Die programmierten Musen
Gabel. »Während sich hier alle auf die Schulter geklopft und Süßholz geraspelt haben, habe ich mir mal sagen lassen, was die anderen Verleger beabsichtigen – und bereits unternehmen! Überall gibt es auf einmal Neuigkeiten, und der Raketen-Verlag muß so schnell wie möglich ein paar Wunder auf die Beine stellen, oder er kann einpacken. Wissenschaftler bei Harper haben einen Weg gefunden, moderne anadigitale Computer in Wortmaschinen umzufunktionieren. Houghton Mifflin hat das gleiche mit einer logistischen Maschine geschafft. Doubleday hat zehntausend Autorenkandidaten gesiebt und sieben gefunden, die zu Hoffnung Anlaß geben. Random-House hat das ganze System durchsucht und drei talentierte Findelroboter ausfindig gemacht, die ihr ganzes Leben ohne Metallfreunde unter Menschen verbracht haben und die entsprechend wie Menschen denken, fühlen und schreiben ! Die Protonen-Presse hat einen Sexroman für Menschen im Angebot, geschrieben von einer zweijährigen französischen Robix, die ursprünglich illegal für irgendeine Lasterhöhle gebaut worden ist. Dutton hat zwei seiner Lektoratsleiter schreiben lassen. Van Nostrands kündigt eine Serie umgeschriebener Fallberichte von Robot-Psychoanalytikern an. Gibbet-House erhebt Anspruch auf den Gebrauchsmusterschutz für ein Verfahren, mit dem Klassiker in saftiges Wortschmalz übertragen werden. Die Oxford-Presse hat auf der Venus eine Künstlerkolonie entdeckt, die zwei Generationen lang in völliger Isolation von Melodiemaschinen-Musik, maschinell berechneten abstrakten Bildern und Wortmaschinen-Büchern gelebt hat – und fünfzig Prozent der Leute sind Autoren ! Wenn wir uns jetzt nicht auf den Hosenboden setzen und für sechzig arbeiten – jedes Ei für zwei –, liegen wir bald auf der Straße! Und ich meine auch euch ungeschlachte Menschen und Roboter! Gort, wo ist das nächste Dr.-Tungsten-Buch? Ich weiß, Sie haben in der letzten Zeit eine Menge zu retten und zu konstruieren gehabt, aber Sie hätten das Manuskript schon vor zwei Wochen abliefern sollen!«
»Einen Augenblick!« sagte der blaustählige Roboter ungerührt. Er wandte sich an sein rosa Mitwesen. »Miß Rosa, würden Sie eine Gemeinschafts-und-Trost-Vereinbarung mit mir eingehen, und zwar die exklusive und ewige?«
»O ja!« rief sie und warf sich mit hohlem Boing gegen seinen Plastron. »Ich gehöre dir, Zane, für immer und ewig. Keine Schaltung soll dir verborgen bleiben. Meine Fenster, Türen und Buchsen sollen dir immer offenstehen, Geliebter, während des Tages ebenso wie in den langen Stunden der Nacht!«
Küken erhob sich von Zanes Schulter und trat Luft neben Flaxman, der nicht einmal zusammenfuhr, sondern nur verwundert sagte: »Wissen Sie, es ist erstaunlich, wie erleichtert man sich fühlt, wenn Kindheits-Alpträume Wirklichkeit werden.«
Heloise Ibsen schwenkte einen Highball. »Cully, Baby«, rief sie durchdringend. »Ich glaube, es ist an der Zeit bekanntzugeben, daß deine Qualen regularisiert worden sind.«
»Jawohl! Liebe Raketen-Kollegen, Heloise und ich haben uns vor elf Stunden in den Stand der Ehe gestürzt. Sie ist jetzt Herrin über die Hälfte meines Kapitalanteils und meine gesamte Libido.«
Gaspard wandte sich an Schwester Bishop. »Ich habe keinen Kapitalanteil und bin auch kein Blechgenie«, sagte er, »und zum Fliegen bin ich zu schwer. Aber ich halte dich für ixig – für das ixigste Mädchen, das ich jemals kennengelernt habe.«
»Und ich finde dich ganz brunch «, erwiderte sie und kam in seine Arme. »Fast so brunch wie Zane Gort.«
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