten und dem Ausland. Lily tauschte mehrere Wangenküsse und kurze Hallos, ehe sie Paulines Blick auffing. Sie entschuldigte sich und ließ Dale mit dem Manager des Cable Beach Club und seiner Frau allein.
    Pauline Despar, eine elfenzarte Person in einem schlichten weißen Kleid, trug eine schimmernde Halskette mit einem kunstvoll gearbeiteten Perlmuttanhänger in Form eines Walhais. Ihr dunkles Haar war zu einem Bob im Stil der 1920 er-Jahre geschnitten, dazu hatte sie ein dramatisches Augen-Makeup aufgelegt. Sie ging Lily entgegen, und die beiden umarmten sich innig.
    »Hallo, Lily. Es ist so schön, dich wiederzusehen. Ich bin froh, dass du es zu meiner Ausstellung geschafft hast.«
    Lily küsste sie liebevoll. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich komme, und ich halte meine Versprechen. Herzlichen Glückwunsch, Pauline. Du hast es geschafft. Ich wusste immer, dass du es schaffen würdest.« Lily fügte nicht hinzu, dass sie immer noch über den raschen Aufstieg des schüchternen jungen Mädchens staunte, das vor ein paar Jahren sein Studium abgebrochen hatte. Mit fünfundzwanzig die Eröffnung eines exklusiven Geschäfts zu riskieren, um die eigenen Kreationen ausstellen zu können, war ein gewaltiger Schritt.
    »Papa hat mich unterstützt. Aber jetzt stehe ich auf eigenen Füßen – entweder ich lerne schwimmen, oder ich gehe unter«, vertraute sie der älteren Frau an.
    »Du schwimmst auf einer großen Erfolgswelle, würde ich sagen.« Lily lächelte. »Dein Timing ist hervorragend, gute Perlen kommen jetzt international zur Geltung, und dein Perlenschmuck ist etwas ganz Neues. Natürlich werden andere versuchen, dich zu kopieren.«
    »Sollen sie doch. Du weißt ja, ich habe so viele Ideen. Lily, dass ich dich vor drei Jahren kennen gelernt habe, dass du mich damals ermutigt hast, das hat den Ausschlag gegeben für meine Entscheidung, es einfach zu versuchen. Ich kann dir gar nicht genug danken.«
    »Du liebe Güte, hoffentlich dachte dein Vater nicht, ich würde dich auf unverantwortliche Weise beeinflussen. Aber du hast bewiesen, dass die Entscheidung für deinen Lebenstraum richtig war. Bleib einfach mit beiden Füßen auf dem Boden der Tatsachen und behalt die Zahlen im Auge.«
    »Du hattest völlig Recht, Lily. Papa versteht was von Zahlen. Ich habe einen ziemlich eindrucksvollen Geschäftsplan erstellt, und diverse große Unternehmen und Geschäfte haben mir angeboten, ich könnte für sie Schmuck entwerfen. Also habe ich mir gedacht, ich verkaufe besser gleich meine eigenen Sachen. Papa war ausnahmsweise mit mir einer Meinung und investiert in mich. Mein Bruder hält Papa für verrückt, er hält uns alle beide für verrückt, aber er wird sich noch wundern.«
    »Du hast einen fantastischen Start erwischt. Deine Eröffnung ist großartig. Viel Glück, Pauline. Ich ruf dich morgen mal an, und dann treffen wir uns, wenn du nicht so gefragt bist, hm?« Lily deutete auf den Fotografen, der versuchte, die Aufmerksamkeit der Schmuckdesignerin zu erregen.
     
    In der spektakulären Landschaft der östlichen Kimberley-Region in Westaustralien

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