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Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Titel: Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wighard Strehlow
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Beziehung.
    Wir vertrauen dem Leben, weil der Mikrokosmos in uns und der Makrokosmos um uns herum durch die ewig geltenden Naturgesetze auf ein solides standfestes Fundament gegründet sind:
    »Streck doch deine Hände und versuch, die Wolken zu berühren. Du kannst es nicht? Der Mensch soll auch nicht erforschen, was er nicht wissen kann, nämlich die Geheimnisse der Schöpfung. Das Gras kann nicht die Wiese begreifen, denn es hat nicht Sinn und Verstand. Mücke und Ameise können nicht über den Löwen herrschen und haben nicht die Kraft, die großen Tiere zu beeinflussen. Himmel und Erde und die ganzen Naturgesetze laufen ordnungsgemäß ab, ohne Zutun des Menschen. Es ist nicht deine Aufgabe, die Naturgesetze zu verändern. Gott allein erhält die Ordnung in der Schöpfung mit einer Kraft, die alles im Inneren zusammenhält und ordnet.«
    Es ist immer wieder erstaunlich, wie rasch und problemlos die Menschen von allein wieder gesund werden, wenn man sie von giftigen Medikamenten befreit und die Hindernisse aus dem Weg räumt, die die Heilung blockieren. Das Wunder der Medizin besteht darin, dass sich die Leute wohler und gesünder fühlen, wenn sie nicht mehr mit drei Bluthochdrucksenkmitteln, Lipidsenkmitteln, Betablockern, Kortison und Migränetabletten herumlaufen, sondern ihre Gesundheit durch eine gesunde Ernährung und einen vernünftigen Lebensstil wiederherstellen.
    Destruktive Worte und Bild der Unbeständigkeit
    Der instabile Mensch steht mitten auf einem wackeligen Rad, mit dem er durchs Leben jagt. Ein Irrtum löst den anderen ab, und der höhere Sinn des Lebens geht vollständig verloren.
    Das schleudernde Rad charakterisiert seinen unsicheren Zustand, und so wird der wurzellose Mensch von der Mode wie vom Wind umhergetrieben.
    Die Unbeständigkeit trägt gefärbtes krauses schwarzes »Modehaar«, weil die Mitläufer glauben, auf dem neuesten Stand der Dinge zu sein und die neuesten Informationen und Tricks zu kennen, obwohl sie im Grunde genommen gar nichts wissen. Die Unbeständigkeit hat Hände wie Affenpfoten, weil das Tun ihrer Mitläufer eher Torheit als Klugheit ist, obwohl sie so tun, als ob sie »die Weisheit mit dem Löffel gefressen« hätten. Dennoch schwanken sie von einer Torheit zur anderen.
    Ihre Kleider sind schwarz-weiß gestreift, weil sie ständig in öffentliche Skandale verwickelt sind und dabei noch so tun, als ob sie Saubermänner wären. So dekoriert und als Wohltäter getarnt, betrügen sie die Menschen, lügen und schummeln sich durchs Leben. Zwischendurch versucht die Unbeständigkeit vergeblich, andere für sich zu gewinnen, aber die charakterfesten Menschen lassen sich nicht fangen, weil sie die Nichtstuerei verabscheuen.
    »Ich sah die Unbeständigkeit in der Finsternis wie ein Rad eines Ackerwagens liegen, das vom Winde hin und her bewegt wurde. An seinen Speichen waren vier Knüppel, die auf die Unbeständigkeit einprügelten. Zwischen den Knüppeln stand ein Mensch auf den Speichen und hielt mit jeder Hand einen dieser Knüppel fest, wobei die beiden anderen Knüppel hinter seinem Rücken zu liegen kamen. Alles drehte sich wie im Kreis herum. Der Mensch hatte krauses, schwarzes Haar, Hände wie die Vorderpfoten eines Affen und Füße wie ein Falke. Seine Kleider waren mit weißen und schwarzen Streifen durchzogen. Ab und zu warf er ein Netz aus, um vergeblich Tiere zu fangen.«
    Die Unbeständigkeit spricht:
    »Ich bekenne mich zu meiner Unzuverlässigkeit! Weil ich das weiß, tue ich alles nach meiner Flatterhaftigkeit. Ich wäre ja dumm, es nicht zu tun. Ich bewundere, wie andere die Klugen zum Narren halten, Reiche ausplündern und ehrliche Leute betrügen … Soweit ich nur kann, setze ich meinen Willen durch, sonst wäre ich ja ganz schön blöd … Wenn du es zu Wohlstand bringen willst, verfolge nur deine eigenen Ziele ohne Rücksicht auf Verluste, bevor dich dein Glück im Stich lässt.«
    So ist der Irrlauf unbeständiger Menschen, die lebenslang von einem Extrem zum anderen schwanken und schließlich im Chaos versinken. Lebenstüchtigkeit und Stabilität verleihen den Menschen die Kraft, ihr Leben kraftvoll zu gestalten:
    »Kehre um, du befindest dich auf dem Holzweg. Sieh die Leiter, die dir Gott schenkt, damit du den Himmel bestürmst. Gott schenkt den Menschen das zweiseitige Schwert, das Gute zu tun, aber auch Minderwertiges abzutrennen. Bearbeite den instabilen Menschen so lange mit dem Knüppel des schlechten Gewissens, bis er sich wieder auf dem

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