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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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klapperte.
    »Den Namen hab ich, es ist eine Maria Trug.«
    »Die Meldedaten, schnell.«
    »Einen Moment.«
    Wieder das Tastengeklapper.
    »Sie wohnt in der Rüsternallee 4 in Westend.«
    Trojan nahm das Klassenfoto und rannte aus der Wohnung, das Handy weiter am Ohr.
    »Such ihre Privatnummer raus und ruf sie an, bitte.«
    Er stieg unten in seinen Dienstwagen und fuhr mit quietschenden Reifen los.
    »Nur der Anrufbeantworter«, sagte Ronnie.
    Trojan fluchte.
    »Leg auf und versuch es wieder, klingle sie aus dem Bett, falls sie zu Hause ist.«
    »Okay.«
    Trojan bog vom Kottbusser Damm in die Skalitzer Straße ein, stellte das Blaulicht aufs Dach und beschleunigte auf Tempo hundertvierzig.
    Die Zeit wurde knapp, aber er durfte die Hoffnung nicht aufgeben.

SECHSUNDZWANZIG
    I mmer wieder klingelte er an der Tür des zweistöckigen Mietshauses in der Rüsternallee, doch niemand öffnete. Auch bei den Nachbarn hatte er keinen Erfolg. Verzweifelt begann er, gegen das Türblatt zu treten, doch es war erstaunlich stabil.
    Als er für einen Moment innehielt, vernahm er das Rauschen in den Kastanienbäumen am Straßenrand, und plötzlich drang auch Gelächter an sein Ohr. Es kam von der Rückseite des Hauses.
    Trojan zwängte sich durch eine Weißdornhecke und kletterte über einen Zaun. Fackeln brannten im Garten, eine Menschengruppe saß um einen Tisch herum. Man lachte und trank.
    Er trat näher und zückte seinen Dienstausweis.
    »Trojan, Kriminalpolizei. Ist hier eine Maria Trug unter Ihnen?«
    Man sah erschrocken zu ihm auf.
    Schließlich erhob sich eine beleibte Frau um die Sechzig und sagte: »Ich bin Maria Trug. Um Himmels willen, ist denn was passiert?«
    Er hielt ihr ohne Umschweife das Klassenfoto hin.
    »Bitte, es ist äußerst dringend, Sie müssen mir bei der Suche nach einer verschleppten Frau helfen.«
    »Großer Gott!«
    Er deutete auf das Mädchen neben Josephin Maurer.
    »Kennen Sie diese Person?«
    Maria Trug holte umständlich eine Lesebrille hervor. Sie trat näher an die Gartenfackeln heran, wo sie mehr Licht hatte. Ihre Gäste waren verstummt, während sie das Foto betrachtete.
    Trojans Herz raste.
    Es dauert zu lange, dachte er, so schaffen wir das nie.
    Wahrscheinlich konnte sie sich nicht erinnern. Wenn sie erst in die Schule fahren müssten, um die Jahrgangsverzeichnisse durchzusehen, würden sie noch mehr Zeit verlieren.
    »Wann soll das denn aufgenommen worden sein?«, fragte sie.
    »Vor etwa siebzehn Jahren.«
    »Ist dem Mädchen etwas zugestoßen?«
    »Nein, ihr nicht, aber –.« Er brach ab, verbat sich jeden Gedanken an die Situation, in der sich Josephin Maurer wohl gerade befand. »Bitte beeilen Sie sich, es geht um Leben oder Tod. Haben Sie wenigstens eine Ahnung, wer das sein könnte?«
    »Diese Klasse hab ich zumindest mal unterrichtet, so viel steht fest.«
    »Gut.«
    Am Tisch setzte aufgeregtes Gemurmel ein.
    Maria Trug schaute angestrengt auf das Foto.
    Plötzlich blickte sie auf.
    »Ich weiß, wer das Mädchen ist. Ich erinnere mich, weil die arme Kleine einen schrecklichen Unfall hatte, als sie in der fünften oder sechsten Klasse war.«
    »Fällt Ihnen der Name ein?«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Wissen Sie, das sind so viele Kinder, die man im Laufe eines Lehrerinnendaseins zu Gesichte bekommt, und so viele Namen, die man sich merken muss.«
    Wieder schaute sie auf das Foto.
    »Diese Kleine hier hat es unendlich schwer gehabt. Sie war mein Sorgenkind, nicht erst nach dem Unfall. Wie hieß sie bloß?«
    Trojans Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Mit einem Mal schnipste sie mit den Fingern.
    »Ja, jetzt hab ich es. Vera hieß sie.«
    Er holte tief Luft. »Und der Nachname?«
    Sie kniff die Augen zusammen.
    »Ich glaube, Vor- und Nachname fingen mit dem gleichen Buchstaben an, oder fast. Und nach ihrem Unfall musste ich immer daran denken, dass der Name beinahe eine Verhöhnung ihrer Lähmung war, er klang nach etwas Schnellem. Blitzschnell. Pfeilschnell.«
    Sie hob den Kopf.
    »Vera Feil, mit F, ohne P«, sagte sie, »das ist ihr Name, und sie hat –.«
    Aber Trojan hörte schon nicht mehr zu, er war bereits über den Gartenzaun gesprungen und rannte zurück zu seinem Wagen.
    Er raste los und rief gleichzeitig das Kommissariat an.
    »Ronnie, ich brauche die Meldedaten einer Vera Feil, geboren vermutlich Mitte der achtziger Jahre.«
    »Warte einen Moment.«
    Trojan bog in die Masurenallee ein und brauste am Funkturm vorbei.
    »Ich hab hier eine Vera Feil in Rudow, in

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