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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Wein.«
    Llewella ging zur Anrichte, und Random holte ihm von dem Gestell hinter der Tür sein Schwert.
    »Willst du dort dein Lager aufschlagen?« fragte Random und reichte ihm die Waffe.
    »Ja.«
    »Wie wär´s, wenn wir Brand in ein besseres Bett legten?«
    »Er ist hier ganz gut aufgehoben. Ich werde entscheiden, wenn er verlegt werden kann. Zunächst soll mal jemand ein Feuer anzünden. Dann macht ein paar von den Kerzen aus.«
    Random nickte.
    »Wird gemacht«, sagte er und nahm das Messer zur Hand, das Gérard aus Brands Körper gezogen hatte, ein dünnes Stilett, dessen Klinge etwa sieben Zoll lang war. Er legte es auf seine Handfläche.
    »Erkennt es jemand wieder?« fragte er.
    »Ich nicht«, sagte Benedict.
    »Ich auch nicht«, meinte Julian.
    »Nein«, sagte ich.
    Jedes der Mädchen schüttelten den Kopf.
    Random betrachtete die Waffe.
    »Leicht zu verstecken – in einem Ärmel, Stiefel oder Korsett. Ganz schön mutig, das Ding so zu benutzen ...«
    »Eine Verzweiflungstat«, sagte ich.
    »Wäre es möglich, daß einer der Wächter dafür verantwortlich ist?« fragte Julian. »Drüben in der Zelle?«
    »Nein«, sagte Gérard. »Von denen ist keiner nahe genug herangekommen.«
    »Das Messer sieht aus, als könnte man es auch zum Werfen verwenden«, bemerkte Deirdre.
    »O ja, die Balance stimmt«, stellte Random fest und schob die Waffe auf den Fingerspitzen hin und her. »Doch keiner von ihnen hatte freie Bahn oder eine Gelegenheit zum Werfen. Das weiß ich genau.«
    In diesem Augenblick kehrte Llewella zurück. Sie brachte ein Tablett mit Fleischstücken, einem halben Brotlaib, einer Flasche Wein und einem Kelch. Ich räumte einen kleinen Tisch frei und stellte ihn neben Gérards Stuhl. Als Llewella das Tablett absetzte, fragte sie: »Aber warum? Damit bleiben wir übrig. Warum sollte einer von uns so etwas tun wollen?«
    Ich seufzte.
    »Wessen Gefangener ist er wohl gewesen?« fragte ich.
    »Einer von uns steckt dahinter?«
    »Was meinst du wohl? Beispielsweise konnte Brand etwas wissen, das dem Täter das Risiko wert war, zu verhindern, daß es nicht ans Tageslicht kam. Der gleiche Grund hat ihn zuvor in die Zelle und in Gefangenschaft gebracht.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Das ergibt auch keinen Sinn. Warum hat man ihn nicht einfach umgebracht und die Sache damit erledigt?«
    Ich zuckte die Achseln. »Vielleicht hatte man noch Verwendung für ihn. Aber es gibt eigentlich nur einen Mann, der uns diese Frage genau beantworten kann. Wenn ihr ihn findet, müßt ihr ihn fragen.«
    »Oder sie«, sagte Julian. »Schwester, du scheinst plötzlich von einem Übermaß an Naivität befallen!«
    Ihre Augen begegneten Julians Blick – zwei Eisberge, die sich in eisiger Unwägbarkeit anfunkelten.
    »Wenn ich mich richtig erinnere«, sagte sie, »bist du von deinem Stuhl aufgestanden, als sie durchkamen, hast dich nach links gewandt, bist um den Tisch herumgegangen und hast etwas zur Rechten Gérards gestanden. Dabei hast du dich ziemlich weit vorgebeugt. Ich glaube, deine Hände waren nicht sichtbar.«
    »Und wenn ich mich richtig erinnere«, sagte er, »warst du auch in Stichweite, links von Gérard, und hast dich ebenfalls vorgebeugt.«
    »Ich hätte die Tat aber mit der linken Hand begehen müssen – und ich bin Rechtshänderin.«
    »Vielleicht verdankt er das bißchen Leben, das er noch hat, eben dieser Tatsache.«
    »Du bist auffallend bemüht, festzustellen, daß es jemand anders war, Julian.«
    »Schon gut!« sagte ich. »Schon gut! Ihr wißt, daß so etwas zu nichts führt. Nur einer ist der Täter, und das ist kein Weg, ihn aus der Reserve zu locken.«
    »Oder sie«, fügte Julian zornig hinzu.
    Gérard stand auf, starrte düster in die Runde.
    »Ich kann es nicht zulassen, daß mein Patient gestört wird«, sagte er. »Außerdem wolltest du dich um das Feuer kümmern, Random.«
    »Sofort«, sagte Random und machte sich an die Arbeit.
    »Verlegen wir die Konferenz ins Wohnzimmer«, sagte ich. »Gérard, hier vor der Tür stelle ich einige Wächter auf.«
    »Nein«, sagte Gérard. »Mir ist lieber, wenn derjenige, der es versuchen möchte, bis zu mir durchkommt. Ich übergebe dir dann morgen früh seinen Kopf.«
    Ich nickte. »Jedenfalls kannst du klingeln, wenn du etwas brauchst – oder ruf einen von uns durch die Trümpfe. Wir informieren dich morgen, falls wir noch etwas erfahren.«
    Gérard setzte sich wieder, knurrte etwas vor sich hin und begann zu essen. Random brachte das Feuer in Gang und

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