Die Pfanne brät nicht!
dem Band noch jeweils ein bis zwei weitere im Wagen gelassen. Sodass wir nach jedem Joghurtbecher und Nougatcremeglas immer wieder den Kopf vom Band zum Wagen und zurück wenden müssen. Das reinste Schleudertrauma!
Und immer wieder die schweren Getränke-Sixpacks. Die Kunden hieven diese 9 -Kilo-Packs mit einigem Kraftaufwand aufs Band und sind genervt, wenn wir sie bitten, diese im Wagen zu lassen. Wenn wir alle Getränkepacks durchscannen müssten, hätten wir am Abend durchschnittlich 6 Tonnen (!) Flüssigkeit mit dem linken Arm am Scanner vorbeigezerrt. Klitschko wäre zwar stolz auf uns, aber wer will schon ein Kreuz, das links doppelt so wuchtig ist wie rechts. Quasimodo?
«Würden Sie bitte das Wasserpaket wieder in den Wagen zurückstellen?», bitte ich äußerst freundlich den Herrn im mittleren Alter mit der – ganz nebenbei erwähnt – athletischen Erscheinung.
«Nein! Jetzt steht es da, jetzt bleibt es auch da!»
Raten Sie mal, welches Wort mir da spontan durch den Kopf geht?
Ein Ehepaar um die 60 . Er stellt drei volle Kisten Wein aufs Band. Ich war noch anderweitig beschäftigt, darum habe ich es zu spät gesehen. Vorsichtig bemerke ich: «Die Kisten können alle im Wagen bleiben. Ich brauche nur je eine Flasche.»
Woraufhin er aufbraust wie ein HB -Männchen und mich anbrüllt: «Dann kommen Sie gefälligst her und räumen den Scheiß selber auf!»
Dasselbe Wort …
Den Vorschlag seitens der Kundschaft, wir sollten doch Hinweisschilder aufhängen, welche Artikel im Wagen bleiben sollen und welche nicht, kann man getrost vergessen. Zum einen würden die Kunden diese ebenso wenig lesen wie das leuchtende «Kasse geschlossen». Zum anderen schickt es sich selbstredend nicht, den Kunden durch Schilder in irgendeiner Form zu diffamieren oder belehren zu wollen! (Darum tun wir das nun auch hier auf diesem Wege.)
Jawoll! Darum dürfen unsere Kunden bei THEO auch Einkaufstaschen, Rucksäcke, Reisetaschen und Koffer mit reinbringen. Darum gibt es auch keine Spiegel an den Kassen, mit deren Hilfe die Kassiererin unauffällig kontrollieren könnte, ob sich noch etwas im Wagen befindet. Wir bei THEO vollbringen dann lieber akrobatische Kunststücke an der Kasse, um die letzten Ecken des Einkaufswagens zu inspizieren und sämtliche Gepäckstücke anzuheben oder hin und her zu rücken.
Leistungswürger Nummer 4: Unfälle
Auch gibt es kleinere Unfälle durch Artikel, die vom Band fallen und aufgewischt werden müssen. Deswegen bitten wir die Herrschaften jenseits des Bandes immer, alle Flaschen liegend auf dem Band zu platzieren. Ganz oben auf der Hitliste der herunterfallenden Objekte steht die Ölflasche. Die daraus entstehende glitschige Pfütze ist eine Gefahr für Leib und Leben unserer Kunden – welches es natürlich unter allen Umständen zu schützen gilt! Die Maßnahmen, die dazu ergriffen werden müssen, kosten Zeit. Hier verrate ich Ihnen also den «ultimativen THEO -Hausfrauen-Tipp des Tages»: Was tun, wenn eine Flasche Öl auf dem Küchenboden zu Bruch geht? Kein Problem, vorausgesetzt, Sie verfügen über einen großen Vorrat an Salz. Mindestens zehn Pakete, besser 15 oder 20 werden auf das Öl gekippt. Man schaut eine Weile zu, wie das Salz das Öl aufsaugt. Dann nimmt man seine dicken Patschehändchen und reibt damit fest über den Boden und massiert somit das noch trockene Salz ein. Und gleichzeitig die vielen, winzig kleinen Glassplitter, die man vorher glatt übersehen hat. Zum Schluss wird alles zusammengefegt und entsorgt. Eine Riesenschweinerei, sage ich Ihnen, aber effektiv! – Von den bluttriefenden Händen mal abgesehen.
Auf dem zweiten Platz der beliebtesten vom Band fallenden Artikel folgt die Schnapsflasche, wobei das abhängig von der Tageszeit ist. Fällt der gute Tropfen am Abend, ist es halb so schlimm, aber purzelt der Whiskey am Morgen vom Band – bei nüchternem Magen der Kassiererin –, lässt der langanhaltende Gestank sie nur noch zur Toilette laufen. Oder sie singt schmutzige Lieder, weil der Alkohol ihr so zusetzt.
Leistungswürger Nummer 5: Handtaschen
Und wieder die Damen. – Um genau zu sein, die Damen mit ihren Handtaschen. Andere scheint es ja nicht zu geben. Die haben alle nur einen Arm! Der andere ist nur der Haken! Für die Handtasche! Die sind schon so auf die Welt gekommen. Was denken Sie, warum heutzutage so viele Kaiserschnitte durchgeführt werden? Die Mädels kommen anders ja gar nicht raus, denn ihre Arme sind schon im Mutterleib
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