Die Pfanne brät nicht!
den Fingern trägt sie dicke Ringe mit noch dickeren Klunkern in Lila, Rot und Grün. Ich frage mich, wieso man sich für den Großeinkauf gerade bei unserem THEO so aufbrezeln muss? Und wieso haben die keine Haushälterin? Wohl nur, um dem gemeinen Volk zu signalisieren, dass man was hat.
Die beiden würdigen mich also keines Blickes oder Wortes. Sie räumen aber, nachdem ich sie abkassiert habe, ihr gesamtes Zeug wieder aus dem Wagen heraus und bauen es systematisch auf den Packtischen wieder auf. Dann wird der lange Kassenbon gezückt, akribisch interpretiert, diagnostiziert und – abgehakt.
Doch plötzlich steht die Juwelen-Lady wieder hinter mir und brüllt mir ins Ohr: «Wieso haben Sie 1 , 49 für die Eier abgerechnet? Da hinten stehen sie für 79 Cent ausgeschrieben!»
Ich weiß, dass sie auf ein falsches Schild geschaut haben muss, lasse aber dennoch meine Kunden stehen, um die Eierschilder zu inspizieren. Als ich zurückkomme, kläre ich sie auf, dass der Sechserpack Eier 99 Cent, der Zehnerpack aber 1 , 49 Euro koste. Ich in meinem jugendlichen Leichtsinn erwarte nun ein «Entschuldigung» oder «Danke» zu hören. Aber weit gefehlt! Ohne auf meine Erklärungen einzugehen, bellt sie mir entgegen: «Und was soll das hier sein auf dem Bon?», und deutet auf die Bezeichnung «Fit & Well».
Ich belle zurück «Marmelade!» und gehe mit Wut im Bauch zurück zu den wartenden Kunden an meiner Kasse und frage mich, ob sie wohl durch solche Aktionen zu ihrer Kohle gekommen sind.
Jeder ist ihm schon mal begegnet, dem absolut widerlichen Kotzbrocken. Dem Charakterschwein schlechthin. Aus der Hose springen könnte man bei ihm. Derjenige, der einen, wenn man abends mit der Putzmaschine oder dem Hubwagen daherkommt, böse angrinst und einem dabei den Einkaufswagen vor die Füße schiebt oder sich schnell einen Käse schnappt und sich in die Zusammensetzung vertieft, damit er bloß nicht aus dem Weg gehen muss. Derjenige, der auf mein freundliches «Guten Morgen» schweigt, mich zusätzlich aber mit einem abfälligen, tiefen Blick in die Augen bestraft, der mir unmissverständlich sagen soll: «Ich habe es nicht nötig, ein Wort an so was wie dich zu verschwenden!»
An Tagen, an denen ich mal ausnahmsweise weniger gut drauf bin, nervt es mich total, wenn ich an der Kasse wie Luft behandelt werde.
«Den großen Pack Wasser können Sie das nächste Mal im Wagen lassen.» Ich kann sehen, wie der Blick der Kundin zu Eis gefriert. Aber über ihre Lippen kommt nichts.
«Hallo?! Angekommen?» Okay, ich gebe zu, das ist nicht gerade die feine Art …
Sie reagiert empört: «Also wirklich! Ich bin doch hier nicht in der Schule!»
«Ach, tut mir furchtbar leid!» Schleim … «Ich dachte nur, Sie hätten mich akustisch nicht verstanden!»
Einige hassen uns wohl wie die Pest und versuchen uns zu provozieren, wo sie nur können. Aber wie gesagt, mit den Jahren wird man ruhiger und denkt sich insgeheim: «Arsch lecken!» Aber hier ein Tipp, wie Sie uns als echter « THEO -Kassiererinnen-Hasser» so richtig zur Weißglut bringen können: Kommen Sie fünf Minuten vor Geschäftsschluss, um Ihren Einkauf zu machen. Aber nicht nur so ein paar Teile im Kistchen. Nein! Ein Wagen mit Hubbel obendrauf! Das dreimalige Ermahnen der innerlich bereits vor Wut schnaufenden Mitarbeiter, sich doch bitte zur Kasse zu begeben, ignorieren Sie einfach. Das lässt Sie völlig kalt. Bestenfalls haben Sie dann noch eine defekte EC -Karte und wenig Bargeld dabei und müssen die Hälfte des Einkaufs zurücklassen.
Wenn Sie dann eine Viertel- oder halbe Stunde nach Ladenschluss aus dem THEO rausschlurfen, sehen Sie bloß zu, dass Sie den Mist ganz schnell in Ihr Auto gepackt kriegen und verschwinden, bevor wir den Laden verlassen. Denn sonst: GNADE IHNEN GOTT ! Und denken Sie nicht, beim nächsten Mal sei alles wieder gut. Die «Nach- 20 -Uhr-Gesichter» vergessen wir nie! Niemals! Diese rücksichtslosen Affen, die uns mit voller Absicht unseren lang herbeigesehnten und wohlverdienten Feierabend streitig machen wollen. Für solche Leute können wir beim besten Willen kein Verständnis aufbringen. Meiner Ansicht nach ist das reine Schikane. Komm, wir gehen zum THEO und bringen die Kassiererinnen auf die Palme! Und die sind um die Uhrzeit schnell in den höchsten Wipfel der Palme zu bringen, denn sie haben schon elf Stunden THEO auf dem Buckel und zu Hause entweder noch kleine Kinder, die sie vor dem Zubettgehen gerne noch sehen würden,
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