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Die Pfade des Schicksals

Die Pfade des Schicksals

Titel: Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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irisierende Bänder fanden seine Hände, und die Schwertmainnir wollten sie wegschlagen, hielten dann aber inne und beobachteten stattdessen, was geschah.
    Der fast unbeachtet im Gras liegende Krill begann abzukühlen. Er blieb zu heiß, als dass Linden, Liand oder die Ramen ihn ohne Gefahr hätten berühren können; aber der gewaltige Kraftfluss, der Covenant verletzt hatte, nahm rasch ab.
    »Sie oder der Turiya hat gespürt, was ich tue.«
    Auch Liand, der weiterhin seinen unnützen Sonnenstein umklammerte, sah zu, wie die Bänder sich um Covenants grausig verbrannten Finger wanden.
    »Es war Joan. Sie hat versucht, mich daran zu hindern.«
    Wie zärtliche Liebkosungen glitten die Bänder über seine Haut und legten sich nahtlos übereinander, während sie Verbände bildeten, die weiter Bestandteil der Kleidung des Eiferers blieben. Ihre Theurgie blieb Lindens Sinnen verborgen. Trotzdem trat die Wirkung sofort ein. Während Lindens Puls sich langsam wieder normalisierte, verschwanden Covenants Schmerzen wie Wasser in sonnenheißem Sand. Erleichterung überflutete sie, und Linden wäre fast gestürzt.
    »Wenn diese arme Frau sich konzentrieren könnte«, seufzte Covenant. Allmählich begann er leichter zu atmen. »Wenn Foul sie nicht so schlimm verletzt hätte …«
    »Gut gemacht«, verkündete der Eifrige mit öliger Befriedigung, »auch wenn ich das als Einziger sage.« Eine weitere Handbewegung trennte Covenants Verbände von seinem flatternden Gewand und bewirkte, dass ihre Enden sich versiegelten. »Darf ich dir etwas raten, Zeitenherr? Dann lass die Verbände an deinen Händen. Schmerzen zu lindern erfordert weniger komplizierte Magie, als Fleisch zu heilen. Außerdem wirst du solchen Schutz sicher noch zu schätzen wissen. Mein Geschenk kann sich nur als segensreich erweisen, wenn es dort bleibt, wo es ist.«
    Covenant schien nicht zu hören, was der Eifrige sagte. Seine Stimme wurde kräftiger, als er schloss: »Sie wollte mich töten, aber sie hat selbst zu starke Schmerzen. Wahrscheinlich versucht sie es später erneut, aber im Augenblick hat sie alles getan, wozu sie imstande war.«
    Woher er das wusste, konnte Linden sich nicht vorstellen, stimmte ihm aber innerlich zu. Auch sie hatte Joans wilden Zorn erkannt und war mit der Labilität von Joans geschädigtem Verstand vertraut.
    Der Mähnenhüter begutachtete Covenant durch seine Augenbinde hindurch, schien dann mit dem Ergebnis zufrieden zu sein, hob sein Gesicht zum Nachthimmel und stieß einen wiehernden Schrei aus, um die Seilträger zurückzurufen.
    Als dieser Ruf durch die Nacht hallte, verließen Linden ihre Kräfte. Zwischen den Riesinnen kniete sie nun im Gras - sie besaß einfach nicht mehr die Kraft, sich auf den Beinen zu halten. Trotzdem beobachtete sie weiter Covenant, der seine bandagierten Finger sichtlich verwundert krümmte und streckte. Sie atmete erst wieder normal, als er sich bückte, um wieder nach dem Krill zu greifen. Als er ihn aufhob, beleuchtete der Lichtschein sein Haar wie silbernes Feuer, aber diesmal verbrannte der Dolch ihn nicht.
    Mit einer Miene, als beglückwünschte er sich selbst, zog der Eifrige sich an den Rand der Senke zurück. Sein Verhalten - und Covenants Reaktion - bestätigte, dass die Gefahr vorüber war.
    Linden ließ sich seufzend zurücksinken, bis sie mit um die Knie geschlungenen Armen und dahinter verstecktem Gesicht auf dem Boden saß. Sie hatte dem Egger zu rasch nachgegeben. Nun war sie wertlos.
    Der Egger bemühte sich, selbstbewusst zu wirken, als er wiederholte: »Ich bin ungeduldig, Lady. Willst du die Qualen deines Sohns verlängern?«
    Aber niemand beachtete ihn.
    Während Mahrtürs Ruf unter den Bäumen verhallte, begann die Anspannung der Riesinnen sich zu lösen, und die Gedemütigten umringten Covenant, als wollten sie ihn gegen seine Gefährten abschirmen. Gleichzeitig kehrte Stave unter die Riesinnen und auf seinen Platz neben Linden zurück. Anele hingegen schlief weiter, als wäre nichts geschehen.
    Es gab Dinge, die Linden tun musste; dessen war sie sich sicher. Sie musste Fragen stellen. Entscheidungen treffen - oder auf ihnen bestehen. Initiativen ergreifen. Der Egger hatte recht. Jetzt wurde es doch sicher Zeit, darauf zu bestehen, dass er seinen Teil der Vereinbarung erfüllte?
    Aber ihre leeren Hände schienen mehr zu wiegen als in jener Zeit, in der sie den Stab getragen hatten, und ohne Covenants Ring fehlte ihr der Mut, den Kopf zu heben. Bald, sagte sie sich. Bald … Im

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