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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Ordnung«, sagte ich.
    »Was war los?«
    »Jemand versuchte sich auf einem ganz besonderen Wege mit mir in Verbindung zu setzen. Mit ziemlicher Sicherheit war es Benedict. Offenbar hat er eben ein paar Dinge herausgefunden, die ihm den Wunsch eingeben könnten, uns aufzuhalten. Ich übernehme wieder die Zügel.
    Ich fürchte, daß er uns bald auf der Spur sein wird.«
    Ganelon überließ mir die Führung des Wagens.
    »Wie stehen unsere Chancen?«
    »Mittlerweile nicht schlecht, würde ich sagen. Wir haben immerhin schon ein hübsches Stück zurückgelegt. Sobald das Schwindelgefühl in meinem Kopf aufgehört hat, mische ich noch ein paar Schatten durcheinander.«
    Ich steuerte den Wagen, und der Weg wand sich hierhin und dorthin, verlief eine Zeitlang parallel zu der schwarzen Straße und rückte schließlich näher heran. Wir waren nur noch wenige hundert Meter von ihr entfernt.
    Ganelon betrachtete die Erscheinung stumm und sagte schließlich: »Das Ding erinnert mich zu stark an jenen anderen Ort. Die winzigen Nebelfetzen, die um alles herumwallen, das Gefühl, daß sich jemand links oder rechts von einem bewegt, ohne daß man ihn richtig sehen kann ...«
    Ich biß mir auf die Lippen. Der Schweiß brach mir aus. Ich versuchte mich von dem Ding durch die Schatten fortzubewegen – doch ich fühlte Widerstand. Nicht dasselbe Gefühl monolithischer Unbeweglichkeit, wie es eintritt, wenn man in Amber durch die Schatten zu treten versucht. Nein, es war etwas völlig anderes. Es war ein Gefühl der – Unentrinnbarkeit.
    Dabei bewegten wir uns tatsächlich durch die Schatten. Die Sonne wanderte über den Himmel, rückte zur Mittagsstunde zurück – der Gedanke an eine Nacht in der Nähe des schwarzen Streifens mißfiel mir –, und der Himmel verlor etwas von seiner blauen Farbe, die Bäume schossen höher neben uns empor, und in der Ferne ragten Berge auf.
    War es möglich, daß sich die Straße durch mehrere Schatten zog?
    Es mußte so sein. Warum sonst hätten Julian und Gérard sie finden und sich so dafür interessieren sollen?
    Lange Zeit fuhren wir parallel zu ihr und kamen ihr allmählich immer näher. Bald trennten uns noch etwa hundert Fuß. Dann fünfzig ...
    ... Und ich hatte es geahnt: schließlich kam der Augenblick, da sich die Pfade kreuzten!
    Ich zog die Zügel an. Ich stopfte meine Pfeife, zündete sie an und rauchte vor mich hin, während ich die Erscheinung studierte. Star und Feuerdrache mochten das schwarze Gebiet offenbar nicht, das unseren Weg kreuzte. Sie wieherten und wollten zur Seite ausbrechen.
    Wenn wir auf der Straße bleiben wollten, mußten wir diagonal über die schwarze Fläche fahren. Ein Teil des Terrains lag außerdem hinter einer Reihe Felsen und konnte nicht eingesehen werden. Hohes Gras stand am Rande des schwarzen Gebiets, da und dort auch ein Büschel am Fuße der Felsformationen. Nebelschwaden bewegten sich dazwischen, und über den Senken hingen Dunstwolken. Der Himmel, den man durch die Atmosphäre über dem Streifen sehen konnte, war um etliches dunkler und hatte ein seltsam rußiges, verschmiertes Aussehen. Eine unnatürlich anmutende Stille lag vor uns, fast als sei hier ein unsichtbares Wesen zum Angriff bereit und habe den Atem angehalten.
    Dann hörten wir den Schrei. Es war die Stimme eines Mädchens! Der alte Trick mit der Frau in Not?
    Er kam von irgendwo rechts, von einer Stelle hinter den Felsen. Die Sache roch mir nach einer Falle. Aber Himmel! Vielleicht war dort wirklich jemand in Gefahr! Ich warf Ganelon die Zügel zu, sprang zu Boden und zog Grayswandir.
    »Ich sehe mich mal um«, sagte ich, schritt nach rechts und sprang über den Graben, der neben der Straße verlief.
    »Beeilt Euch.«
    Ich drängte mich durch lichtes Unterholz und erstieg einen Felshang. Auf der gegenüberliegenden Seite mußte ich ein weiteres Gebüsch überwinden und erreichte schließlich eine höhere Felsformation. Von neuem ein Schrei, und diesmal hörte ich auch andere Geräusche.
    Schließlich war ich auf der Anhöhe und vermochte ziemlich weit zu blicken.
    Das schwarze Territorium begann etwa vierzig Fuß unter mir, und die Szene, die meine Aufmerksamkeit erregte, spielte sich ungefähr hundertundfünfzig Fuß jenseits der Grenze ab.
    Bis auf die Flammen war es ein einfarbiges Bild. Eine Frau mit schwarzem Haar, das ihr bis zu den Hüften herabhing, war an einen der schwarzen Bäume gefesselt, glimmende Äste lagen um ihre Füße aufgehäuft. Ein halbes Dutzend haariger

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