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Die Pfanne brät nicht!

Die Pfanne brät nicht!

Titel: Die Pfanne brät nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Diestel
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oder einen Haushalt zu schmeißen. Vielleicht würden sie gerne noch ausgehen oder einfach nur noch faul aufs Sofa und die Beine hochlegen. Und darum verstehen wir nach 20  Uhr auch keinen Spaß mehr.
     
    Das Jugendschutzgesetz ist auch immer wieder Anlass für Wortgefechte an der Kasse: Die seit kurzem oder auch schon länger volljährigen Jungspunde, die sich Gott weiß was drauf einbilden, endlich «erwachsen» zu sein. Sie wollen Zigaretten, wir verlangen die Vorlage des Ausweises, und schon geht’s los. Sie regen sich fürchterlich darüber auf, wie wir nur denken könnten, sie seien noch zu jung! Dabei seien sie doch schon vor zwei Jahren 18 geworden! Liebelein, das interessiert uns nicht die Bohne! Diese pubertären Schimpfsalven gehen zu einem Ohr rein und zum anderen wieder raus. Lieber einmal zu viel gefragt, denn ich werde zu einer saftigen Geldstrafe verdonnert, nur weil ihr euch mit 17 > einhalb Jahren ins Koma saufen müsst mit dem THEO -Fusel! Nö, nicht mit mir, meine Lieben! Ich hab schon eine 30 -Jährige nach dem Perso gefragt (Die hat sich vielleicht gefreut!). Ich war ja schließlich nicht dabei, als sie das Licht der Welt erblickt hat. Seht es also als Kompliment an (mit zunehmendem Alter werdet ihr das), und fühlt euch geschmeichelt.
    Handys
    Bei THEO gibt es leider keine Musik vom Band, die leise säuselnd durch die Gänge schwingt und die Kunden froh macht. Schade eigentlich! Dabei soll das doch sogar verkaufsförderlich sein. Wir bei THEO müssen mit der «Musik für Arme» vorliebnehmen. Die bringen die Kunden nämlich selber mit in Form ihres wichtigsten Begleiters – des Handys! Ohne Handy geht gar nichts! Anscheinend noch nicht einmal der Einkauf. Aus allen Ecken bimmelt es, lacht, stöhnt oder schreit es. Hier ertönen die Sommerhits des Jahres, und dort hinten kann man orientalischen Klängen lauschen.
    Uns klingeln die Ohren: das Heulen der Pfandautomaten, der melodische Singsang des Brotbackautomaten, die erotische Stimme von Schantall, das Piepen des Scanners, das Klingeln der Lieferannahme, der Türalarm, das Rhabarbern der Kunden – von allen Seiten werden wir erbarmungslos beschallt. Nach Feierabend wollen wir meist nur noch eins: Ruhe! Schreiende Kinder werden kurzerhand mit Hilfe von Paketklebeband geknebelt und so zum Schweigen gebracht. Selbst der Hund, laut heulend vor Wiedersehensfreude und eifrig mit dem Schwanz wedelnd, wird mit einem gezielten Tritt in sein Körbchen verbannt. Einladungen zu Partys, ins Kino oder zum gemütlichen Bierchen nebenan – wir winken nur noch müde ab, denn wir wären wahrlich unfähig zu jeglicher Art geselliger Konversation.
    Aber nicht nur Klingeltöne und Musik nerven: Liebe Frauen, warum schickt ihr eigentlich immer wieder eure Männer zum Einkaufen? Wenn ihr es dann im Endeffekt doch wieder selber machen müsst – im weiteren Sinn. Denn die hilflosen Kerlchen haben euch bei ihrem ziellosen Streifzug durch den THEO immer an der Strippe:
    «Welchen Käse hättest du denn gerne, Schatz?»
    «Was meinst du mit Schmand?»
    «Weizen- oder Roggenbrot?»
    «Wie viele Milchtüten brauchst du denn?»
    «Das gelbe Putzmittel oder lieber das orange?»
    Liebe Männer, zeigt doch mal ein bisschen mehr Selbstvertrauen. So ein Einkauf ist doch gar nicht so schwer. Ihr schafft das auch ohne die nette Tante am Sorgentelefon, oder? Und danach fühlt ihr euch richtig gut! Versprochen! Und beim nächsten Mal üben wir dann das Alleine-eine-Hose-Kaufen.
    Ich sitze, mal wieder, an der Kasse. Aus der Tasche der Kundin, die gerade hektisch ihre Waren zurück in den Einkaufswagen räumt, ertönt ein aufdringliches, lautes Klingeln. Noch hektischer, als sie sowieso schon war, wühlt sie nach dem Handy. Derweil sich die Waren stapeln und stapeln … Sie nimmt den Anruf entgegen und sagt ungelogen: «Hallo, ich kann gerade nicht rangehen. Ich bin beim THEO an der Kasse!»
    Gibt’s so was? Wie umnachtet kann man sein? Es scheint ein absolutes No-Go zu sein, das Teil einfach mal plärren zu lassen. Das Handy hat uns dermaßen unter Kontrolle, übt einen solch überdimensionalen Zwang auf uns aus, dass wir uns tatsächlich vor allen zum Affen machen und rangehen, nur um dem Anrufer zu sagen, dass wir nicht rangehen können! Nun ja, obwohl diese Leute sich anscheinend nicht mehr im Griff haben, ist es ihnen wenigstens noch unangenehm, wenn das Handy stört.
    Im Gegensatz zu vielen anderen, denen nichts wichtiger ist als ihr Mobilteil. Diese Dilettanten, die

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