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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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der Elly-Heuss-Knapp-Straße Nummer 87.«
    »Das muss sie sein!«
    »Soll ich da hinkommen? Brauchst du Verstärkung, Nils?«
    Er hatte hinterm ICC die Stadtautobahn erreicht und beschleunigte auf zweihundert Sachen. Die Sirene heulte, das Blaulicht zuckte durch die Nacht.
    »Nils, bist du noch dran?«
    Er bemühte sich, ruhiger zu atmen.
    »Ich geb dir gleich Bescheid, Ronnie, drück mir die Daumen, dass uns diese Frau weiterhelfen kann.«
    »In Ordnung, ich informiere Landsberg darüber. Ach übrigens, der Audi wurde gefunden.«
    »Wo?«
    »Das Schwein hat ihn am Columbiadamm abgestellt.«
    »Das liegt auf dem Weg von Kreuzberg nach Rudow.«
    »Ja, aber vielleicht will er uns damit auch täuschen. Es ist ein geklautes Fahrzeug, an das gefälschte Kennzeichen geschraubt wurden. Wir haben den eigentlichen Halter ermittelt, er hat den Diebstahl vor zwei Tagen angezeigt.«
    »Ist er sauber?«
    »Er ist fast siebzig und kommt gerade von einem Kuraufenthalt zurück, wir haben alles überprüft.«
    »Okay.«
    »Und stell dir vor, dieser Kerl hat uns sogar sein Zeichen hinterlassen. Hat es auf den Beifahrersitz gesprüht. Du kannst dir vorstellen, womit.«
    »Er will uns provozieren.«
    »Hmm, und jede Menge Bauschaumdosen haben wir auch in dem Fahrzeug sichergestellt. Wir gehen davon aus, dass er am Columbiadamm einen anderen Wagen geknackt hat. Oder er hat sich noch einen zweiten dort bereitgestellt.«
    »Der ist so dreist, der kann sich sogar ein Taxi genommen haben! Er könnte so tun, als sei seine weibliche Begleitung sturzbetrunken, oder er sagt, sie habe Drogen genommen.«
    »Ja, er hat sie bestimmt völlig zugedröhnt. Jedenfalls haben wir an ein Taxi auch schon gedacht, ein Aufruf an sämtliche Fahrer ist gestartet, wir überprüfen gerade die Hinweise, bisher sind nur Wichtigtuer darunter.«
    »In Ordnung, dann bis bald, Ronnie.«
    »Pass auf dich auf, Nils!«
    Er legte auf.
    Etwa zwanzig Minuten später war er in der Neubausiedlung in Rudow, er schaltete frühzeitig die Sirene aus, nahm das Blaulicht vom Dach und verlangsamte auf den letzten hundert Metern, bis er anhielt.
    Er stieg aus und trat auf das Haus zu. Die Erinnerung traf ihn wie ein Blitz.
    Susanna Halm hatte auch in Nummer 87 gelebt. Und dieses Viertel hier war so trist wie jenes, in dem sie ermordet wurde. Und in dem er aufgewachsen war. Er kannte den Geruch nach Mülltonnen und Urin aus seiner Kindheit, die mit Graffiti beschmierten Betonklötze, die endlosen Fensterreihen und die Aufgänge, die sich nur durch ihre Nummerierung voneinander unterschieden.
    Wieder sah er den Leichensack auf der Trage vor sich, die Männer in den weißen Overalls, und wieder spürte er den Atem seines Vaters im Nacken: »Wie oft hab ich dir gesagt, du sollst hier nicht mehr spielen!«
    Er gab sich einen Ruck und klingelte bei Feil. Kurz darauf wurde ihm geöffnet, und er trat ein.
    Da es ihm zu lange dauerte, bis der Aufzug kam, hastete er die Treppen hinauf. Ihn bedrückten die schmalen Gänge, die Türen mit ihren einäugigen Spionen, die faden Essensgerüche. Ihm war, als würde die Welt ein Stück von ihm wegtreten, und als er den Anflug eines Schwindelgefühls ausmachte, fürchtete er, dass sich wieder eine Panikattacke näherte.
    Er blieb keuchend stehen. Warum überfielen ihn nur immerzu diese beklemmenden Erinnerungen?
    »Jede Mordermittlung ist unbewusst auch eine Ermittlung gegen Ihren Vater«, hörte er Jana sagen, und ihre Stimme hallte unheimlich im Treppenhaus wider.
    Er musste endlich mit seinem Vater sprechen, die Vergangenheit klären. Und er brauchte mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens.
    Vor allem aber musste er ein Versprechen einlösen.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und berührte den Griff seiner Waffe unter der Jacke.
    Er erklomm die letzten Stufen zum sechsten Stockwerk und läutete an der Wohnungstür.
    Sie schwang mit einem Surren automatisch auf.
    Die junge Frau dahinter sah ihn fragend an.
    »Sind Sie Vera Feil?«
    Sie nickte.
    »Trojan, Kriminalpolizei, darf ich mal für einen Moment reinkommen?«
    Sie warf einen Blick auf seinen Dienstausweis, dann fuhr sie mit ihrem Rollstuhl ein Stück zurück und ließ ihn eintreten.
    Nachdem sie auf einen Knopf an der Wand gedrückt hatte, schwang die Tür hinter ihm wieder zu.
    Es war eine kleine Ein-Zimmer-Wohnung. Alles war einfach und zweckmäßig eingerichtet: behindertengerechte Schiebetüren, Linoleumboden, der Herd in der Küchenecke bestand bloß aus einer Platte, unter

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