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Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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über sein blaues Auge. „Und das war komisch?“
    „Zum Brüllen.“
    Jimmy hatte das Sagen bei Ruthie. Und als ich kam, musste er sich das Zimmer mit einem anderen Jungen teilen, damit ich seines haben konnte. Darüber war er natürlich nicht gerade erfreut, und deshalb legte er mir eine Ringelnatter ins Bett.
    Die Schlange nannte ich dann James und besorgte einen Käfig für sie. Und Jimmy habe ich am nächsten Morgen die Zähne etwas gelockert. Danach hat er sich nie wieder mit mir angelegt.
    Bis wir siebzehn waren.
    Doch daran wollte ich jetzt nicht so gerne denken. Nicht wenn er so nah war und ich nackt unter dem dünnen, lose gebundenen Krankenhaushemd.
    „Wer hat es getan?“, fragte ich ihn.
    „Was spielt das überhaupt für eine Rolle?“
    „Wenn ich dir helfen soll, muss du mir schon alles sagen.“
    „Wer hat denn gesagt, dass ich Hilfe brauche?“
    „Warum bist du dann hier?“
    Er wich meinem Blick aus, schaute aus dem Fenster und sah den Flocken bei ihrem Tanz zu. „Vielleicht habe ich mir ja Sorgen um dich gemacht.“
    Einmal war ich aufgewacht und hatte das Gefühl, nicht allein zu sein. Bis ich die Bilder von den Monstern vor mir sah.
    „Wie lange bist du schon hier?“, fragte ich.
    Er zuckte die Achseln.
    „Wie lange?“
    Ich konnte ihn mir gut dabei vorstellen, wie er im Badezimmer gelauert und mich beobachtet hatte. Das hatte er damals schon gemacht. Damals, als dieses heimliche Beobachten für ihn noch unter Vorspiel fiel.
    „Nicht so lange.“ Mit dem Finger berührte er mein Haar. „Wann hast du es abgeschnitten?“
    Der plötzliche Themenwechsel irritierte mich. Was hatten denn meine Haare mit alldem zu tun?
    „Schon vor Jahren“, schnauzte ich ihn an. Und ich wurde mit einem Mal daran erinnert, dass er sich seit damals, als ich ihn hinausgeworfen hatte, nie mehr bei mir gemeldet hatte. Warum war das nur so viel schwerer zu vergeben als sein Fremdgehen?
    „Du hattest richtig schönes Haar.“
    Alles schien irgendwie aus dem Ruder zu geraten. Jimmy war hier bei mir im Krankenhaus und redete über mein Haar, während die Bullen ihn für den Mord an Ruthie verhaften wollten. Schon oft hatte ich Träume gehabt, in denen es vor banalen Alltagsdingen nur so wimmelte, hatte mir aber nie einen Reim darauf machen können.
    Ruthie war tot, dieser Gedanke traf mich plötzlich wie ein Schlag, und ich taumelte. Deshalb fiel meine Antwort wohl auch etwas schroff aus: „Haare bis zum Hintern sind nicht gerade von Vorteil für einen Bullen.“
    „Ich habe gehört, du bist gar kein Bulle mehr.“
    Daran brauchte er mich nun wirklich nicht zu erinnern.
    „Als mir zum dritten Mal so ein Arsch Kaugummi durch die Gitterstäbe des Streifenwagens ins Haar gespuckt hat, habe ich es abgesäbelt. Es war viel einfacher, und ich habe es so gelassen.“
    „Kurz sieht es noch dunkler aus.“
    „Mein Haar hat die gleiche Farbe wie immer.“
    Dunkelbraun mit einem leichten Rotstich – manchmal sah es sogar mahagonifarben aus. Meine Haut war etwas dunkler. Musste wohl eine Mischung sein, aber welche, darüber sollten sich andere den Kopf zerbrechen. Genauso rätselhaft wie ich selbst waren meine blauen Augen.
    „Was ist zu Hause bei Ruthie passiert?“, fragte ich.
    „Schenkt man deinen Bullen Glauben, dann habe ich sie umgebracht.“ Sekundenlang starrte er mich an. „Das scheinst du doch auch zu glauben.“
    „Das würdest du niemals tun.“
    Er zog die Augenbrauen in die Höhe. „Dein Vertrauen rührt mich.“
    „Ich bin die einzige Freundin, die du hast, Sanducci. Also reiß dich zusammen.“
    „Das schaffe ich nicht“, murmelte er.
    „Erzähl mir einfach, was passiert ist. Warum habt ihr euch gestritten? Wer ist gekommen? Wer hat sie umgebracht? Und wie konnten sie das überhaupt, wenn du dabei warst?“
    Jimmy würde Ruthie mit seinem Leben verteidigen. Also warum war er jetzt hier und sie nicht?
    „Lizzy.“ Er seufzte. „Es gibt da gewisse Dinge, die du nicht verstehst.“
    So war das immer. Denn auch wenn ich die Gabe des „Sehens“ besaß, wie Ruthie es immer nannte, stand ich in Sachen Menschenkenntnis oft auf dem Schlauch. Bei Jimmy hatte ich extrem darauf gestanden.
    Ich hatte an ihn, an uns, geglaubt. Dann hatte ich gesehen, wie er eine andere poppte, ein paar Stunden nachdem wir uns geliebt hatten. Für mich war das zwischen uns Liebe gewesen. Aber als ich ihn mit meiner Gabe berührt hatte, wusste ich es besser.
    „Ich traue dir nicht“, sagte ich.
    „Traust du mir einen

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