Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen
finden Sie Eingang ins goldene Zelt, ein Symbol für Gottes schützende Hand, und an diesem Tag wird Ihnen nichts Unheilbringendes zustoßen.
Hier das Goldtopas- als Schlüsselgebet:
»Gott, der du in allem und von allen verherrlicht wirst.
In deiner großen Ehre verwirf mich nicht, sondern in deiner großen Güte kräftige, stütze und erhalte mich.«
27 . Sorge um das Irdische – Urvertrauen
Cura terrenorum
Caeleste desiderium
Sorgen um Materielles
Gottvertrauen
Bedrücktheit
Unbeschwertheit
Existenzangst
Spiritualität
Körperliche Störungen:
Das siebenundzwanzigste Kräftepaar, lokalisiert am dritten Wirbel des zusammengewachsenen Kreuzbeins, steht im Zusammenhang mit Krankheiten und Funktionsstörungen im Bereich der Blase, Prostata, des Iliosakralgelenks sowie der Region von den Knien bis zu den Füßen. Der Körper kann mit Blasen- oder Prostataleiden, Infektionsanfälligkeit, Rheuma, Ischialgie, Burn-out-Syndrom, Hormonregulationsstörungen, Menstruationsstörungen, Nierenschwäche, Krampfadern, Hämorrhoiden sowie mit Arthritis oder Arthrose in Hüft- und Kniegelenken reagieren. Es können Thrombose oder Embolien auftreten.
Psychotherapie:
Fasten, körperliche Abhärtung.
Edelsteintherapie:
Sardonyx.
Was ist Urvertrauen?
»Sorget euch nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung … Fraget nicht danach, was ihr essen und was ihr trinken sollt, und machet euch keine Unruhe. Nach solchem allem trachten die Heiden in der Welt; denn euer Vater weiß wohl, dass ihr dessen bedürfet. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes, so wird euch alles andere zufallen« (Matthäus 6 , 25 – 33 ).
Das Reich Gottes hat oberste Priorität und kann nicht mit irdischen Gütern erworben werden. Es ist ein Geschenk für glückliche, sorgenfreie Menschen. Jesus vergleicht diese Lebenseinstellung mit dem Urvertrauen eines Säuglings zu seiner Mutter, weil die Mutter, die weibliche Seite Gottes, dem Baby alles gibt, was es zum Leben braucht. Ein Baby an der Mutterbrust ist das denkbar schönste Bild von Urvertrauen und totaler Hingabe. So sollen wir Menschen leben: mit Hingabe, Bewunderung, Leidenschaft und inniger Liebe.
Destruktive Worte und Bild der Sorge um das Irdische
Hildegard sieht die Sorge um das Irdische wie eine Frau, die nackt in einem Fass haust, in dem sie ihre Lebensmittel hortet. Sie hockt in der Dunkelheit und spricht:
»Welche Sorge wäre wohl noch größer als die Sorge um das tägliche Leben? Woher kommen denn Getreide und Obst, Wein und Lebensmittel, wenn nicht durch die menschliche Mühe und Sorge um das Leben? Ich würde doch sterben, wenn ich ständig mit Tränen in den Augen schuldvoll an meine Brust klopfte, um Gott auf Knien um Lebensmittel anzuflehen. Daher kommt doch gar nichts, weder Essen noch Kleidung. Selbst wenn ich den Himmel bestürmen würde, um von Sonne, Mond und Sternen meinen Lebensunterhalt zu erbetteln, es würde mir nichts nutzen. Ich will lieber mein eigenes Können und Tun einsetzen, um in dieser Welt zu überleben.«
Die alltägliche Sorge um das Irdische frisst die Menschen so auf, dass sie das Wichtigste aus den Augen verlieren. Die Fragen nach spirituellem Reichtum sind ihnen völlig unbekannt, obwohl uns kein finanzieller oder materieller Reichtum im Leben mehr helfen kann als spiritueller Reichtum. Durch die Sorge und Angst um das Leben sind sie pausenlos mit sich beschäftigt, dass sie alles andere um sich vergessen und nicht mehr ihr Schneckenhaus verlassen.
Sorgenerfüllte Menschen stöhnen unter den Lasten des Lebens, ihre Gedanken kreisen um alle möglichen Gefahren und Vorstellungen – »Was wäre, wenn?« – sowie das daraus folgende innere »Katastrophenkino«: schreckliche Ängste über Krankheiten im Alter, Armut und Not und die Vorstellung, wie wir trauernd am Grab unserer Liebsten stehen.
Heilende Worte und Bild des Urvertrauens
Das Urvertrauen ist von Kopf bis Fuß auf Liebe zu Gott eingestellt. Es ist der Inbegriff der Gottes- und Menschenliebe und von Gott fasziniert:
»O Seelendieb, was schwätzt du da? Dein Tun und Trachten ist eine Täuschung, weil du kein Gottvertrauen hast, obwohl doch Gott Tag für Tag für dich sorgt. So wie der Körper nicht ohne Seele auskommt, wächst keine Frucht ohne Gottes Zutun. Schau dir doch die Toten an, ihre Gebeine liegen bewegungslos herum, weil sie keine Seele mehr haben. Ohne die
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