Die populaersten Irrtuemer ueber das lernen
Lernsituationen, in denen ältere Menschen jüngeren tatsächlich unterlegen sind. Immer dann nämlich, wenn sie ein
bestimmtes Verhalten automatisiert haben und plötzlich umlernen müssen. So tun sich Erwachsene, die etwa den Umgang mit einem bestimmten Gerät gewohnt
sind, oft schwer, wenn die Maschine kaputtgeht und der Ersatz andere Bedienungsschritte erfordert. Meine älteste Tochter steht mir in solchen
Gelegenheiten gerne bei, nicht selten mit der liebevollen Bemerkung: „Dummerle, schau, so geht das.“
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Erwachsene lernen nicht schlechter als Kinder. Im Gegenteil: Je größer das Vorwissen, desto leichter fällt
Lernen. Ältere Menschen stehen sich jedoch häufig selbst im Weg. Schlechte Erfahrungen mit Schule haben mutlos gemacht und Selbstvertrauen gekostet. Mit
zunehmendem Alter wachsen zudem auch die Verpflichtungen. Für das Lernen bleibt nicht so viel Zeit. Doch wie ein 60-Jähriger noch Muskeln aufbauen und
Kondition bekommen kann, so steckt in Senioren auch noch enormes Lern-Potenzial. Grundsätzlich gilt: Selbst wenn Hänschen etwas nicht gelernt hat, Hans
kann es schaffen. Allein das zu wissen, dürfte für Eltern schon beruhigend sein. Selbstverständlich werden wir unsere Kinder in Sachen Schule
unterstützen, aber wir müssen uns nicht vor kritischen Phasen (Zeitfenster) ängstigen oder alle Hoffnung fahren lassen, wenn es mal nicht so klappt. Es
gibt kaum etwas wirklich Wichtiges, was sich nicht auch ein Jugendlicher oder Erwachsener noch aneignen könnte. Gute Noten sind nützlich, auf Dauer aber
kann nicht erfolgreich sein, wer die Lust am Lernenverliert. Wir Eltern können eine Menge tun, damit das nicht passiert: Wir sollten
Schule z. B. nicht auf Zeugnisse reduzieren und müssen Leistung unabhängig von Beurteilungen anerkennen. Etwas zu lernen macht glücklich und
zufrieden. Kindern das zu sagen, nützt gar nichts. Sie müssen es erleben – auch und gerade bei ihren Eltern. Was es auch sei, das Sie immer schon mal
lernen wollten –fangen Sie endlich an damit!
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